№ 11. Die Systeme des menschlichen Körpers

Als Organsystem bezeichnet man eine funktionell zusammen gehörende Gruppe von Organen. Als Synonym für „System“ hat sich der Begriff „Apparat“ eingebürgert. Diese Gruppierung ist Grundlage der Systematischen Anatomie.

So werden zum Beispiel zum Verdauungssystem (oder Verdauungsapparat) alle Organe zusammengefasst, die der Aufnahme (Lippen, Mundhöhle), der Zerkleinerung (Zähne), dem Transport (Speiseröhre), dem enzymatischen Aufschluss und der Resorption der Nahrung (Magen-Darm-Trakt, Leber, Bauchspeicheldrüse) sowie der Ausscheidung (Rektum, Anus) nicht verwertbarer Restprodukte dienen.

Diese Einteilung berücksichtigt nicht, dass es natürlich zahlreiche Überschneidungen und Wechselwirkungen zwischen den Organsystemen gibt, also kein Organsystem unabhängig von den anderen agiert. So wird das Verdauungssystem durch Gefäße mit Blut versorgt (Herz-Kreislauf-System), durch Nerven gesteuert (Nervensystem), die Kotabgabe wird durch die Bauchmuskeln unterstützt (Bewegungsapparat). Darüber hinaus spielt es eine Rolle bei Abwehrvorgängen und ein Teil der resorbierten Nährstoffe wird über Lymphe abtransportiert. Ein weiteres Problem bei der Gliederung in Organsysteme sind Mehrfachfunktionen. So hat z. B. die Leber vielfältige Funktionen und könnte zu mehreren Organsystemen gerechnet werden.

Beim Menschen unterscheidet man folgende Organsysteme:

Nervensystem

Hormonsystem (auch endokrines System genannt)

Herz-Kreislauf-System

Atmungssystem

Verdauungssystem

Urogenitalsystem

Harnsystem

Geschlechtssystem

Stütz- und Bewegungssystem

Skelett

Muskulatur

Haut

Immunsystem

Nervensystem

Übersicht über das menschliche Nervensystem

Der Begriff Nervensystem (lat. Systema nervosum) bezeichnet die Gesamtheit aller Nerven- und Gliazellen in einem Organismus. Es ist einOrgansystem der höheren Tiere, welches die Aufgabe hat, Informationen über die Umwelt und den Organismus aufzunehmen, zu verarbeiten und Reaktionen des Organismus zu veranlassen, um möglichst optimal auf Veränderungen zu reagieren. Das Nervensystem realisiert eine der Grundeigenschaften des Lebens, die Reizbarkeit (Irritabilität).

Evolution

Im Verlauf der Evolution und mit der Höherentwicklung einzelner Abteilungen des Tierreichs ist eine deutliche Tendenz zur Konzentration und damit einhergehender Spezialisierung von Teilen des Nervensystems festzustellen. Während bei primitiven Tieren noch manchen Einzelneuronen spezielle Funktionen zufallen (z. B. Schrittmacher-Neurone, die den Takt für elementare Körperbewegungen von Würmern vorgeben), verrichten in hochkomplexen Nervensystemen bis zu mehrere Milliarden Neuronen im Verbund spezielle Aufgaben.

In Nervensystemen mit Zentralganglien kann die Erregungsleitung der Neurone in Afferenzen (von den Sensoren zum Gehirn) und Efferenzen (vom Gehirn zu den Effektoren, z. B. Muskeln) unterteilt werden.

Hohltiere

Als primitivste Nervensysteme gelten die relativ homogenen Nervennetze von Nesseltieren. Bei Nesseltieren findet man Markstränge

Platt- und Fadenwürmer

Platt- und Fadenwürmer besitzen ein strangförmiges Nervensystem.

Gliederfüßer

Schematischer Aufbau eines Strickleiternervensystems

Bei den Gliederfüßern kommt es bereits zur Ausbildung von höheren Verarbeitungszentren in Form mehrerer Nervenknoten (Ganglien). Diese Ganglien sind durch zwei Nervenstränge strickleiterartig miteinander verbunden, weshalb man hier von einem Strickleiternervensystem spricht. Bei den meisten dieser Tiere ist das Oberschlundganglion besonders groß ausgebildet. Es übernimmt bereits Funktionen eines „Gehirns“, insbesondere die Verarbeitung von Sinnesreizen. Die Ganglien der Körpersegmente steuern häufig die Bewegungen der Bein- und Flügelmuskulatur weitestgehend autonom. Die Strickleiternervensysteme liegen (mit Ausnahme des Oberschlundganglions) unterhalb des Verdauungsapparates. Daher spricht man auch vomBauchmark.

Kopffüßer und Wirbeltiere 

Besonders stark zentralisiert sind die Nervensysteme von Kopffüßern und Wirbeltieren. Bei ihnen werden sehr viele Funktionen des Nervensystems und der Muskeln zentral gesteuert. Man spricht daher von einem Zentralnervensystem. Dieses besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark, die knöchern umhüllt sind. Die außerhalb des Zentralnervensystems liegenden neuronalen Strukturen werden als peripheren Nervensystem bezeichnet und weisen eine Bindegewebshülle auf. Abgesehen von dieser topographischen Einteilung kann das Nervensystem auch funktionell in das somatische Nervensystem (auch animalisches Nervensystem genannt) und das vegetative Nervensystem (auch viszerales oder autonomes Nervensystem) eingeteilt werden. Dabei ist das somatische Nervensystem für die Wahrnehmung äußerer Reize und die Ausführung willkürlicher Bewegung zuständig, während das vegetative Nervensystem ist vorwiegend mit der Steuerung der Tätigkeit der außerhalb des Bewusstseins ablaufenden Körperfunktionen betraut. Das vegetative Nervensystem besteht aus dem Sympathikus und Parasympathikus als Gegenspielern und dem enterischen Nervensystem.

Aufbau

Schema einer Nervenzelle

Das Nervensystem entspricht der Gesamtheit des in einem Organismus vorhandenen Nervengewebes. Es besteht aus vernetzten Nervenzellen(Neuronen) sowie Gliazellen.

 

Bei höheren Lebewesen besteht das Nervengewebe aus einem Netz aus Neuronen und an vielen Stellen docken Gliazellen an. Letztere unterstützen die Tätigkeit der Nervenzellen. Durch Modulation der extrazellulären Konzentrationen von Ionen und Transmittern sowie der Regulation des lokalen Blutflusses, von dem Sauerstoffversorgung und die Verfügbarkeit hormonaler Neuromodulatoren (Bsp. NO) abhängen, beeinflussen sie die Weiterleitung elektrischer Impulse von Neuron zu Neuron.

 

Erkrankungen

Erkrankungen des Nervensystems treten meist erst im Laufe des Lebens auf, seltener sind sie angeboren. Sie haben meist weitreichende Folgen und schränken den Erkrankten stark in seiner Handlungsfreiheit ein.

Einige relativ bekannte Beispiele:

· Die Amyotrophe Lateralsklerose (oder Amyotrophische Lateralsklerose, Myatrophe Lateralsklerose, englisch auch Motor Neuron Disease; auch Lou-Gehrig-Syndrom oder nach dem Erstbeschreiber Charcot-Krankheit), kurz ALS, ist eine degenerative Krankheit des motorischen Nervensystems.

· Die Parkinson-Krankheit ist eine Krankheit des zentralen Nervensystems, die mit dem Verlust spezifischer, dopaminproduzierender Gehirnzellen einhergeht.

· Die Multiple Sklerose (MS), häufig auch Encephalomyelitis disseminata, ist eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), deren Ursache trotz großer Forschungsanstrengungen noch nicht geklärt ist.

 

Hormonsystem

Übersicht der endokrinen Drüsen:

1. Zirbeldrüse

2. Hypophyse

3. Schilddrüse und Nebenschilddrüsen

4. Thymus

5. Nebenniere

6. Pankreas

7. Ovar

8. Hoden

Das Hormonsystem, auch als endokrines System (von griech. ἔνδον endon ‚innen‘ und κρίνειν krinein ‚entscheiden‘) bezeichnet, ist ein Organsystem zur Steuerung der Körperfunktionen, die sich vom Wachstum über die Fortpflanzung bis hin zum täglichen Verdauungsvorgang erstrecken.

Das Hormonsystem übt seine Funktion durch über dreißig verschiedene Hormone aus. Die Hormone sind chemische Botensubstanzen und werden über den Blutkreislauf (endokrin) zu ihren Zielorganen geleitet oder entfalten ihre Wirkung direkt auf Nachbarzellen (parakrin). Die Wirkung wird über spezielleHormonrezeptoren an der Plasmamembran der Zellen oder im Zytosol vermittelt. Das medizinische Fachgebiet, welches sich mit Erkrankungen des Hormonsystems (Endokrinopathien) beschäftigt, ist die Endokrinologie.

Einteilung

Zu den endokrinen Drüsen gehören:

·                 Hypophyse (Hypophysis oder Glandula pituitaria)

·                 Zirbeldrüse (Epiphysis cerebri, Epiphyse, Glandula pinealis)

·                 Schilddrüse (Glandula thyroidea)

·                 Nebenschilddrüse (Epithelkörperchen, Glandula parathyroidea)

·                 Nebenniere (Glandula adrenalis oder Glandula suprarenalis)

·                 Langerhanssche Inseln (Inselorgan, Insulae pancreaticae)

Weiterhin lassen sich auch die Leydig-Zellen im Hoden, der Gelbkörper und die Ovarialfollikel im Eierstock sowie die das Atriale natriuretisches Peptidproduzierenden Zellen im Herz zu den endokrinen Drüsen zählen. Die Paraganglien nehmen eine Zwischenstellung zwischen endokrinem und Nervensystem ein. Das endokrine System ist sehr eng mit dem Nervensystem gekoppelt, weshalb beide auch als neuroendokrines System zusammengefasst werden. Die Zirbeldrüse wird teilweise auch dem Nervensystem zugeordnet (sogenanntes zirkumventrikuläres Organ).

Darüber hinaus gibt es in fast allen Epithelien endokrine Zellen die in ihrer Gesamtheit auch als Diffuses neuroendokrines System (DNES) oder APUD bezeichnet werden. Am besten erforscht sind diese Zellen im Magen-Darm-Trakt, hier auch als Gastro-entero-pankreatisches endokrines System (GEP) bezeichnet. Die Mehrzahl dieser Zellen wirkt allerdings parakrin, für einige ist aber eine endokrine Wirkstoffübertragung bewiesen.

Innerhalb des endokrinen System sind Gruppen endokriner Organe durch Kommunikationsnetze miteinander verbunden. Dadurch wird eine sinnvolle Funktion des Gesamtsystems gewährleistet. Typische Strukturen dieser Wirkungsgefüge sind Regelkreise, Umfeldhemmungen und Systeme mit antagonistischer Redundanz.

Hypothalamus

Der Hypothalamus, ein kleiner Bereich im Zwischenhirn, verbindet dieses mit dem Hormonsystem. Über ein Pfortadersystem hat er Kontakt zur Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und reguliert deren Hormonausschüttung. Der Großteil des Informationsaustausches findet über dieses System durch Hormone statt, die in den Nervenzellen (Neuronen) des Hypothalamus gebildet werden. Er regelt so die Körpertemperatur, den Herzschlag und die Nierenfunktion, aber auch Hunger und Durst sowie unseren Schlafrhythmus und den Geschlechtstrieb.

Das Zwischenhirn liegt zwischen dem Klein- und dem Großhirn. Von hier aus wird das autonome Nervensystem gesteuert, das unter anderem für den Energie-, Wärme- und Wasserhaushalt unseres Körpers zuständig ist.

Hirnanhangdrüse

Die übergeordnete Drüse innerhalb des endokrinen Systems ist die erbsengroße Hirnanhangdrüse, die in einer knöchernen Vertiefung der mittleren Schädelgrube liegt und den überwiegenden Teil des Hormonsystems kontrolliert. Sie ist die Zentrale des Hormonsystems und den anderen endokrinen Organen übergeordnet. Neben der Produktion eigener Hormone beeinflusst sie auch die Hormonproduktion der anderen endokrinen Drüsen. Die Hirnanhangdrüse besteht aus zwei Hälften, die unabhängig voneinander arbeiten: Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse) undHypophysenvorderlappen (Adenohypophyse).

Der Hypophysenhinterlappen ist über den Hypophysenstiel direkt mit dem Hypothalamus verbunden. Entwicklungsgeschichtlich ein Teil des Hypothalamus (also des Gehirns) speichert er Hormone, die dort gebildet und über die gemeinsame Nervenverbindung zu ihm transportiert werden.

Der Hypophysenvorderlappen hat unmittelbare Verbindung zum Hypothalamus. Im Vorderlappen werden verschiedene Hormone produziert, die direkt auf das Körpergewebe und auf andere Drüsen wirken. Sie werden von Faktoren gesteuert, die sich im Hypothalamus bilden und über ein spezielles Gefäß zum Vorderlappen gelangen. Darüber hinaus reagiert der Vorderlappen selbständig auf einen hohen Hormonspiegel im Blut. Wenn beispielsweise der Schilddrüsenhormonspiegel ausreichend hoch ist, wird die Produktion des Hormons, das die Schilddrüse zu ihrer Hormontätigkeit anregt, eingestellt.

Schilddrüse

Die unterhalb des Kehlkopfes liegende Schilddrüse produziert die beiden Hormone Thyroxin und Triiodthyronin, die über den Blutkreislauf zu den Körperzellen gelangen.

Diese Hormone sind zuständig für den Energieumsatz der Zellen und für die Eiweißproduktion. Damit die Schilddrüse sie produzieren kann, benötigt sie Jod, das sie aus dem Blut bekommt und speichert. Erfolgt die Geschwindigkeit des Energieumsatzes schneller oder langsamer als normal, so spricht man von Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise Schilddrüsenunterfunktion. Erhöhte Werte können Nervosität, Gewichtsverlust und seelische Spannungen bewirken, während im anderen Extremfall die Körperfunktionen langsamer ablaufen.

Nebenschilddrüse

Die vier kleinen Nebenschilddrüsen liegen an der Rückseite der Schilddrüse. Ihr Hormon (das Parathormon) hat die Funktion, den Calciumhaushalt des Körpers zu regulieren.

Calcium braucht der Körper für den Knochen- und Zahnaufbau, für die Funktion von Nerven- und Muskelzellen und für die Blutgerinnung. Zusammen mit Vitamin D, das unter Lichteinfluss in der Haut gebildet wird, ermöglicht das Hormon der Nebenschilddrüsen die Calciumaufnahme aus der Nahrung.

Wenn dem Körper nicht genügend Calcium zugeführt wird, bewirkt das Hormon die Abgabe von Calcium aus den Knochen in das Blut.

Bauchspeicheldrüse

Die hinter dem Magen im Oberbauch liegende Bauchspeicheldrüse (Pancreas) besteht als einzige Drüse aus einem endokrinen und einem exokrinen Anteil; es handelt sich also quasi um zwei Organe in einem. Der endokrine Anteil – die Langerhans-Inseln – produziert Insulin und Glucagon und reguliert auf diese Weise den Blutzuckerspiegel, während vom größeren exokrinen System ein enzymhaltiger Verdauungssaft kommt, der über spezielle Gänge in den Zwölffingerdarm (Duodenum) geleitet wird.

Nebennieren

Die Nebennieren, die wie Kappen auf den Nieren aufliegen, regulieren den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers und unterstützen ihn bei der Bewältigung von "Notsituationen". Die Nebennieren bestehen aus zwei unterschiedlichen Geweben: inneres Nebennierenmark und Nebennierenrinde. Das innere Nebennierenmark produziert die Hormone Adrenalin und Noradrenalin. In Gefahren- oder Stresssituationen wird Adrenalin aus dem Nebennierenmark in die Blutbahn abgegeben. Dadurch erhöht sich die Herzschlagfrequenz, und die Blutgefäße der Haut und der Eingeweide verengen sich; daher der Spruch: Er bekam kalte Füße. Das Blut steht der arbeitenden Muskulatur zur Verfügung, und der Blutdruck steigt an. Gleichzeitig wird der in Leber und Muskeln gespeicherte Zucker zu Einfachzucker abgebaut, damit der Körper mehr Energie zur Verfügung hat.

Die Nebennierenrinde produziert drei Arten von Steroidhormonen mit unterschiedlichen Funktionen: Aldosteron reduziert die Salzausscheidung über die Nieren und erhöht damit den Wassergehalt des Körpers. Die Abgabe von Aldosteron wird durch das in der Niere produzierte Renin gesteuert. Ist der Aldosteronspiegel zu gering, produziert die Niere verstärkt Renin.

Bei gesteigertem Energiebedarf des Körpers erhöht Kortisol den Blutzuckerspiegel. Es wandelt Eiweiß in Zucker um und arbeitet so mit den Hormonen Adrenalin und Glucagon zusammen, die ebenfalls den Blutzuckerspiegel erhöhen. Ein hoher Kortisolspiegel bewirkt eine verringerte Infektabwehr des Körpers.

Geschlechtsdrüsen

Die Geschlechtsdrüsen sind paarweise angelegt, bei der Frau als mandelförmige Eierstöcke im Beckenbereich der Bauchhöhle, beim Mann als eiförmige Hoden im Hodensack. Sowohl beim Mann als auch bei der Frau werden die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron, Testosteron und Androsteron produziert. Allerdings ist aufgrund ihres unterschiedlichen Mengenverhältnisses die Wirkung bei der Frau anders als beim Mann.

Die männlichen Geschlechtsmerkmale – zum Beispiel Bartwuchs und tiefe Stimme – sind durch ein Übergewicht an Testosteron und Androsteron geprägt. Dagegen sind Östrogen und Progesteron für die weiblichen Geschlechtsmerkmale – zum Beispiel die Entwicklung der Brüste und Verbreiterung der Hüften – verantwortlich.

 

Atemtrakt

Das Atmungssystem besteht aus den Luftwegen, den Lungen und der Atemmuskulatur, die die Luft in den Körper und wieder hinaus befördern

Als Atemtrakt oder Atmungsapparat (Apparatus respiratorius) wird das gesamte System der für die Atmung zuständigen Organe bezeichnet. Dabei werden die luftleitenden Organe oder Atemwege von den dem Gasaustausch dienenden Lungen unterschieden.

Zum Atmungsapparat gehören

 

·                 Nase

·                 Rachen

·                 Kehlkopf

·                 Luftröhre

·                 linker und rechter Luftröhrenhauptast oder Stammbronchus (Bronchus principalis)

·                 Bronchien

·                 Bronchiolen

·                 Lungenbläschen (Alveolen)

Das Bronchialsystem nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es flächenmäßig zwar den größten Teil der luftleitenden Wege ausmacht, es jedoch – mit Ausnahme der Hauptbronchien – als „Bronchialbaum“ in den Lungen eingebettet ist. Die in den Alveolarraum leitenden Hohlorgane besitzen drei Aufgaben, nämlich Partikel als Niederschlag zu filtern, die Atemluft anzuwärmen und anzufeuchten.

Das Luftvolumen, das sich in den Atemwegen befindet, wird auch als Totraum innerhalb des Gesamtvolumens der Ein- und Ausatmung bezeichnet, da es erst durch die Luftbewegungen (Vermischung, -wirbelung) auch am Gasaustausch in den Lungenbläschen teilhat.

Embryologie

Die Anlage der Lungen bildet sich beim Menschen bereits beim drei Wochen alten Embryo als eine Ausstülpung des Vorderdarms und stammt somit vom inneren Keimblatt (Entoderm) ab. In der 5. Schwangerschaftswoche ist diese Aussackung („Lungendivertikel“) vom Vorderdarm ganz durch eine Scheidewand (Septum oesophagotracheale) getrennt, eine offene Verbindung besteht dann nur noch im Bereich des späteren Kehlkopfs. Gleichzeitig mit dem Abschnüren vom Vorderdarm, der sich in seinem hinteren Anteil zur Speiseröhre entwickelt, wächst die Anlage des Atemtrakts nach hinten aus. Der Mittelabschnitt wird zur Luftröhre, die sich dann am Ende in die beiden Lungenknospen teilt.

Die Lungenknospen teilen sich rechts in drei Äste, links in zwei - die Anlagen der späteren Lappenbronchien, die sich in der Folge dichotom weiter teilen. Etwa 17 solcher Teilungen erfolgen bis zum Ende des sechsten Schwangerschaftsmonats, die weiteren 6 Teilungen erfolgen erst nach der Geburt. Das den Bronchialbaum umgebende Mesoderm entwickelt sich zu Knorpeln, glatten Muskelzellen und Blutgefäßen.

Die in die Leibeshöhle (Coelom) auswachsenden Lungenanlagen schieben die sie bedeckende Mesodermschicht vor sich her. Aus dieser Schicht entwickelt sich in der Folge das „Lungenfell“, die viszerale Pleura.

Die Lungenbläschen bilden sich an den Endverzweigungen der Lungenanlage im 7. Schwangerschaftsmonat, wobei sich die Zellen des Alveolarepithels direkt an das Epithel der benachbartenKapillaren anlegen, um den späteren problemlosen Gasaustausch zu gewährleisten. Neben den Alveolarenzellen bilden sich auch sogenannte Nischenzellen, die Surfactant, eine oberflächenaktive Substanz, produzieren und so nach der Geburt das Kollabieren der Lungenbläschen verhindern. Eine mangelnde Produktion von Surfactant führt ohne Behandlung bei Frühgeborenen zum sogenannten Syndrom der hyalinen Membranen.

Bis zur Geburt sind die Lungenbläschen mit Amnionflüssigkeit gefüllt. Während der Geburt wird diese teilweise aus den Alveolen ausgepresst, der Rest wird in den folgenden Stunden resorbiert, so dass spätestens am 3. Lebenstag alle Alveolen belüftet sind.

 

Verdauungstrakt

Mit den Begriffen Verdauungstrakt oder Verdauungsapparat (lat.: Apparatus digestorius) werden die Organe zusammengefasst, die der Aufnahme, der Zerkleinerung und dem Weitertransport der Nahrung dienen, um diese letztlich zu verdauen und die darin enthaltenen Nährstoffe für den Körper verwertbar zu machen. Weitere Synonyme für den Verdauungstrakt sind Canalis alimentarius und Systema digestivum. Der Verdauungsapparat besteht aus der Mundhöhle, dem Pharynx (Rachen), der Speiseröhre, dem Magen-Darm-Trakt (Synonym: Gastrointestinaltrakt, vongriech. gaster Magen und lat. intestinum Darm), der Leber mit den Gallenwegen und der Bauchspeicheldrüse.

 

Funktion

Im Verdauungstrakt findet der eigentliche enzymatische Aufschluss der Nahrung, die Resorption von Nahrungsstoffen und Wasser sowie die Ausscheidung unverdaulicher oder nicht verwertbarer Nahrungsbestandteile statt. Neben Enzymen sind auch verschiedene Mikroorganismen an der Verdauung beteiligt, die man unter dem Begriff Darmflora zusammenfasst.

Die großen Verdauungsdrüsen, die Leber – mit Gallenblase – und die Bauchspeicheldrüse, produzieren Verdauungssäfte, die die Nahrung in ihre Bestandteile aufspalten. Der untere Teil des Verdauungstraktes dient hauptsächlich der Resorption von Wasser und der Ausscheidung der unverdaulichen Nahrungsbestandteile.

Aufbau

Übersicht über den menschlichen Verdauungstrakt

Der Verdauungstrakt kann in einen Kopf- und einen Rumpfteil (synonym auch oberer und unterer Verdauungstrakt) unterteilt werden. Neben dem eigentlichen Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt) gehören zum Verdauungssystem noch die Mundhöhle, wo vorwiegend die mechanische Zerkleinerung der Nahrung erfolgt, Speicheldrüsen, Pharynx und die Speiseröhre, die dem Weitertransport in den Magen dient. Die Zuordnung der Speiseröhre zum Magen-Darm-Trakt ist umstritten.

Kopfteil

Die Mundwerkzeuge und Mundhöhle (Lippen, Zähne, Zunge) dienen der Nahrungsaufnahme und der Zerkleinerung. Die Speicheldrüsen produzierenSpeichel, der die Nahrung gleitfähig macht und bei einigen Säugetieren auch Enzyme zum Stärkeabbau (Amylase) enthält. Der Pharynx (Rachen, Schlundkopf) ist der Übergang zur Speiseröhre. In ihm kreuzen sich Nahrungs- und Atemweg.

Rumpfteil

·                 Speiseröhre: dient dem Transport der Nahrung vom Mund zum Magen.

· Magen: wandelt die Nahrung in Nahrungsbrei um und reichert sie mit Magensaft an.

· Dünndarm mit

· Zwölffingerdarm (Duodenum): Der Gallengang mündet hier, mit ihm werden dem Nahrungsbrei Pankreassaft, der der Protein- und Fettverdauungdient, und die Galle, die bei der Fettverdauung hilft, beigemengt.

·  Leerdarm (Jejunum): Ort der Absorption der nun in Peptide aufgespaltenen Eiweiße, der Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Wasser

· Krummdarm (Ileum)

· Dickdarm (mit Blinddarm und Wurmfortsatz, aufsteigendem, querverlaufendem und absteigendem Grimmdarm (Colon) und Mastdarm): Speicherort für den Kot, um den Stuhlgang in Intervallen zu erlauben, ebenso Ort der Resorption von Wasser und Elektrolyten.

· After: dient der Ausscheidung des Kots.

Unterscheidung der Verdauungssysteme

Durch die Evolution ist der Verdauungstrakt an die jeweilige Nahrung der Spezies optimal angepasst. Einerseits betrifft es die Anatomie des Verdauungstraktes und anderseits das Milieu der nährstoffspaltenden Mikroorganismen. Hier eine Übersicht der verbreiteten Verdauungssysteme:

 

·   Einfaches System wie zum Beispiel Mensch, Schwein und Hund

·  Magen

·  Dünndarm

·  Blinddarm

·  Dickdarm

·  Einfaches System mit funktionellem Blinddarm wie zum Beispiel beim Pferd, Kaninchen und Ratte

·   Magen

·   Dünndarm

·   Blinddarm (mit mikrobieller Verdauung)

·   Dickdarm

·   Multiples System (Wiederkäuer) wie zum Beispiel Rind, Schaf und Ziege

·   Pansen

·  Blättermagen

·  Netzmagen

·  Labmagen (Drüsenmagen)

·  Dünndarm

·  Blinddarm (ausgeprägt aber funktionslos)

·  Dickdarm

·     Aviäres System (Geflügel) wie zum Beispiel Huhn, Pute, Ente

·  Drüsenmagen (Proventriculus)

·  Muskelmagen (Ventriculus) (mikrobielle Verdauung)

·  Dünndarm (Hauptabsorbtionsort)

·  Dickdarm (mikrobielle Verdauung)

·  Kloake (gemeinsame Ausscheidung von Harn und Kot)

Wandschichten

Die Wand des Verdauungstraktes besteht in allen Abschnitten grundsätzlich aus vier Geweben, die in Schichten übereinander liegen. In den verschiedenen Abschnitten des Magen-Darm-Traktes unterscheidet sich der Aufbau je nach Funktion etwas.

 

Die Schichten von innen nach außen:

 

·                 Mukosa (Schleimhaut): Sie bildet die innere Wandschicht des Magen-Darm-Traktes.

·                 Submukosa: Sie bildet eine recht schmale Bindegewebsschicht zwischen Mukosa und Muskularis.

·                 Muskularis: Diese besteht im Mund, Pharynx und dem oberen Teil der Speiseröhre aus quergestreiften Muskeln, die der Willkür unterliegen und z. B. beim Schlucken angespannt werden können. Im übrigen Teil des Verdauungskanals überwiegt die glatte Muskulatur, die durch den Parasympathikus gesteuert wird. Sie ist auch verantwortlich für die Peristaltik des Darms und ist sowohl ringförmig als auch längs angeordnet, damit sich der Verdauungskanal sowohl längs als auch quer zusammenziehen kann.

·                 Tunica serosa (auch Peritoneum viscerale). Bildet die äußerste Gewebsschicht des Magen-Darm-Trakts. Sie sondert Flüssigkeiten ab und ermöglicht somit das Übereinandergleiten mit anderen Organen. Die Serosa kommt allerdings nur bei Organen vor, die im Peritoneum liegen. In den anderen Bereichen des Körpers wird die Verbindung einzelner Organe durch lockeres Bindegewebe (Adventitia) realisiert.

 

Harn- und Geschlechtsapparat

Als Harn- und Geschlechtsapparat (lat. Apparatus urogenitalis) oder Urogenitalsystem werden bei Wirbeltieren die Harnorgane (Organa urinaria) und die Geschlechtsorgane (Organa genitalia) zusammengefasst.

Dieser übergeordnete Begriff für die beiden Organsysteme wurde aufgrund gemeinsamer embryologischer Anlagen eingeführt. Die Gemeinsamkeiten in der Herkunft sind auch beim erwachsenen Wirbeltier noch erkennbar. So liegen diese Organe eng benachbart und haben eine gemeinsame Ausführungsöffnung. Bei männlichen Säugetieren die Harnröhre, beziehungsweise denScheidenvorhof und die Vulva bei weiblichen. Hauptsächlich bei Vögeln, aber auch den Kloakentieren, münden Geschlechtsorgane, Harnleiter und Darm in einer gemeinsamen Öffnung, derKloake.

 

Stütz- und Bewegungsapparat

Der Stütz- und Bewegungsapparat ist ein Organsystem in der Anatomie. Er sorgt dafür, dass der Körper in einer festgelegten Form bleibt, aber trotzdem zielgerichtet bewegt werden kann. Dafür ist er aus festen und beweglichen Organen zusammengesetzt.

Das knöcherne Skelett sorgt für die Formgebung des Körpers. Es wird durch die Skelettmuskeln bewegt. Dazu dienen Sehnen als Kraftüberträger, die auf der einen Seite am Knochenangewachsen sind, auf der anderen Seite im Muskel verankert sind. Falls es notwendig wird, die Zugrichtung der Sehnen zu ändern, werden sie mit Bändern umgelenkt. Bänder dienen ebenfalls dazu, stark belastete Gelenke zu festigen und zu sichern.

 

Mit dem Begriff „Stützapparat“ werden in der Orthopädie auch Orthesen bezeichnet, die bei Funktionsbeeinträchtigungen des Stütz- und Bewegungsapparates angewendet werden.

 

Skelett

Das Skelett besteht aus verschieden geformten Knochen (Röhrenknochen, platte Knochen und weitere), die zum Teil miteinander verwachsen sind, wie zum Beispiel der Schädel oder dasBecken. Es hat nicht nur die Aufgabe, die Form des Körpers zu gewährleisten und damit die Beweglichkeit des Organismus sicherzustellen, sondern hat auch Schutzfunktionen für innere Organe (wiederum Schädel und Becken) oder ihre Arbeit überhaupt erst zu ermöglichen (der Brustkorb, ohne den die Atmung nicht funktionieren könnte). Zusätzlich ist das Innere der Knochen, dasKnochenmark, eine wichtige Bildungsstätte für die Blutzellen.

Die Knochen sind untereinander mit Gelenken verbunden, die Bewegungsrichtung und Bewegungsradius der Knochen bestimmen.

 

Muskeln

Die Skelettmuskeln verbinden zwei verschiedene Knochen, indem sie über mindestens ein Gelenk hinweg mit ihren Sehnen an den Knochen ansetzen. Wenn sich ein Muskel verkürzt, zieht er die beiden Knochen in deren Gelenk auf einander zu. Muskeln haben nur die Möglichkeit, sich zusammen zu ziehen, nicht aber, sich selbst in ihre Ausgangslage zurück zu dehnen. Dafür brauchen sie einen oder mehrere Muskeln, die auf der anderen Seite des Gelenks ansetzen und die entgegengesetzte Bewegung bewirken. Solche Muskeln werden Gegenspieler (lat.: Antagonisten) genannt.

Skelettmuskeln müssen nicht unbedingt nur an einer einzigen Stelle an einem Knochen angewachsen sein. Manche Muskeln teilen sich in zwei oder mehr Teile auf, die zwar auf einer Seite in einer gemeinsamen Sehne ansetzen, auf der anderen Seite aber an unterschiedlichen Stellen am selben oder sogar an verschiedenen Knochen enden. Solche Muskeln nennt man Bizeps (bei zwei Muskelköpfen), Trizeps (drei Muskelköpfe) oder Quadrizeps (vier Muskelköpfe).

Skelettmuskeln bestehen aus einzelnen Zellen (Muskelfasern). Mehrere dieser Muskelfasern bilden Muskelfaserbündel, von denen mehrere zusammen mit einer festen, netzartigen Haut, derFaszie, umgeben sind und gemeinsam den Muskel bilden.

 

Sehnen und Sehnenscheiden

Damit die Kraft, die von den Muskeln entwickelt wird, in Bewegungen der Knochen umgesetzt wird, müssen beide Baugruppen miteinander verbunden werden. Dies ist die Aufgabe der Sehnen. Sie bestehen aus festem, aber biegsamem kollagenem Bindegewebe. Ihre Fasern liegen parallel zur Zugrichtung. Sehnen sind im Muskel mit den Muskelfasern verwachsen und setzen am Knochen an Vorsprüngen oder aufgerauten Bereichen an.

Zusätzlich zu den „normalen“ Sehnen gibt es auch Sehnenplatten (medizinisch: Aponeurosen). Sie besitzen nicht die Form eines Seils, sondern einer festen, dicken Haut. An ihnen können mehrere Muskeln oder Muskelköpfe gemeinsam ansetzen (z. B. die Zungenaponeurose, Aponeurosis linguae).

Um den Sehnen unnötige Reibung, die sie schädigen können, zu ersparen, werden besonders lange Sehnen in Sehnenscheiden geführt. Dabei handelt es sich um Röhren aus zwei Hautschichten, zwischen denen sich Flüssigkeit (Synovia) befindet. Dadurch entsteht eine Gleitfläche, die die Reibung zwischen der Sehne und dem umgebenden Gewebe deutlich herabsetzt.

 

Bänder

Auch Bänder (lat.: Ligamenta, Sing. Ligamentum) bestehen meist aus kollagenen Fasern, seltener aber auch aus elastischem Bindegewebe. Sie liegen entweder um Gelenke herum oder in ihnen (zum Beispiel die Kreuzbänder des Kniegelenks). Sie stützen die Gelenke oder hemmen die Beweglichkeit der Knochen untereinander und helfen dadurch, Überdehnungen von Muskeln oder Sehnen zu vermeiden.

 

Auch in der Bauchhöhle gibt es Bänder, die Organe an Ort und Stelle halten. Sie haben aber nichts mit den Bändern des Stützapparates zu tun und wurden in der veralteten Jenaer Nomina Anatomica (JNA) als Chorda oder Plica bezeichnet; gelegentlich findet sich diese Bezeichnung noch in der Literatur.

 

Schleimbeutel

An Stellen, die eine besondere Gefahr für Sehnen darstellen, baut der Körper zusätzliche Polster ein, die die Sehne gegen Durchscheuern schützen sollen: die Schleimbeutel (lat.: Bursa synovialis). Diese Polster sind kleine Hautkissen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind und unter der Sehne auf der gefährdeten Seite platziert sind. Durch die Flüssigkeit wird der Druck der Sehne gleichmäßig auf eine größere Fläche verteilt.

 

Sesambeine

Ein Sesambein ist ein kleiner Knochen, der in eine Sehne eingewachsen ist und für einen zusätzlichen Abstand zum Knochen sorgt. Dadurch entsteht ein größerer Hebel für die Sehne, so dass eine geringere Kraft notwendig wird, um den mit der Sehne verbundenen Knochen zu bewegen.

Das bekannteste Beispiel für ein Sesambein ist die Kniescheibe, die in der Ansatzsehne des Musculus quadriceps femoris eingelagert ist. Durch diese Konstruktion kann der Unterschenkel leicht gestreckt werden, ohne dass der Oberschenkel noch mehr Muskelmasse aufweisen muss.

 

Haut

Die Haut (gr. derma; auch Kutis von lat. cutis) ist funktionell das vielseitigste Organ des menschlichen oder tierischen Organismus. Die Haut dient der Abgrenzung von Innen und Außen (Hüllorgan), dem Schutz vor Umwelteinflüssen, der Repräsentation, Kommunikation und Wahrung der Homöostase(inneres Gleichgewicht). Weiterhin übernimmt die Haut wichtige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels und der Immunologie und verfügt über vielfältige Anpassungsmechanismen. Die menschliche Haut verträgt den pH-Wert von 5,5 am besten.

Aufbau der Haut

Aufbau der menschlichen Haut mit Hautanhangsgebilden

Die äußere Haut gliedert sich prinzipiell in drei wesentliche Schichten: Die Oberhaut (Epidermis), die mit der unmittelbar darunterliegenden Lederhaut (auch Dermis oder Corium) zusammen die Cutis bildet, sowie die Unterhaut (Subcutis).

Epidermis (Oberhaut)

Die Epidermis oder Oberhaut gehört zu den Epithelgeweben, es handelt sich um ein mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel, das üblicherweise zwischen 0,03 bis 0,05 Millimeter, an den Handinnenflächen und den Fußsohlen aber bis zu mehrere Millimeter dick ist.

Von außen nach innen werden folgende Schichten unterschieden:

 

·                 Hornschicht (Stratum corneum)

·                 Glanzschicht (Stratum lucidum) (ist nur an der Leistenhaut der Hand- und Fußinnenseiten vorhanden)

·                 Körnerzellenschicht (Stratum granulosum)

·                 Stachelzellschicht (Stratum spinosum)

·                 Basalschicht (Stratum basale)

Stachelzellschicht und Basalzellschicht bilden zusammen die Keimschicht (Stratum germinativum).

Dermis (Corium, Lederhaut)

Die Dermis besteht vorwiegend aus Bindegewebsfasern und dient der Ernährung und Verankerung der Epidermis. Hier versorgt das fein kapillarisierteBlutgefäßsystem die Grenzzone zur Epidermis. Der Ursprung der Talg- und Schweißdrüsen findet sich in der unteren Lederhaut. Diese enthält die für die Temperaturregelung wichtige glatte Muskulatur und Blutgefäße.

Die Dermis wird in ein Stratum papillare (Papillenschicht, Zapfenschicht, Papillarkörper) und ein Stratum reticulare (Netzschicht) unterteilt.

Subcutis (Unterhaut)

Die Subcutis bildet die Unterlage für die darüberliegenden Hautschichten und enthält die größeren Blutgefäße und Nerven für die oberen Hautschichten sowie das subkutane Fett und lockeres Bindegewebe. In der Unterhaut liegen Sinneszellen für starke Druckreize, zum Beispiel die Lamellenkörperchen.

Hautanhangsgebilde

Optische Kohärenztomografie der Fingerspitze (Leistenhaut) in vivo mit Schweißdrüsenausgängen

Zu den Hautanhangsgebilden gehören Haare mit ihren Talgdrüsen und dem Haarbalgmuskel (Musculus arrector pili), Nägel, Hörner und Schweißdrüsen, wobei letztere in ekkrine und apokrine Schweißdrüsen unterteilt werden. Nicht zuletzt ist auch die Milchdrüse eine modifizierte Hautdrüse.

Leistenhaut und Felderhaut

Betrachtet man die Haut genauer oder mit einer Lupe, so wird ein feines Relief sichtbar. Nach diesem wird die Haut in zwei Typen unterschieden.

Die Leistenhaut tritt an den Fingern, der Handinnenseite (palmar) und der Fußsohle (plantar) auf. Die Epidermis zeigt hier feine Papillarlinien (Hautleisten), die dadurch entstehen, dass sich die Lederhautpapillen in Längsreihen anordnen. Dabei ist jede Hautleiste von zwei Papillarkörperreihen unterlagert. Die Hautleisten bilden ein individuelles Muster aus verschiedenen geometrischen Figuren (Wirbel, Bogen, Schleife, Doppelschleife). Diese Muster werden bei derDaktyloskopie (Fingerabdruckerkennung) kriminaltechnisch als eine Form der biometrischen Daten genutzt. Die Leistenhaut enthält, außer vielen Schweißdrüsen, keine Hautanhangsgebilde.

Die Felderhaut bedeckt die übrigen Hautbereiche. Hier zeigt die Oberfläche durch feine Furchen abgegrenzte rhombische Felder (Areolae cutaneae). Die Furchen entstehen an den papillenfreien Epidermisbereichen und verstreichen bei stärkerer Hautspannung. Sie dienen als Reservefalten, da die Oberhaut weniger dehnungsfähig ist als die Lederhaut. Die Größe der Hautfelder variiert je nach Körperregion. Die Felderhaut enthält die Hautanhangsgebilde und ist weniger als 1/10 mm dick. Am dünnsten ist sie im Bereich des Auges und der Geschlechtsorgane.

Teile der Haut und ihre Funktionen

Die Haut schützt vor Wärmeverlust und äußeren Einflüssen und dient der Aufnahme von Berührungsreizen. Darüber hinaus erfüllen die einzelnen Bestandteile spezialisierte Funktionen:

 

·                 Haare: Schutz vor Wärmeverlust und Sonnenstrahlen

·                 Hornschicht: Schutz vor Verletzungen und Austrocknung

·                 Keimschicht: Nachbilden von Hautzellen

·                 Melanozyten: Schutz der genetischen Information im Zellkern vor UV-Strahlung

·                 freie Nervenendigungen: Aufnahme von Berührungsreizen und Schmerzempfindung

·                 Lamellenkörperchen: Aufnahme von Druckreizen

·                 Schweißdrüsen: Produktion von Schweiß, Schutz vor Überhitzung durch Verdunstung

·                 Kälterezeptoren: Aufnahme von Temperaturreizen „kalt“

·                 Wärmerezeptoren: Aufnahme von Temperaturreizen „warm“

·                 Haarbalgmuskel: Wärmespeicher durch Aufrichten der Vellushaare

·                 Talgdrüse: Produktion von Talg (Fett)

·                 Tastkörperchen: Aufnahme von Berührungsreizen

·                 Fetteinlagerung: Schutz vor Druck und Unterkühlung

·                 Blutgefäße: Temperaturregulation und Versorgung der Hautzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff

Die Haut als Grenzorgan

Die Haut schützt den Organismus vor dem Eindringen von Krankheitserregern und gasförmigen, flüssigen oder festen Fremdsubstanzen im weitesten Sinn, vor mechanischen Verletzungen,Strahlenschäden, aber auch vor Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Proteinverlusten, die bei schweren Verbrennungen lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Besiedelt wird sie von Bakterien und Pilzen, der sogenannten residenten Hautflora. Als antigenpräsentierende Zellen fungieren in der Haut die Langerhanszellen.

Stoffaustausch

Über die Körperoberfläche werden in unterschiedlichem Maße bei verschiedenen Tieren Stoffe aus der Umgebung aufgenommen und abgegeben. Diese können gasförmig, flüssig oder fest (in wässrigem Medium gelöst) sein. Der Stoffaustausch kann aktiv (unter Energieaufwand) oder passiv (in Richtung eines osmotischen Gefälles) verlaufen.

Bei den Gasen kann es sich um die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid (Hautatmung) handeln, aber auch um Stickstoff und Inertgase. Wasser kann aufgenommen oder abgegeben werden zur Wasserregulation und als Transportmedium für gelöste gasförmigen oder feste Stoffe dienen. Gelöste Stoffe können Salze sein (Aufnahme oder Abgabe), Nahrungsstoffe(viele Endoparasiten ernähren sich ausschließlich so), Ausscheidungsprodukte, aber auch toxische Stoffe aus der Umwelt (wie bei organischen Bleiverbindungen).

Wärmehaushalt

Über die Haut kann der Körper seinen Wärmehaushalt regulieren. Einer Überhitzung wirkt die Haut mit den Schweißdrüsen entgegen. Durch die Schweißproduktion und die dadurch möglicheVerdunstung wird Wärme von den dicht unter der Haut verlaufenden Kapillargefäßen, die dazu weit geöffnet sind, abgeführt. Mit Hilfe des Unterhautfettgewebes und im geringeren Maße durch die der Behaarung wird Wärme zurückgehalten. Bei Kälte werden die Haut und das Unterhautfettgewebe nur noch gering durchblutet und beide wirken dadurch als Isolatorschicht. Die Haare können Aufgrund des geringen Haarkleides des Menschen nur noch geringe Isolationsfunktion übernehmen. Dennoch kann man das Wirkprinzip eines Fellkleides noch gut beobachten. Bei der bei Kälte auftretenden Gänsehaut richtet der Musculus arrector pili das Haar auf. Eine geschlossene Behaarung ermöglicht hier einen wesentlich besseren Schutz vorUnterkühlung.

UV-Strahlungsschutz

Die Stärke der einfallenden UV-Strahlung auf der Erdoberfläche hängt von der Tageszeit, der geographischen Lage, der Jahreszeit, der Seehöhe, der jeweiligen Dicke der Ozonschicht, derBewölkung und von vielen anderen örtlichen Parametern ab. Gegen die schädlichen Wirkungen der UV-Strahlung auf die Haut und der darunterliegenden Gewebe existieren folgende Schutzmechanismen:

 

·                 Während das Haarkleid (Fell) der Säugetiere oder das Federkleid der Vögel sehr effektiv gegen nachteilige Folgen der UV-Strahlung schützt, da es den größten Anteil der UV-Strahlung absorbiert oder reflektiert, ist der unbekleidete Mensch weitgehend ungeschützt.

·                 Die Hornschicht (stratum corneum) der menschliche Haut absorbiert und reflektiert normalerweise etwa 10 % der UVB- und die Hälfte der UVA-Strahlung. Auf beständige erhöhte UV-Belastung reagiert die Haut zunächst mit einer Verdickung der Hornschicht. Als „Lichtschwiele“ ist diese besonders stark nach Sonnenbränden ausgebildet.

·                 Der Schutz der Haut durch Pigmentierung beruht auf der physikalischen Absorption von UV-Strahlen durch Pigmente. Viele Tiere besitzen eine Pigmentierung der Haut. Die veränderliche Pigmentierung der menschlichen Haut stellt im Tierreich jedoch eine einzigartige Anpassungs- und Schutzmöglichkeit gegen UV-Strahlung dar. Es gibt kaum Tiere, deren Haut in der Lage ist, die Pigmentierung so stark zu verändern wie der Mensch.

·                          Als so genannte „Sofortbräunung“ (engl. immediate pigment darkening) bezeichnet man eine kurzfristige, nur wenige Stunden anhaltende Bräunung der Haut nach einer UV- Belastung. Die Sofortbräunung beruht sowohl auf einer Änderung der chemischen Konformation der Melaninmoleküle als auch auf einer Umverteilung der Pigmentkörperchen in der Epidermis; sie besitzt fast keine Schutzwirkung gegen UV-Strahlung .

·                          Die (verzögerte) UV-Bräunung setzt erst ca. 72 Stunden nach der UV-Belastung ein. Die Melanozyten der Haut reagieren auf UV-Einstrahlung mit der verstärkten Produktion und Abgabe von Eumelanin (oder Phäomelanin bei Menschen des Hauttyp 1), das der Haut einen braunen (Phäomelanin: rötlichen) Farbton gibt, und UV in hohem Maße absorbiert, wobei Phäomelanin wesentlich weniger UV absorbiert. Die ethnisch verschiedenen Hautfarben der Menschen resultieren aus den jeweiligen Hauttypen.

·                 Der Schweiß des menschlichen Körpers enthält UVA-Strahlung absorbierende Urocaninsäure.

Die ersten Hominiden hatten möglicherweise eine nur schwach pigmentierte Haut, die von dunklen Haaren bedeckt war, ähnlich wie bei heutigen Schimpansen. Relativ bald in der Hominidenevolution dürfte sich eine nackte, dunkel pigmentierte Haut entwickelt haben, die als UV-Schutz diente. Mit der Ausbreitung in den sonnenärmeren Norden konnte sich die Pigmentierung verringern, vermutlich um besser Vitamin D generieren zu können. Insbesondere während der Schwangerschaft und während des Stillens könnten sich hieraus Überlebensvorteile ergeben haben.

Die Haut als Kontakt- und Sinnesorgan

Die Haut stellt den sichtbaren Teil des menschlichen Körpers dar. Als solcher erfüllt die Haut eine Reihe kommunikativer Funktionen. Zur Reizaufnahme und damit zur Oberflächensensibilität ist die Haut mit unterschiedlichen Typen von Rezeptoren ausgestattet:

 

·                 Schmerzrezeptoren: Sie liegen in der Lederhaut, ihre Dichte variiert je nach Körperregion (bis zu 200/cm2 Haut).

·                 Druckrezeptoren (Vater-Pacini-Körperchen): Sie dienen der Wahrnehmung von Druckempfindungen und liegen in der Unterhaut. Ihre Dichte beträgt bis zu 100/cm2.

·                 Thermorezeptoren (freie Nervenendigungen): Sie sind besonders dicht an Kinn, Nase, Ohrmuschel, Ohrläppchen (9 bis 12/cm2) und Lippen (> 15/cm2). Insgesamt besitzt die menschliche Haut ca. 250.000 Kälterezeptoren. Die Anzahl der Wärmerezeptoren beträgt nur etwa 1/10 davon, sie arbeiten zudem deutlich langsamer als Kälterezeptoren.

·                 Dehnungsrezeptoren (Ruffini-Körperchen): Sie registrieren den Dehnungszustand der Haut und liegen in der Lederhaut (Stratum reticulare). Ihre Dichte beträgt bis zu 2/cm2 Haut.

·                 Tastrezeptoren (Meissner-Körperchen und Merkel-Zellen): Tastrezeptoren kommen in der unbehaarten Haut vor. Besonders dicht (Abstand: 1 bis 5 mm) sind sie in den Fingerspitzen, denLippen, der Zunge, den Brustwarzen, den äußeren Geschlechtsorganen und der Afterregion verteilt.

·                 Haarfollikelrezeptoren: Sie registrieren die Haarstellung.

Die psychogalvanische Hautreaktion gibt Rückschlüsse auf emotionale Vorgänge.

Die Haut als Stammzellreservoir

Die Haut enthält adulte Stammzellen die durch vier zusätzlich durch Retroviren eingeschleuste Gene in pluripotente Stammzellen umgewandelt werden können. Damit könnte die Haut als Quelle für Therapien der regenerativen Medizin dienen.

Die Haut als Repräsentationsorgan

Da die Haut stark das Erscheinungsbild des Menschen prägt, ist sie Hauptobjekt der Kosmetik. Natürliche Erscheinungen sind Sommersprossen, Leberflecken und Altersflecken. Künstlich verändert wird das Aussehen der Haut durch Tätowierungen, die Skarifizierung, Brandnarben oder die Körperbemalung. Außerdem ist die Haut Trägerin aller Arten von Körperschmuck.

 

Immunsystem

Als Immunsystem (vom lateinischen immunis, im übertragenen Sinne unberührt, frei, rein) wird das biologische Abwehrsystem höherer Lebewesen bezeichnet, das Gewebeschädigungen durchKrankheitserreger verhindert. Es entfernt in den Körper eingedrungene Mikroorganismen, fremde Substanzen und ist außerdem in der Lage, fehlerhaft gewordene körpereigene Zellen zu zerstören. Das Immunsystem ist ein komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen und der zentrale Forschungsgegenstand der Immunologie.

Das Immunsystem hat eine große Bedeutung für die körperliche Unversehrtheit von Lebewesen, denn praktisch alle Organismen sind ständig den Einflüssen der belebten Umwelt ausgesetzt; manche dieser Einflüsse stellen eine Bedrohung dar: Wenn schädliche Mikroorganismen in den Körper eindringen, kann dies zu Funktionsstörungen und Krankheiten führen. Typische Krankheitserreger sind Bakterien, Viren und Pilze, sowie einzellige (z. B. Protozoen wie Plasmodien) beziehungsweise mehrzellige Parasiten (z. B. Bandwürmer).

Auch Veränderungen im Inneren des Körpers können die Existenz eines Lebewesens bedrohen: Wenn normale Körperzellen im Laufe der Zeit ihre gesunde Funktion verlieren, so sterben sie meist ab und müssen abgebaut werden (Nekrose) oder bauen sich dabei selbst ab (Apoptose). In seltenen Fällen können sie auch krankhaft entarten und zur Entstehung von Krebs führen.

Alle Lebewesen verfügen daher über Schutzfunktionen. Schon einfache Organismen besitzen einen solchen Abwehrmechanismus, die so genannte Angeborene Immunantwort. Sie entstand bereits sehr früh in der Stammesgeschichte der Lebewesen und wurde seitdem weitgehend unverändert beibehalten. Die Wirbeltiere entwickelten zusätzlich eine komplexe, anpassungsfähige, so genannte adaptive Immunabwehr, die sie noch effektiver vor Krankheitserregern schützt.

Die pflanzliche Immunantwort hat Ähnlichkeiten mit der angeborenen Immunantwort bei Tieren. Pflanzen besitzen keine adaptive Immunantwort, also auch keine T-Zellen oder Antikörper.

Einteilung

Es gibt zwei grundlegend verschiedene Mechanismen der Immunabwehr, je nach dem, ob diese angeboren und daher in gewisser Weise (vgl. aber unten: bow-tie-architecture) erregerunspezifisch, oder ob diese erworben und daher erregerspezifisch ist.

 

Angeborene oder unspezifische Immunabwehr

Schon sehr früh in der Stammesgeschichte der Lebewesen entwickelte sich die unspezifische oder angeborene Immunabwehr (engl. „innate immunity“). Dazu zählen anatomische und physiologische Barrieren wie Epithelien, aber auch zellvermittelte Gegenwehr durch Phagozytose, sowie allgemein entzündliche Reaktionen und das Komplementsystem. Die angeborene Immunantwort findet innerhalb von Minuten statt, ist aber durch die Erbinformation lebenslang festgelegt.

 

Adaptive oder spezifische Immunabwehr

Die spezifische oder adaptive Immunabwehr, früher auch „erworbenes Immunsystem“ genannt, entwickelte sich im Laufe der Phylogenese der Wirbeltiere aus der angeborenen Immunabwehr. Sie zeichnet sich durch die Anpassungsfähigkeit gegenüber neuen oder veränderten Krankheitserregern aus. Im Rahmen dieser Anpassung sind die Zellen der adaptiven Immunabwehr in der Lage, spezifische Strukturen (Antigene) der Angreifer zu erkennen und gezielt zelluläre Abwehrmechanismen und molekulare Antikörper zu bilden. Neben Antigenpräsentierenden Zellen (APC) wie Dendritischen Zellen, stellen zwei Gruppen von Zellen die wesentlichen Elemente der adaptiven Immunität dar. Die T-Lymphozyten, welche zum einen die zellvermittelte Immunantwortgewährleisten und zum anderen die B-Lymphozyten unterstützen, sowie die B-Lymphozyten selbst, die für die humorale Immunität verantwortlich sind, also für jene Abwehrmaßnahmen, die sich über sezernierte Antikörper gegen Eindringlinge in den Körperflüssigkeiten (Humores) richten. Nach der Infektion bleiben spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten, um bei erneutem Kontakt mit dem Krankheitserreger binnen kurzer Zeit eine angemessene Abwehrreaktion zu ermöglichen.

 

Das adaptive Immunsystem ersetzt aber nicht das angeborene, sondern arbeitet mit diesem zusammen. Die verschiedenen Bestandteile des Immunsystems bedingen sich gegenseitig. Erst durch ein gut koordiniertes Zusammenspiel der angeborenen und adaptiven Immunabwehr wird die komplexe Immunreaktion des Körpers ermöglicht.

Erst in den Jahren 2005-2007 wurde das CRISPR-Cas-System in vielen Bakterien und Archaeen entdeckt, welches ein vollständiges adaptives Immunsystem gegen Viren und mobile DNA darstellt.

 

Bestandteile des Immunsystems

Die Bestandteile des Immunsystems sind

·                 mechanische Barrieren, die ein Eindringen der Schädlinge verhindern sollen

·                 Zellen, wie zum Beispiel Granulozyten, natürliche Killerzellen (NK-Zellen) oder T-Lymphozyten. Sie sind teilweise zu spezialisierten Organen (→ Lymphatisches System) zusammengefasst.

·                 Proteine, die als Botenstoffe oder zur Abwehr von Krankheitserregern dienen

·                 psychische Immunfaktoren.

Mechanische und physiologische Barrieren

Die mechanischen und physiologischen Barrieren des Körpers sind die erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger. Sie sorgen dafür, dass die Pathogene erst gar nicht in den Körper eindringen können oder ihn möglichst schnell wieder verlassen:

·                 Haut – äußere Schicht als Barriere, Talg, Schweiß und Normalflora als Wachstumsbremsen für pathogene Mikroorganismen

·                 Schleimhaut – Bindefunktion des Schleims

·                 Augen – Abtransportfunktion der Tränen, antimikrobielles Enzym Lysozym bekämpft Mikroorganismen

·                 Atemwege – Bindefunktion des Schleims, Abtransportfunktion der Flimmerhärchen

·                 Mundhöhle – antimikrobielles Enzym Lysozym im Speichel bekämpft Mikroorganismen

·                 Magen – Magensäure (die Salzsäure enthält) und Eiweiß abbauende Enzyme zerstören fast alle Bakterien und Mikroorganismen

·                 Darm – Infektabwehr durch anwesende Bakterien (Darmflora), Abtransportfunktion durch ständige Entleerung und das so genannte darmassoziierte Immunsystem (GALT = Gut Associated Lymphoid Tissue) und antibakterielle Proteine

·                 Harntrakt – Abtransportfunktion durch ständige Harnausspülung sowie osmotische Effekte der hohen Harnstoffkonzentration

Zelluläre Bestandteile

Neutrophiler Granulozyt wandert aus dem Blutgefäß in das Gewebe ein, sezerniert proteolytische Enzyme, um interzelluläre Verbindungen zu lösen (zur Verbesserung seiner Beweglichkeit) und phagozytiert Bakterien

Die Zellen des Immunsystems zirkulieren in den Blutgefäßen und Lymphbahnen und kommen in den Geweben des Körpers vor. Dringt ein Krankheitserreger in den Körper ein, so können die Abwehrzellen ihn bekämpfen. Neutrophile Granulozyten, Monozyten/Makrophagen und dendritische Zellen können beispielsweise durch Aufnahme und Verdauung (Phagozytose) den Erreger selbst vernichten oder durch die Produktion von Immunmodulatoren und Zytokinen die Immunreaktion des Organismus steuern und andere Abwehrzellen zum Ort der Entzündung locken.

Granulozyten

Granulozyten (von lat. Granulum: Körnchen) machen den Großteil der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Sie können die Blutbahn verlassen und ins Gewebe einwandern. Granulozyten haben in ihrem Zytoplasma zahlreiche Bläschen (Vesikel oder Granula genannt), die aggressive Stoffe enthalten, mit denen Krankheitserreger unschädlich gemacht werden können. Andere Stoffe (beispielsweise Histamin) spielen bei der Entzündungsreaktion und beiAllergien eine Rolle. Die unterschiedlichen Gruppen von Granulozyten werden nach ihrer Färbereaktion in der Giemsa-Färbung eingeteilt.

Die Neutrophilen Granulozyten machen 40 bis 50 Prozent der zirkulierenden Leukozyten aus. Aktiviert durch Zytokine, die vom Ort der Infektion ausgesondert werden, wandern sie aus den Blutgefäßen in das betroffene Gewebe ein. Die Granula der Neutrophilen enthalten unter anderem saure Hydrolasen, Defensine (30 % des Inhalts), Myeloperoxidase und Proteasen, wie Elastase, Kollagenase, Neuramidase und Cathepsin G. Dieser „Cocktail“ ermöglicht es den Neutrophilen, sich einen Weg durch das Gewebe zu bahnen und zu den Bakterien vorzudringen. Dort sind sie in der Lage, Krankheitserreger (beispielsweise Bakterien) unter anderem durch Phagozytose zu vernichten.

 

Eosinophile Granulozyten machen etwa 3-5 Prozent der Zellen im Differentialblutbild aus. Ihren Namen beziehen sie vom Farbstoff Eosin, mit dem sie angefärbt werden können. Auch Eosinophile sind zur Chemotaxis befähigt, d. h. sie können sich in Richtung eines Entzündungsortes fortbewegen. Eosinophile enthalten in ihren Granula basische Proteine, zum Beispiel das Major Basic Protein, die sie nach Stimulation durch Antikörper der IgE-Klasse freisetzen. Eosinophile spielen eine wichtige Rolle bei der Parasitenabwehr; bei einem Befall mit Parasiten kommt es daher zu einer starken Vermehrung der Eosinophilen im Blut. Auch bei Allergien ist die Anzahl der Eosinophile im Blut erhöht, was darauf hinweist, dass die Eosinophilen auch bei dieser Erkrankung eine – wenig zuträgliche – Rolle spielen.

Basophile Granulozyten besitzen zahlreiche grobe unregelmäßige Granula, die unter anderem Histamin und Heparin enthalten. Im Differentialblutbild machen sie nur einen geringen Anteil aus (< 2  Prozent). Wenn ihre Rezeptoren durch an IgE gebundene Allergene stimuliert werden, schütten Basophile toxische Mediatoren, wie Histamin und Plättchenaktivierenden Faktor (PAF) aus. Über die physiologische Bedeutung der Basophilen besteht aber weitgehend Unklarheit.

 

Makrophagen

Ein Makrophage nimmt ein Antigen auf, um es über seinen MHC-II-Komplex einer T-Helferzelle zu präsentieren. Diese initiiert daraufhin die adaptive Immunantwort.

Makrophagen (Riesenfresszellen) stellen ebenfalls einen Teil der Patrouille des Immunsystems dar. Makrophagen reifen aus Monozyten (einkernige weiße Blutkörperchen = mononukleäre Leukozyten) heran, die die Blutbahn verlassen. Makrophagen halten sich im Gewebe auf, dort erkennen und fressen (phagozytieren) sie eingedrungene Erreger. Können die Erreger nicht durch die Makrophagen allein bekämpft werden, so können Makrophagen die adaptive Immunabwehr aktivieren. Dazu werden die aufgenommenen Teile der Erreger im Inneren der Makrophagen in einzelne Peptide (Epitope) zerlegt und durch MHC-II-Moleküle auf der Oberfläche präsentiert. Der Makrophage wird also zu einer Antigen-präsentierenden Zelle. Die Antigene können erst dadurch von T-Helferzellen erkannt werden, die daraufhin eine adaptive Immunantwort initiieren, die letztendlich zur Vernichtung des Erregers führt. Makrophagen spielen außerdem bei der Bekämpfung und Beseitigung von schädlichen Substanzen und Abfallprodukten (beispielsweise Teer aus Zigarettenrauch in der Lunge) eine entscheidende Rolle, weshalb sie gelegentlich auch als „Müllabfuhr des Körpers“ bezeichnet werden.

Natürliche Killerzellen

Die 1975 entdeckten Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sind Teil der angeborenen Immunabwehr. Obwohl NK-Zellen keine antigenspezifischen Rezeptoren auf ihrer Oberfläche tragen, werden sie zu den Lymphozyten gezählt, da sie eine gemeinsame Vorläuferzelle im Knochenmark haben.

NK-Zellen sind eine der ersten Verteidigungslinien im Kampf gegen Infektionen und Krebs, weil sie infizierte Zellen vernichten können, ohne vorher mit dem Krankheitserreger selbst in Kontakt gewesen zu sein. Sie verwenden dazu einen Mechanismus, der in den 1980er Jahren von dem schwedischen Immunologen Klas Kärre entdeckt wurde und als „Fehlendes Selbst“ (engl. „missing self“) bezeichnet wird. NK-Zellen erkennen unter anderem den MHC-I-Komplex, der auf nahezu allen gesunden Körperzellen vorkommt. Wird eine Zelle durch Viren infiziert oder wandelt sie sich in eine Tumorzelle um, so geht unter Umständen der MHC-I-Komplex auf der Oberfläche verloren. Das fein ausbalancierte Gleichgewicht von inhibierenden und aktivierenden Rezeptorsignalen wird dadurch zugunsten der NK-Zell-Aktivierung verschoben und die erkrankte Zelle fällt einer durch NK-Zellen ausgelösten Immunreaktion anheim.

 

Dendritische Zellen

Eine dendritische Zelle

Dendritische Zellen sind Zellen des Immunsystems, die sich je nach Typ aus Monozyten oder Vorläufern der T-Zellen entwickeln. Sie nehmen als Fresszellen (Phagozyten) Krankheitserreger auf, wandern in den nächsten Lymphknoten, und stimulieren die adaptive Immunabwehr indem sie dieAntigene des zerlegten Erregers an ihrer Oberfläche den T-Lymphozyten präsentieren. Es genügt eine dendritische Zelle, um 100 bis 3.000 Antigen-spezifische T-Zellen zu aktivieren. Dies macht sie effizienter als z. B. Monozyten. Dendritische Zellen sorgen auch für immunologische Toleranzgegenüber Selbstantigenen. Sie kommen vor allem in der Haut und in den Schleimhäuten vor. Neue Forschungen zeigen, dass dendritische Zellen auch mit B-Zellen und NK-Zellen interagieren.

 

T-Lymphozyten

Die zytotoxische T-Zelle erkennt das Antigen, das durch den MHC-I-Komplex der infizierten Zelle präsentiert wird.

Aktivierung der NK-Zelle durch Fehlen des MHC-I-Komplexes (Überwiegen der aktivierenden Stimuli) auf der infizierten Zelle.

T-Lymphozyten, auch T-Zellen genannt, entstehen im Knochenmark aus den Lymphoblasten und wandern in den Thymus, wo sie ausreifen (daher das T, von Thymus-abhängig). T-Zellen tragen an ihrer Oberfläche einen T-Zell-Rezeptor (TCR), mit dem jede T-Zelle jeweils ein spezifisches Antigen erkennen kann (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Im Gegensatz zu den B-Lymphozyten, die auch freie Antigene erkennen, erkennen T-Zellen nur Antigene, die im Komplex mit MHC-Molekülen auf den Oberflächen von körpereigenen Zellen präsentiert werden. Die unterschiedlichen Typen von T-Zellen werden eingeteilt nach den Proteinen auf ihrer Zellmembran, die gleichzeitig für die Funktionen der Zellen wichtig sind: T-Helferzellen tragen beispielsweise das CD4-Protein (die Abkürzung CD steht für engl. Cluster of differentiation), die zytotoxischen T-Zellen haben das CD8-Protein auf ihrer Oberfläche.

 

T-Helferzellen

Die T-Helferzellen koordinieren die Immunreaktion. Sie erkennen über ihren spezifischen T-Zell-Rezeptor Antigene, die ihnen von den antigenpräsentierenden Zellen (dendritische Zellen, Makrophagen, B-Lymphozyten) auf MHC-II-Komplexen dargeboten werden. Diese Aktivierung veranlasst die T-Helferzelle sich zu teilen und ihre Botenstoffe freizusetzen: die Lymphokine der Zellen vom Subtyp TH1 führen dabei eher zur Verstärkung der zellulären Immunantwort, während TH2-Zellen mehr die Produktion von Antikörpern stimulieren.

 

Regulatorische T-Zellen

Die Mitte der 1990er erstmals beschriebenen regulatorischen T-Zellen tragen neben dem CD4-Rezeptor noch andere Proteine an ihrer Oberfläche (CD25, FoxP3). Ihre Aufgabe ist die Modulation der Immunreaktion. Des Weiteren sind regulatorische T-Zellen vermutlich für die Unterdrückung einer überschießenden Immunantwort auf ansonsten 'harmlose' Antigene und Toleranzentwicklung gegen körpereigene Strukturen zuständig.

 

Zytotoxische T-Zellen

Die zytotoxischen T-Zellen können Antigene erkennen, die ihnen mithilfe der MHC-I-Komplexe präsentiert werden – körpereigene Zellen, die durch Krankheitserreger (zum Beispiel Viren) befallen sind, melden so ihren Zustand an das Immunsystem. Die zytotoxischen T-Zellen heften sich dann mit ihren T-Zell-Rezeptoren an diese Körperzellen; bei diesem Vorgang spielt ihr CD8-Rezeptor eine entscheidende Rolle. Wenn sich noch weitere Rezeptoren, zum Beispiel der CD28-Rezeptor der zytotoxischen T-Zellen, an das fremde Eiweiß geheftet haben, beginnen sich die T-Zellen schnell zu vermehren, und schütten Substanzen aus, welche die infizierte oder krankhaft veränderte Zelle absterben lassen (sogenannte Apoptose, programmierter Zelltod).

 

B-Lymphozyten

Eine B-Zelle wird nach Antigenkontakt zur Plasmazelle, die spezifische Antikörper produziert

B-Lymphozyten, oder kurz B-Zellen, gehören ebenfalls zu den Leukozyten (weiße Blutkörperchen). Die Bezeichnung „B-Zellen“ stammte ursprünglich von ihrem Bildungsort in der Bursa Fabricii bei Vögeln. Bei Säugetieren entstehen die B-Zellen, wie alle anderen Abwehrzellen auch, im Knochenmark, daher erhielt der Buchstabe B hier nachträglich die Bedeutung bone marrow (engl. für Knochenmark). Bindet eine B-Zelle an den Stoff (Antigen), der zu ihrem Rezeptor passt, kann sie durch Lymphokine aktiviert werden, die von aktivierten T-Helferzellen ausgeschüttet werden. Die derart aktivierten B-Zellen können sich daraufhin zu antikörperproduzierenden Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen entwickeln.

B-Zellen sind im Gegensatz zu T-Zellen in der Lage, auch freie Antigene zu erkennen und sie einer Immunreaktion zuzuführen.

 

Humorale Bestandteile

Die humoralen Bestandteile des Immunsystems (von lat. humor „Flüssigkeit“) bezeichnen verschiedene Plasmaproteine, die passiv im Blut, bzw. der Lymph- und Gewebsflüssigkeit zirkulieren. Sie sind im Gegensatz zu den Abwehrzellen nicht in der Lage, aktiv an den Ort einer Infektion zu wandern.

Antikörper

Aufbau eines Antikörper-Moleküls (IgG)

Zur Abwehr von in den Organismus eingedrungenen Bakterien, Bakterientoxinen, Viren oder anderen Fremdstoffen produzieren die B-Lymphozyten und Plasmazellen maßgeschneiderte Antikörper, die bestimmte Proteine oder auch Zuckerketten (Antigene) an der Oberfläche der Fremdstoffe erkennen und sich an diese heften können. Antikörper haben prinzipiell drei Funktionen:

·                 1. Die so genannte Opsonierung. Das heißt, dass das Antigen durch den Fc-Teil (Teil der konstanten Kette des Antikörpers) für Phagozyten (Fresszellen) besser „sichtbar“ gemacht wird.

·                 2. Durch den Antigen-Antikörperkomplex wird das so genannte Komplementsystem aktiviert, das zum einen wiederum als Opsonin (=Stoffe die Opsonieren) wirkt, zum anderen Chemotaxine (Lockstoffe für Zellen des Immunsystems) freisetzt und einen sogenannten MAK (Membran-Angriffs-Komplex) bildet, der Löcher in Zellmembranen verursacht.

·                 3. Antikörper wirken direkt inaktivierend auf den Eindringling durch Verkleben und Bildung von großen Komplexen (je nach Antikörperklasse und Anzahl der Antigendeterminanten).

Die einfachsten Antikörper, die der so genannten IgG-Klasse, bestehen aus zwei identischen schweren Ketten und zwei identischen leichten Ketten. Dieschweren Ketten sind unter anderem für die Verankerung des Antikörpers auf der Oberfläche von Granulozyten zuständig; die leichten Ketten bilden zusammen mit den schweren Ketten die für die Erkennung eines spezifischen Antigens verantwortliche Antigendeterminante im Fab-Fragment. Durchsomatische Rekombination, somatische Hypermutation und Kombination verschiedener leichter und schwerer Ketten können Antikörper mehr als 100 Millionen verschiedene Fab-Fragmente bilden und damit eine Unzahl verschiedener Antigene erkennen.

 

Komplementsystem

Das Komplementsystem ist Teil der angeborenen Immunantwort, es besteht aus einer Gruppe von über 30 Plasmaproteinen mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Ein Teil der zum Komplementsystem gehörenden Proteine sind zum Beispiel Proteasen, die sich an Mikroorganismen binden können und die Zellwände des Eindringlings schädigen, wodurch der Eindringling zerstört wird. Andere Proteine des Komplementsystems, die Anaphylatoxine, haben gefäßerweiternde Wirkung und fördern die Entzündungsreaktion. Viele Komplementfaktoren können außerdem Abwehrzellen zum Ort der Infektion locken und sind in der Lage, Fresszellen zu aktivieren, die die Eindringlinge dann verschlingen.

 

Interleukine

Die zu den Zytokinen gehörenden Interleukine sind körpereigene Botenstoffe, die von den Zellen des Immunsystems gebildet werden. Man kennt heutzutage bereits eine große Zahl von Interleukinen (IL-1 bis IL-35; Stand November 2009), die jeweils auf ganz unterschiedliche Abwehrzellen wirken – manche regen beispielsweise Leukozyten zu Wachstum, Reifung und Teilung an oder sorgen für deren Aktivierung.

Ablauf einer Immunreaktion

Falls Erreger die mechanischen Barrieren überwinden, mit denen sich der Körper vor einer Infektion schützt, so hängt der Ablauf der Immunreaktion davon ab, ob das Immunsystem bereits zuvor einmal einen Kontakt mit diesem bestimmten Erreger hatte.

Bei einer Erstinfektion beginnt die Immunreaktion meist mit den antigenpräsentierenden Zellen, hierzu gehören z. B. Makrophagen oder dendritische Zellen; diese Zellen sind als Teil der angeborenen Immunabwehr in der Lage, typische Merkmale von Krankheitserregern zu erkennen, ohne zuvor mit diesem Erreger Kontakt gehabt zu haben. Sie können die Krankheitserreger aufnehmen (phagozytieren) und in ihrem Inneren einschließen – förmlich „fressen“, daher werden sie auch als Fresszellen bezeichnet. Anschließend präsentieren sie Bruchstücke der Erreger an ihrer Oberfläche den Zellen der adaptiven Immunabwehr (B- und T-Lymphozyten), die daraufhin in einen aktivierten Zustand übergehen. Einige Abwehrzellen können daraufhin die Erreger durch Phagozytose oder die Ausschüttung aggressiver Substanzen direkt abtöten, andere beginnen mit der Produktion von Antikörpern, die an die Erreger binden und diese einerseits bewegungsunfähig und damit unschädlich machen, andererseits sie für die Vernichtung durch weitere Abwehrzellen markieren. Nach der ersten Infektion mit einem Erreger bleiben die Antikörper und so genannte Gedächtniszellen erhalten, um bei einer erneuten Infektion wesentlich schneller und effizienter auf den Eindringling reagieren zu können.

Ob nach einer Infektion tatsächlich auch eine Erkrankung auftritt, hängt von einem komplexen Wechselspiel des Immunsystems mit dem (ungebetenen) Gast ab. Eine Rolle spielen etwa die Menge der eingebrachten Erreger und deren krankmachenden Eigenschaften (Virulenz), sowie der Zustand des Immunsystems der betroffenen Person. So kann durch vorherigen Kontakt mit diesem Erreger bereits eine Immunität bestehen, die Erregerdosis oder -virulenz für einen Krankheitsausbruch zu gering sein oder das Immunsystem in der Lage sein, trotz Infektion Krankheitssymptome zu verhindern inapparente Infektion oder stille Feiung (Immunisierung ohne Impfung oder Erkrankung). Bei intaktem Immunsystem und geringer Erregerdosis kann also eine Erkrankung wie beispielsweise eine Erkältung entweder überhaupt nicht ausbrechen oder einen weniger schweren Verlauf nehmen. Solange sich keine eindeutigen Symptome zeigen, kann der Verlauf einer Infektion kaum oder gar nicht vorhergesagt werden.

Wenn ein Krankheitserreger oder eine Tumorzelle keine Immunantwort erzeugt, dem Immunsystem also entkommt, wird dies als Immunescape bezeichnet.

Reifung und Alterung des Immunsystems

Das Immunsystem ist im Mutterleib und kurz nach der Geburt noch nicht in der Lage, effektiv Krankheitserreger zu bekämpfen. Der Fötus und Säugling ist daher auf die Schutzfunktion durch mütterliche Antikörper angewiesen (sog. Nestschutz), die er über die Plazenta, bzw. die Muttermilch aufnimmt. Bei vielen Säugetieren können Antikörper die Plazenta gar nicht passieren, die Aufnahme erfolgt dann über das Antikörper-reiche Kolostrum. Da die transplacentalen Antikörper im Blut des Babys mit einer Halbwertszeit von ungefähr 4 Wochen abgebaut werden, schützt diese passive Immunisierung lediglich 3 bis 4 Monate vor Infektion durch die meisten Keime. Stillen kann durch unspezifische IgAs, die sich den Schleimhäuten anlagern, noch etwas länger vor Infektionen der oberen Atemwege und Magen/Darmkeimen schützen.

In den ersten Lebensmonaten beginnt das Immunsystem, sich auf die Abwehr von Krankheitszellen vorzubereiten. Dies geschieht durch einen Vorgang der negativen Selektion; das heißt, der Körper bildet zunächst durch zufällige genetische Rekombination viele Millionen unterschiedlicher Abwehrzellen, von denen eine jede ein anderes Antigen erkennen kann. Im Anschluss werden solche Zellen eliminiert, die eine Immunreaktion auf körpereigene Strukturen veranlassen würden (Diesen Vorgang fasst man unter dem Begriff Selbsttoleranz zusammen). Bei den T-Zellen geschieht dies im Thymus, der Reifungsstätte der T-Zellen. Hier differenzieren sich die T-Zellen in die verschiedenen Typen (wie CD4+ und CD8+ Zellen) und werden anschließend mit körpereigenen Substanzen konfrontiert. Wenn eine T-Zelle einen dazu passenden Rezeptor trägt und an die körpereigene Struktur bindet, stirbt die T-Zelle ab. Das Immunsystem lernt so „fremd“ von „eigen“ zu unterscheiden.

Mit fortschreitendem Lebensalter steigert sich die Anfälligkeit des Menschen gegenüber Krankheiten und anderen Störungen wieder. Dies liegt vor allem daran, dass sich im Alter die Bildung von B- und T-Lymphozyten verringert. Des Weiteren sind die Abwehrzellen insgesamt weniger aktiv, was zu einer Schwächung der Immunabwehr führt, einhergehend mit erhöhtem Infekt- und Krebsrisiko.

 

Störungen und Erkrankungen des Immunsystems

Wie bei allen biologischen Systemen können sich auch beim Immunsystem Fehler einschleichen. So kann das Immunsystem seine Fähigkeit verlieren, auf Erreger oder körpereigene Zellen angemessen zu reagieren: je nach Ursache der Störung kommt es entweder zu einer zu schwachen oder gar fehlenden Immunantwort oder zu einer zu starken, überschießenden Immunreaktion. Auch die Zellen des Immunsystems können maligne entarten und eine Krebserkrankung auslösen. Ebenso wird ein Einfluss von depressiven Störungen, Stress und anderen psychischen Erkrankungen auf das Immunsystem vermutet.

 

Immundefekte

Fehlen einzelne Komponenten der Immunantwort oder funktionieren diese nicht mehr richtig, so kann das Immunsystem Krankheitserreger nicht mehr effektiv bekämpfen und selbst Erkrankungen, die normalerweise harmlos sind, können lebensbedrohliche Verläufe annehmen. Immundefekte können angeboren oder erworben sein:

·                 Die schwere kombinierte Immundefizienz (SCID) ist eine Gruppe von angeborenen Immundefekten, die sich durch Beeinträchtigung sowohl der zellulären Immunabwehr als auch der humoralen Immunabwehr auszeichnen, daher die Bezeichnung „kombiniert“.

·                 Die erworbene Immunschwäche AIDS wird durch das HI-Virus ausgelöst, das sich durch den Befall der T-Helferzellen erfolgreich der Immunabwehr entzieht. Durch die Vermehrung des HI-Virus werden jedoch immer mehr Abwehrzellen zerstört, so dass meist nach einigen Jahren Inkubationszeit eine zunehmende Abwehrschwäche eintritt und die Anzahl von Infekten und Tumorerkrankungen zunimmt.

·                 Eine Neutropenie oder sogar Agranulozytose kann durch Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (z. B. Zytostatika) oder durch Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden und führt vor allem zu Schleimhautentzündungen und so genannten opportunistischen Infekten durch ansonsten harmlose Krankheitserreger.

·                 Weitere angeborene Immundefekte sind: Morbus Behcet, DiGeorge-Syndrom, selektiver Immunglobulin-A-Mangel und das Wiskott-Aldrich-Syndrom, bei denen jeweils ein bestimmter Anteil der Immunabwehr gestört ist.

Überschießende Immunantwort

·                 Autoimmunerkrankungen: Nicht immer funktionieren die Schutzmechanismen der Selbsttoleranz fehlerfrei, so dass es zu gefährlichen Autoimmunkrankheiten kommen kann, bei denen das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Bei diesen Krankheiten ist das üblicherweise sehr gut ausbalancierte Gleichgewicht zwischen einerseits den potentiell selbstzerstörerisch wirkenden (autoreaktiven) T-Zellen und andererseits den regulatorischen T-Zellen gestört, die die Ersteren eigentlich in „Schach halten“ sollen. Einige Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind:

·                          Diabetes Typ I, verursacht durch Antikörper gegen Beta-Inselzellen der Bauchspeicheldrüse.

·                          Rheumatoide Arthritis, bei der es durch eine Immunreaktion zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut kommt.

·                          Multiple Sklerose, verursacht durch Antikörper gegen die Myelinscheide von Nervenfasern.

·                 Allergie/Heuschnupfen: Das Immunsystem kann die Fähigkeit verlieren, auf fremde Eiweiße angemessen zu reagieren. Die übermäßige Aktivierung von Basophilen (und Eosinophilen), insbesondere aber der ortsständigen Mastzellen, kann zur allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel Heuschnupfen, führen. Eine systematische Aktivierung dieser Zellen, also die Aktivierung im ganzen Körper, kann schwere Symptome bis hin zum anaphylaktischen Schock auslösen.

 

Unregelmäßige Verben oder Starke Verben der deutsche Sprache.

   №

Infinitiv

Präsens

(2 та 3ос.одн.)

Präteritum

Partizip II

Переклад

1

backen

bäckst,  bäckt / backst, backt

backte / buk

hat gebacken

пекти

2

befehlen

befiehlst, befiehlt

befahl

hat befohlen

наказувати

3

beginnen

beginnst, beginnt

begann

hat begonnen

починати(ся)

4

beißen

beißt

biss

hat gebissen

кусати

5

bergen

birgst, birgt

barg

hat geborgen

ховати

6

betrügen

betrügst, betrügt

betrog

hat betrogen

обманювати

7

bewegen

bewegst, bewegt

bewog

hat bewogen

рухати, схиляти

8

biegen

biegst, biegt

bog

hat gebogen

гнути

9

bieten

bietest, bietet

bot

hat geboten

пропонувати

10

binden

bindest, bindet

band

hat gebunden

зв’язувати

11

bitten

bittest, bittet

bat

hat gebeten

просити

12

blasen

bläst

blies

hat geblasen

дути

13

bleiben

bleibst, bleibt

blieb

ist geblieben

залишатися

14

braten

brätst, brät

briet

hat gebraten

смажити

15

brechen

brichst, bricht

brach

hat gebrochen

ist gebrochen

ламати, ламатись

16

brennen

brennst, brennt

brannte

hat gebrannt

горіти

17

bringen

bringst, bringt

brachte

hat gebracht

приносити

18

denken

denkst, denkt

dachte

hat gedacht

думати

19

dingen

dingst, dingt

dingte / dang

hat gedungen

наймати

20

dringen

dringst, dringt

drang

ist gedrungen

hat gedrungen

проникать настаивать

21

dürfen

darfst, darf

durfte

hat gedurft

могти, наважуватись

22

empfehlen

empfiehlst, empfiehlt

empfahl

hat empfohlen

рекомендувати, радити

23

erschrecken

erschrickst, erschrickt

erschrak

ist erschrocken

лякатись

24

erwägen

erwägst, erwägt

erwog

hat erwogen

обдумувати

25

essen

isst

hat gegessen

їсти

26

fahren

fährst, fährt

fuhr

hat gefahren

ist gefahren

керувати, їхати

27

fallen

fällst, fällt

fiel

ist gefallen

падати

28

fangen

fängst, fängt

fing

hat gefangen

ловити

29

fechten

fichtst, ficht

focht

hat gefochten

фехтувати

30

finden

findest, findet

fand

hat gefunden

знаходити

31

fliegen

fliegst, fliegt

flog

ist geflogen

літати

32

fliehen

fliehst, flieht

floh

ist geflohen

втікати, рятуватись

33

fließen

fließt

floss

ist geflossen

текти

34

frieren

frierst, friert

fror

hat gefroren

ist gefroren

мерзнути, замерзати

35

gebären

gebärst, gebärt /

gebierst, gebiert

gebar

hat geboren

народжувати

36

geben

gibst, gibt

gab

hat gegeben

давати

37

gedeihen

gedeihst, gedeiht

gedieh

ist gediehen

развиватися

38

gehen

gehst, geht

ging

ist gegangen

йти, ходити

39

gelingen

gelingt

gelang

ist gelungen

вдаватися

40

gelten

giltst, gilt

galt

hat gegolten

коштувати, вартувати

41

genesen

genest

genas

ist genesen

видужувати

42

genießen

genießt

genoss

hat genossen

насолоджуватись

43

geschehen

geschieht

geschah

ist geschehen

відбуватись, траплятись

44

gewinnen

gewinnst, gewinnt

gewann

hat gewonnen

вигравати

45

gießen

gießt

goss

hat gegossen

лити

46

gleichen

gleichst, gleicht

glich

hat geglichen

бути сходим

47

gleiten

gleitest, gleitet

glitt

ist geglitten

ковзати

48

graben

gräbst, gräbt

grub

hat gegraben

копати

49

greifen

greifst, greift

griff

hat gegriffen

хватати

50

haben

hast, hat

hatte

hat gehabt

мати

51

halten

hältst, hält

hielt

hat gehalten

тримати

52

hängen

hängst, hängt

hing

hat gehangen

висіти

53

hauen

haust, haut

hieb (мечом)

haute (топором)

hat gehauen

вдарити, бити

54

heben

hebst, hebt

hob (hub)

hat gehoben

поднимати

55

heißen

heißt

hieß

hat geheißen

називатись

56

helfen

hilfst, hilft

half

hat geholfen

допомагати

57

kennen

kennst, kennt

kannte

hat gekannt

знати

58

klingen

klingst, klingt

klang

hat geklungen

дзвонити, звучати

59

kommen

kommst, kommt

kam

ist gekommen

приходити

60

können

kannst, kann

konnte

hat gekonnt

могти, вміти

61

kriechen

kriechst, kriecht

kroch

ist gekrochen

повзати

62

laden

lädst, lädt

lud

hat geladen

вантажити, заряджати

63

lassen

lässt

ließ

hat gelassen

залишати, наказувати

64

laufen

läufst, läuft

lief

ist gelaufen

бігати

65

leiden

leidest, leidet

litt

hat gelitten

страждати, терпіти

66

leihen

leihst, leiht

lieh

hat geliehen

позичати

67

lesen

liest

las

hat gelesen

читати

68

liegen

liegst, liegt

lag

hat gelegen

лежати

69

lügen

lügst, lügt

log

hat gelogen

обманювати

70

mahlen

mahlst, mahlt

mahlte

hat gemahlen

молотити

71

meiden

meidest, meidet

mied

hat gemieden

уникати

72

melken

melkst, melkt /

milkst, milkt

melkte / molk

hat gemelkt /

gemolken

доїти

73

messen

misst

maß

hat gemessen

міряти

74

misslingen

misslingst, misslingt

misslang

ist misslungen

не вдаватися

75

mögen

magst, mag

mochte

hat gemocht

бажати, любити

76

müssen

musst, muss

musste

hat gemusst

мусити, бати повинним

77

nehmen

nimmst, nimmt

nahm

hat genommen

брати

78

nennen

nennst, nennt

nannte

hat genannt

называти

79

pfeifen

pfeifst, pfeift

pfiff

hat gepfiffen

свистіти

80

preisen

preist

pries

hat gepriesen

хвалити

81

raten

rätst, rät

riet

hat geraten

радити

82

reiben

reibst, reibt

rieb

hat gerieben

терти

83

reißen

reißt

riss

hat gerissen

ist gerissen

рвати

рватись

84

reiten

reitest, reitet

ritt

ist geritten

їздити верхи

85

rennen

rennst, rennt

rannte

ist gerannt

бігати, гнатись

86

riechen

riechst, riecht

roch

hat gerochen

нюхати, пахнути

87

ringen

ringst, ringt

rang

hat gerungen

боротися

88

rinnen

rinnst, rinnt

rann

ist geronnen

текти

89

rufen

rufst, ruft

rief

hat gerufen

кричати, кликати

90

salzen

salzt

salzte

hat gesalzt / gesalzen

солити

91

schaffen

schaffst, schafft

schuf

hat geschaffen

создавать

92

schallen

schallst, schallt

schallte / scholl

hat geschallt / geschollen

звучати

93

scheiden

scheidest, scheidet

schied

hat geschieden

ist geschieden

розлучати

94

scheinen

scheinst, scheint

schien

hat geschienen

світити; здаватись

95

scheren

scherst, schert /

schierst, schiert

schor / scherte

hat geschoren / geschert

стригти

96

schieben

schiebst, schiebt

schob

hat geschoben

рухати

97

schießen

schießt

schoss

hat geschossen

стріляти

98

schlafen

schläfst, schläft

schlief

hat geschlafen

спати

99

schlagen

schlägst, schlägt

schlug

hat geschlagen

бити

100

schließen

schließt

schloss

hat geschlossen

закрывати

101

schmelzen

schmilzt

schmolz

schmolz

schmelzte

ist geschmolzen

hat geschmolzen

hat geschmelzt

(роз)танути

(роз)плавити

(роз)топити

102

schneiden

schneidest, schneidet

schnitt

hat geschnitten

різати

103

schreiben

schreibst, schreibt

schrieb

hat geschrieben

писати

104

schreien

schreist, schreit

schrie

hat geschrien

кричати

105

schreiten

schreitest, schreitet

schritt

ist geschritten

крокувати

106

schweigen

schweigst, schweigt

schwieg

hat geschwiegen

мовчати

107

schwimmen

schwimmst, schwimmt

schwamm

ist geschwommen

плавати

108

schwinden

schwindest, schwindet

schwand

ist geschwunden

зникати

109

schwören

schwörst, schwört

schwur / schwor

hat geschworen

клястись

110

sehen

siehst, sieht

sah

hat gesehen

бачити

111

sein

bist, ist

war

ist gewesen

бути

112

senden

sendest, sendet

sandte / sendete

hat gesandt / gesendet

посилати

113

sieden

siedest, siedet

sott / siedete

hat gesotten / gesiedet

кип’ятити

114

singen

singst, singt

sang

hat gesungen

співати

115

sinken

sinkst, sinkt

sank

ist gesunken

падати, поринати

116

sinnen

sinnst, sinnt

sann

hat gesonnen

думати, розмірковувати

117

sitzen

sitzt

saß

hat gesessen

сидіти

118

sollen

sollst, soll

sollte

hat gesollt

мусити, бути зобов’язаним

119

spalten

spaltest, spaltet

spaltete

hat gespalten / gespaltet

колоти, розколювати

120

sprechen

sprichst, spricht

sprach

hat gesprochen

говорити, розмовляти

121

springen

springst, springt

sprang

ist gesprungen

стрибати

122

stechen

stichst, sticht

stach

hat gestochen

колоти, жалити

123

stecken

steckst, steckt

stak / steckte

hat gesteckt

всовувати, втикати

124

stehen

stehst, steht

stand

hat gestanden

стояти

125

stehlen

stiehlst, stiehlt

stahl

hat gestohlen

красти

126

steigen

steigst, steigt

stieg

ist gestiegen

підніматися

127

sterben

stirbst, stirbt

starb

ist gestorben

вмирати

128

stinken

stinkst, stinkt

stank

hat gestunken

вонять

129

stoßen

stößt

stieß

hat gestoßen

ist gestoßen

штовхати, вдаритися

130

streiten

streitest, streitet

stritt

hat gestritten

сперечатися, сваритися

131

tragen

trägst, trägt

trug

hat getragen

носити

132

treffen

triffst, trifft

traf

hat getroffen

зустрічати

133

treten

trittst, tritt

trat

ist getreten

hat getreten

наступати

134

triefen

triefst, trieft

triefte / troff

ist getrieft / getroffen

капати, текти

135

trinken

trinkst, trinkt

trank

hat getrunken

пити

136

tun

tust, tut

tat

hat getan

робити

137

verderben

verdirbst, verdirbt

verdarb

hat verdorben

ist verdorben

псувати, псуватися

138

verdrießen

verdrießt

verdross

hat verdrossen

сердити

139

vergessen

vergisst

vergaß

hat vergessen

забувати

140

verlieren

verlierst, verliert

verlor

hat verloren

втрачати, губити

141

verschwinden

verschwindest, verschwindet

verschwand

ist verschwunden

зникати

142

verzeihen

verzeihst, verzeiht

verzieh

hat verziehen

прощати

143

wachsen

wächst

wuchs

ist gewachsen

рости

144

waschen

wäschst, wäscht

wusch

hat gewaschen

мити

145

weisen

weist

wies

hat gewiesen

вказувати

146

wenden

wendest, wendet

wandte / wendete

hat gewandt / gewendet

перевертати, використовувати

147

werben

wirbst, wirbt

warb

hat geworben

вербувати

148

werden

wirst, wird

wurde

ist geworden

ставати

149

werfen

wirfst, wirft

warf

hat geworfen

кидати

150

wiegen

wiegst, wiegt

wog

hat gewogen

зважувати

151

winden

windest, windet

wand

hat gewunden

мотати, крутити

152

wissen

weißt, weiß

wusste

hat gewusst

знати

153

wollen

willst, will

wollte

hat gewollt

хотіти

154

ziehen

ziehst, zieht

zog

hat gezogen

ist gezogen

тягнути, переїжджати

155

zwingen

zwingst, zwingt

zwang

hat gezwungen

змушувати

 

Das substantiv (nomen). Іменник

Das Geschlecht der Substantive. Рід іменників

До чоловічого роду належать:

1. Слова, що означають:
1) Осіб чоловічої статі — der Mann (чоловік), der Junge (юнак)
2) Тварин чоловічої статі — der Bär (ведмідь), der Löwe (лев)
але: die Gans (гусак), das Pferd (кінь), das Schaf (вівця), das Schwein (свиня)
2. Назви:
1) Пір року — der Winter (зима), der Sommer (літо)
2) Місяців — der Januar (січень), der Mai (травень)
3) Днів тижня — der Montag (понеділок), der Dienstag (вівторок)
4) Частин доби — der Tag (день), der Abend (вечір).
але: die Nacht (ніч)
3. Назви небесних світил: der Mond (Місяць), der Mars (Марс)
але: die Venus (Венера)
4. Назви сторін світу: der Norden (північ), der Süden (південь)
5. Назви більшої частини гір: der Harz (Гарц), der Olymp (Олімп)
Примітка. Назви деяких гірських масивів уживаються тільки в множині: die Alpen (Альпи), die Karpaten (Карпати)
6. Назви опадів: der Schnee (сніг), der Hagel (град)
7. Назви грошових одиниць: 
der Euro (євро), der Dollar (долар) 
8. Назви машин: der Mercedec (мерседес), der VW (Фольксваген), der Fiat (Фіат)

1. Більша частина іменників, утворених від дієслівних основ:
1) Найчастіше зі зміною кореневого голосного — der Gang (gehen) (хід), der Schritt (schreiten) (крок)
2) Без зміни кореневого голосного — der Beginn (beginnen) (початок), der Lauf (laufen) (біг)
2. Іменники із суфіксами:
-er (der Lehrer — учитель)
-el (der Flügel — крило)
-ner (der Redner — промовець)
-ler (der Sportler — спортсмен)
-ling (der Lehrling — учень (на фабриці)
-ig (der König — король)
3. Запозичені іменники із суфіксами:
-at (der Soldat — солдат)
-et (der Athlet — атлет)
-ant (der Aspirant — аспірант)
-ent (der Student — студент)
-är (der Sekretär — секретар)
-eur (der Ingenieur — інженер)
-ier (der Offizier — офіцер)
-ist (der Sozialist — соціаліст)
-ismus (der Demokratismus — демократизм)
-or (der Professor — професор)
-log(e) (der Psyhologe — психолог)
-soph (der Philosoph — філософ)

9. Назви напоїв: der Wein (вино), der Sekt (шампанське),
але: das Bier (пиво)

 


До середнього роду належать:

за значенням

за формою

1. Назва дітей і молодих тварин: das Kind (дитина), das Kalb (теля)
2. Назви більшості країн: (das) Deutschland (Німеччина), (das) Russland (Росія), das Österreich (Австрія)
але: die Ukraine (Україна), die Schweiz (Швейцарія), die Türkei (Туреччина), die Arktis (Арктика), die Antarktis (Антарктика), der Sudan (Судан), der Iran (Іран), der Irak (Ірак)
3. Назви міст: (das) Kyjiw (Київ), (das) Berlin (Берлін)
але: der Haag (Гаага)
4. Назви металів та інших хімічних елементів:
das Gold (золото), das Jod (йод), 
але: der Stahl (сталь)
5. Назви готелів: das “Kosmos” («Космос»), das “Metropol” («Метрополь»)
6. Назви літер і звуків, прийменників: das “A” (а), das Für (за)

1. Іменники, утворені від дієслів у Infinitiv: das Gehen (ходьба), das Treffen (зустріч)
2. Іменники з префіксом Ge-: das Gebäude (будівля), das Gebirge (гори)
3. Із суфіксами:
-chen (das Mädchen —
дівчина),
-lein (das Tischlein —
столик)
-tel (das Drittel —
третина)
4.
Із запозиченими суфіксами:
-um (das Studium —
навчання)
-ment (das Dokument —
документ)
та суфіксами:
-sal (das Schicksal —
доля)
-sel (das Rätsel —
загадка)
-nis (das Ereignis —
подія)
але: die Kenntnis (знання), die Erlaubnis (дозвіл), die Finsternis (морок)
-tum (das Altertum —
давність, старовина)
але: der Irrtum (помилка)


До жіночого роду належать:

за значенням

за формою

1. Слова, що означають:
1) Осіб жіночої статі — die Frau (жінка), die Mutter (мати)
але: das Mädchen (дівчина)
2) Тварин жіночої статі — die Kuh (корова), die Katze (кішка)
але: das Huhn (курка), das Schaf (вівця)
2. Назви більшості дерев і квітів: die Linde (липа), die Birke (береза), die Rose (троянда)
але: der Ahorn (клен)
3. Назви багатьох плодів і ягід:
die Birne (груша), die Nuss (горіх)
але: der Apfel (яблуко), der Pfirsich (персик)

1. Іменники із суфіксами:
-in (die Lehrerin —учителька)
-ung (die Bildung —освіта)
-heit (die Freiheit —свобода)
-keit (die Tapferkeit — хоробрість)
-schaft (die Gesellschaft —суспільство)
-ei (die Bäckerei —булочна)
-t (die Fahrt —поїздка)
2. Запозичені суфікси:
-ie (die Poesie —поезія)
-ik (die Politik —політика)
-ion (die Union —спілка)

4. Назви літаків, пароплавів:
die TU (ТУ), die Nautilus (Наутілус)
5. Назвинімецькихрік:
die Elbe (Ельба), die Oder (Одер)
але: der Main (Майн), der Rhein (Рейн)

-tion (die Organisation —організація)
-tät (die Universität — 
університет)
-ur (die Zensur —
оцінка)

Der artikel. Артикль

Allgemeines (Загальні відомості)

У німецькій мові іменник вживається зі службовим словом, яке називається артиклем. Артикль буває двох видів: означений (der bestimmte Artikel) і неозначений (der unbestimmte Artikel).

Особа

Означений артикль

Неозначений артикль

Singular (однина)

der — ч. рід.
die —
ж. рід
das —
с. рід.

ein — ч. рід.
eine —
ж. рідein — с. рід.

Plural (множина)

die

множини немає


Артиклі означений і неозначений відмінюються так:

Вживання означеного артикля

Означений артикль вживається в таких випадках:
1. Якщо іменник означає не окремий предмет, а всю категорію таких предметів.
Das Flugzeug ist das schnellste Verkehrsmittel des 20. Jahrhunderts. (Літак — найшвидший засіб сполучення 20 століття.)
2.
Якщо іменник був названий раніше.
Wir lesen ein Buch. Das Buch ist interessant.
(Ми читаємо книжку. Книжка цікава.)
3. Коли говорять про єдині у своєму роді предмети.
Die Sonne scheint. (Світить сонце.)
Die Venus ist ein Planet. (
Венерапланета.)
Berlin liegt an der Spree. (
Берлін розташований на Шпреє.)
Im Herbst beginnt das Schuljahr. (
Восени починається шкільний рік.)
Viele Touristen besuchen die Karpaten. (
Багато туристів відвідують Карпати.)
4.
Якщо перед іменником стоїть прикметник у найвищому ступені.
die beste Schülerin (
краща учениця)
der längste Fluss (
найдовша ріка)
5.
Якщо перед іменником стоїть порядковий числівник.
der achte Tag (
восьмий день)
die erste Schülerin (
перша учениця)
6.
Якщо іменник вживається з означенням у формі іменника в родовому відмінку. 
Das ist das Buch meines Freundes. (Це книга мого друга.)
7. Якщо іменник вживається з прийменником, що означає місце й час.
Die Bücher aus unserer Bibliothek. (Книги з нашої бібліотеки.)
Die heutige Zeitung.
(Сьогоднішня газета.)
8. Якщо співрозмовнику й слухачу відомо, про який предмет ідеться.
Der Kopf tut mir weh. (У мене болить голова.)
Öffne dir Tür!
(Відчини двері!)
9. Якщо при запереченні іменника з означеним артиклем і прикметником вживається nicht.
Das ist die heutige Zeitung. (Це сьогоднішня газета.)
Das ist nicht die heutige Zeitung.
(Це не сьогоднішня газета.)

Вживання неозначеного артикля

Неозначений артикль вживається у таких випадках:
1. Після дієслова haben і виразу es gibt.
Ich habe einen Bruder. (У мене є брат.)
Hier gibt es einen Tiergarten. (
Тут є зоопарк.)
2.
В іменному присудку.
Kyjiw ist eine Großstadt. (
Київвелике місто.)
3.
Якщо іменник згадується вперше.
Auf dem Tisch liegt eine Zeitung.
(На столі лежить газета.)
Wir brauchen ein Wörterbuch. (Нам потрібен словник.)
4. Перед іменником, який стоїть у порівнянні.
Er schwimmt wie ein Fisch. (Він плаває як риба.)

Відсутність артикля

Артикль не ставиться в таких випадках:
1. Якщо перед іменником стоїть займенник або кількісний числівник:
meine Tasche (моя сумка); zwei Hefte (два зошити); dieses Buch (ця книга).
2. У множині, якщо в однині іменник вживається з неозначеним артиклем.
Hier steht ein Tisch. Hier stehen Tische. (Тут стоїть стіл. Тут стоять столи.)
3. У зверненнях.
Kinder, hört zu! (Діти, слухайте!)
4. Якщо перед іменником стоїть означення в родовому відмінку (Genitiv).
Annas Heft liegt auf dem Tisch. (Книга Анни лежить на столі.)
5. Перед назвами міст і країн середнього роду.
Kyjiw ist die Hauptstadt der Ukraine. (Київстолиця України.)
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands.
(Берлін — столиця Німеччини.)
6. Перед професіями, національностями та приналежністю до партії в іменному складному присудку. 
Sie ist Programmiererin. (Вонапрограміст.)
Er ist Deutsche. (
Віннімець.)
Але: якщо перед іменником стоїть прикметник, вживається неозначений артикль.
Sie ist eine gute Lehrerin. (
Вонагарна вчителька.)
7.
Перед власними іменами.
Johann Wolfgang Goethe ist ein großer deutscher Dichter.
(Йоган Вольфґанґ Ґете — великий німецький поет.)
8. Перед іменниками, що означають речовини, та абстрактними іменниками.
Ich trinke gern Tee. (Я люблю пити чай.)
Überall herrscht Stille. (
Скрізь панувала тиша.)
9.
У заголовках, оголошеннях.
Diktat (
Диктант)
Post (
Пошта)
Sportwaren (
Спортивні товари)
10.
У словосполученнях, прислівях, приказках.
zu Hause (
вдома)
nach Hause (
додому)
auf Schritt und Tritt (
на кожному кроці)
Wissen ist Macht. (
Знаннясила.)
Meine Schwester spielt Klavier. (
Моя сестра грає на піаніно.) 

Deklination der substantive. Відмінювання іменників

У німецькій мові, як і в українській, іменник змінюється за відмінками, однак у більшості з них закінчення відсутні. На відмінок іменника вказують головним чином артиклі та займенники, що його супроводжують. Типи відмінків визначаються за одниною, оскільки у множині всі іменники відмінюються за одним типом.
В однині розрізняють сильну, слабку та жіночу відміну (die starke Deklination, die schwache Deklination, die weibliche Deklination).

Сильна відміна

1. До сильної відміни належить більша частина іменників чоловічого роду і всі іменники середнього роду (крім das Herz — серце).
2. Ознака сильної відміни — закінчення -s або -es у родовому відмінку однини (Genitiv). 
3. При відмінюванні іменників середнього роду називний відмінок співпадає зі знахідним:
Nom.— das Glas, das Kind; 
Akk.— das Glas, das Kind.
4. Відмінки іменників відповідають на такі запитання: 

Kasus (Відмінок)

Fragen (Запитання відмінків)

Nominativ (називний)

wer? was? (хто? що?)

Genitiv (родовий)

wessen? (чий? чия? чиє?)

Dativ (давальний)

wem? wo? (кому?/чому? де?)

Akkusativ (знахідний)

wen? was? wohin? (кого? що? куди?)


5.
Закінчення -s мають у Genitiv багатоскладові іменники:
des Lehrers (
вчителя), des Fensters (вікна).
6.
Закінчення -es мають у Genitiv:
а) односкладові іменники:
des Volkes (
народу), 
des Mannes (
чоловіка);
б) іменники на -s, -ß, -x, -z, -tz, -ck, -pf, -st, -sch: 
das Glas — des Glases (
стаканстакана); 
das Gesetz — des Gesetzes (
законзакону), 
der Stock — des Stockes (
палкапалки).
7.
Іменники на -us, -ismus, -os не мають закінчення в Genitiv: 
der Kosmos (
космос), 
der Globus (
глобус), 
der Humanismus (
гуманізм).

Kasus (Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

 

maskulin

neutral

Nom.

der Lehrer, ein Lehrer

das Kind, ein Kind

Gen.

des Lehrers, eines Lehrers

des Kindes, eines Kindes

Dat.

dem Lehrer, einem Lehrer

dem Kind, einem Kind

Akk.

den Lehrer, einen Lehrer

das Kind, ein Kind

 

Слабка відміна

Ознака слабкої відміни іменників — закінчення -(e)n у всіх відмінках, крім називного.
До слабкої відміни належать іменники тільки чоловічого роду. Вони майже завжди означають істоти (осіб або тварин).
1. Іменники, що закінчуються на -е:
der Junge (юнак), der Löwe (лев), der Hase (заєць), der Kollege (колега).
2. Односкладові іменники, що мають у множині суфікс -en:
der Held — die Helden (герой — герої), der Mensch — die Menschen (людина — люди), der Herr — die Herren (чоловік — чоловіки).
3. Слова іншомовного походження із суфіксами -ist, -ent, -at, -ant, -and, -nom, -ot, -loge, -graf, -ik, -arch:
der Polizist (поліцейський), der Student (студент), der Aspirant (аспірант), der Agronom (агроном), der Pilot (пілот), der Fotograf (фотограф), der Biologe (біолог), der Monarch (монарх), der Katholik (католик).
4. Деякі іменники, що означають неістот: der Automat (автомат), der Planet (планета), der Komet (комета), der Paragraf (параграф).
5. Деякі іменники, що утворюють Genitiv однини з додатковою літерою -s:
der Buchstabe (літера), der Gedanke (думка), der Frieden (мир), der Name (ім’я), der Same (насіння), der Funk (радіо), der Haufen (куча), der Wille (воля), der Glaube (віра) та іменник das Herz (серце).

Kasus (Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Nom.

der Kollege, ein Kollege

der Nachbar, ein Nachbar

Gen.

des Kollegen, eines Kollegen

des Nachbarn, eines Nachbarn

Dat.

dem Kollegen, einem Kollegen

dem Nachbarn, einem Nachbarn

Akk.

den Kollegen, einen Kollegen

den Nachbarn, einen Nachbarn

 

Kasus (Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Nom.

der Buchstabe

das Herz

Gen.

des Buchstabens

des Herzens

Dat.

dem Buchstaben

dem Herzen

Akk.

den Buchstaben

das Herz

 

Жіноча відміна

Ознака жіночої відміни — відсутність закінчення, відмінок іменника можна визначати тільки за артиклем.
До жіночої відміни належать всі іменники жіночого роду.
У жіночій відміні називний відмінок співпадає зі знахідним (Nom. — die Lehrerin, Akk. — die Lehrerin), родовий — з давальним (Gen. — der Lehrerin, Dat. — der Lehrerin).

Kasus (Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Nom.

die Lehrerin

die Universität, die Prüfung

Gen.

der Lehrerin

der Universität, der Prüfung

Dat.

der Lehrerin

der Universität, der Prüfung

Akk.

die Lehrerin

die Universität, die Prüfung

 

Відмінювання іменників у множині

У множині іменники відмінюються однаково. Вони приймають закінчення -(e)n тільки у давальному відмінку (Dativ):
Якщо суфікс множини -s, то в Dativ немає закінчення -(e)n.
Якщо суфікс іменника в множині -en, у давальному відмінку він не має ніякого закінчення: 
Nom. — die Frauen, Dat. — den Frauen.

Kasus (Відмінок)

Plural
(Множина)

Nom.

die Freunde, die Lehrer, die Kinder, die Bücher, die Frauen, die Kinos

Gen.

der Freunde, der Lehrer, der Kinder, der Bücher, der Frauen, der Kinos

Dat.

den Freunden, den Lehrern, den Kindern, den Büchern, den Frauen, den Kinos

Akk.

die Freunde, die Lehrer, die Kinder, die Bücher, die Frauen, die Kinos

 Die Pluralbildung der Substantive. Множина іменників

У німецькій мові є п’ять типів утворення множини залежно від суфіксів множини.

Тип

Суфікси

Суфікси

Суфікси

Типовий для роду

Приклади

Приклади

 

ч. р.

ж. р.

с. р.

 

однина

множина

I

(¨-)-e

¨-e

-e

більшість іменників ч. р.; декілька — ж. р.

der Berg 
die Stadt
das Jahr

die Berge
die Städte
die Jahre

II

-(e)n

-(e)n

-(e)n

більшість іменників ж. р.; усі — ч. р. слабкої відміни; декілька — с. р.

der Junge
die Tür
das Ende

die Jungen
die Türen
die Enden

III

¨-er

 

¨-er

більшість іменників с. р.; декілька — ч. р.

der Wald
das Dorf

die Wälder
die Dörfer

IV

(¨-)

¨-

 

іменники ч. р. та с. р. на -er, el, -en та с. р. на -chen, -lein; 2 ім. ж. р.

der Vater
das Fenster
die Mutter
die Tochter

die Väter
die Fenster
die Mütter
die Töchter

V

-s

 

-s

запозичені ч. р. і с. р.

der Chef
das Hotel

die Chefs
die Hotels

 

Die Deklination der Adjektive. Відмінювання прикметників

Відмінювання прикметників залежить від того, чи є перед іменником артикль або займенник. Якщо супровідне слово ясно визначає відмінок, рід або число, то прикметник приймає закінчення -е або -en:
Der letzte Roman dieses berühmten Schriftstellers hatte einen großen Erfolg. (Останній роман цього видатного письменника мав великий успіх.)
Якщо супровідного слова немає чи воно не досить чітко визначає відмінок, рід або число, то сам прикметник приймає закінчення, які вказують на відмінок, рід і число визначеного ним іменника:
Wir besuchen dieses Museum mit großem Vergnügen. (Ми відвідуємо музей з великим задоволенням.)
Розрізняють три види відміни: слабка, сильна та відміна з неозначеним артиклем, присвійними і заперечним займенником kein в однині.

Слабка відміна прикметників

Прикметник відмінюється за слабкою відміною, якщо перед ним стоїть:
1. Означений
артикль: der, die, das, die.
2.
Займенники: dieser, jeder, jener, welcher, mancher, solcher, derselbe, derjenige.
3.
Займенники: alle, sämtliche, beide, keine.
4.
Присвійні займенники: meine, deine у множині.

Сильна відміна прикметників

Прикметники відмінюються за сильною відміною, якщо перед ними:
1. Не стоїть супровідне слово (займенник, артикль).
2. Стоять неозначені займенники: viele, einige, mehrere, wenige, після слів folgende, verschiedene у множині.
3. Стоять неозначені числівники: etwas, genug, mehr, viel, wenig, nichts. Після etwas та nichts прикметники пишуться з великої літери:
Ich habe etwas Neues erfahren.
(Я взнав щось нове.)
4.
Стоять кількісні числівники (zwei, drei).
Zwei neue Röcke habe ich mir in der vorigen Woche gekauft.
(Минулого тижня я купила дві нові спідниці.)

Kasus
(Відмінок)

Singular 
(Однина)

Singular 
(Однина

Singular 
(Однина

Plural
(Множина)

 

maskulin
(ч. р.)

neutral
(с. р.)

feminin
(ж. р.)

 

Nom.

großer Erfolg
(великий успіх)

blaues Heft
(синій зошит)

schöne Blume
(гарна квітка)

große Ereignisse
(великі події)

Gen.

großen Erfolges

blauen Heftes

schöner Blume

großer Ereignisse

Dat.

großem Erfolg

blauem Heft

schöner Blume

großen Ereignissen

Akk.

großen Erfolg

blaues Heft

schöne Blume

große Ereignisse


Der Teller ist aus reinem Gold. (
Тарілка з чистого золота.)
Heute trinkt man häufiger schwarzen Tee. (
Тепер частіше пють чорний чай.)
Frische Milch trinkt man gern.
(Люблять пити свіже молоко.)

Відмінювання прикметників із неозначеним артиклем, заперечним займенником kein та присвійними займенниками в однині

Прикметники у сполученні з іменниками чоловічого, жіночого та середнього родів, що відмінюються з неозначеним артиклем, заперечним займенником kein і присвійними займенниками, мають такі закінчення: 


Ich habe mir ein neues Fahrrad gekauft. (Я купив собі новий велосипед.)
Ich brachte meinen kranken Hund in die Tierklinik. (Я привіз свого хворого собаку у ветеринарну клініку.)
Du sollst kein trockenes Brot essen.
(Ти не повинен їсти сухий хліб.)

Відмінювання субстантивованих прикметників

Прикметники можна вживати як іменники. Субстантивовані прикметники вживаются з артиклями der, die, ein, eine. Якщо субстантивований іменник позначає особу, то він може бути чоловічого чи жіночого роду. Субстантивовані прикметники середнього роду здебільшого абстрактні (das Äußere — зовнішність, das Neue —нове). 

Kasus
(Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Plural
(Множина)

 

maskulin
(ч. р.)

neutral
(с. р.)

feminin
(ж. р.)

 

Nom.

der Alte

dein Äußeres

die Alte

die Kranke

Gen.

des Alten

deines Äußeren

der Alten

der Kranker

Dat.

dem Alten

deinem Äußeren

der Alten

den Kranken

Akk.

den Alten

dein Äußeres

die Alte

die Kranke


Прикметники, які вживаються у значенні іменників, відмінюються, як прикметники, за тими самими типами відміни:
In unserem Klub sind einige Jugendliche.
(У нашому клубі кілька підлітків.)
Die jungen Leute diskutieren mit den Reisenden. (
Молоді люди сперечаються з пасажирами.)
Ein alter Beamter gab dem alten Mann einen Brief. (
Старий службовець дав старому чоловікові листа.) 

Die Komparationsstufen der Adjektive. Cтупені порівняння прикметників

У німецьких прикметниках є дві форми — повна та коротка. Прикметники в повній формі в реченні є означенням, відмінюються за родами й часами. Вони стоять перед іменником, який визначають, і узгоджуються з ним у роді, числі та відмінку:
Dieser Schüler hat große Erfolge. (У цього учня великі успіхи.)
Прикметники у короткій формі часто бувають іменною частиною присудка. Вони
не відмінюються:
Der Berg ist hoch. (
Гора висока.)
Das Gebäude ist modern. (
Будинок сучасний.)
Якщо як означення прикметник стоїть перед іншими прикметниками, він не змінюється.
Mein bunt karriertes Kleid. (
Строката у клітинку сукня.)
Деякі прикметники, що означають колір і виступають як означення, не отримують закінчень:
lila (
ліловий)
rosa (
рожевий)
beige [be:6] (
бежевий)
ein rosa Kleid, ein beige Rock (
рожева сукня, бежева спідниця).

Разом з основною формою (Positiv), якісні прикметники мають два ступені порівняння: вищий (der Komparativ) і найвищий (der Superlativ).
Якщо після прикметника в основній формі йде порівняння, то вживається сполучник wie:
Dieses Modell ist ebenso interessant wie das andere. (
Ця модель така ж цікава, як і інша.)

Вищий ступінь

Komparativ утворюється за допомогою суфікса -er, при цьому кореневі голосні в односкладових прикметниках a, o, u приймають умлаут: kalt — kälter (холоднийхолодніший); warm — wärmer (теплийтепліший); kurz — kürzer (короткийкоротший) 

Найвищий ступінь

Superlativ утворюється за допомогою суфіксу -st, при цьому після приголосних d, t, s, z, sch додається -e (-est): kurz — der/die/das kürzeste (найкоротший/а/е); warm — der/die/das wärmste (найтепліший/а/е); kalt — der/die/das kälteste (найхолодніший/а/е)
Є ще одна форма Superlativ — з am. Вона є в реченні частиною прикметника або членом речення:
Dieser Weg ist am kürzesten. (Ця дорога найкоротша.)
Am schnellsten mache ich die Matheaufgabe. (Швидше за все я роблю завдання з математики.)


Винятком є такі прикметники та прислівники:

gut (добрий)

besser (кращий)

der/die/das beste (найкращий)

am besten (кращий за всіх)

hoch (високий)

höher (вищий)

der/die/das höchste
(
найвищий
)

am höchsten (вищий за всіх)

nah (близький)

näher (ближчий)

der/die/das nächste (найближчий)

am nächsten (ближчий за всіх)

gern (охоче)

lieber
(охочіше)

der/die/das liebste (найохочіший)

am liebsten (охочіше за все)

viel (багато)

mehr (більше)

die meisten (найбільше)

am meisten (більше за все)

bald (скоро)

eher (скоріше)

der/die/das eheste (якнайскоріше)

am ehesten (скоріше за все)



Das pronomen. Займенник

Arten von Pronomen. Типи займенників

Особові займенники
ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie, Sie (
я, ти, він, вона, воно, ми, ви, вони, Ви)

Присвійні займенники
mein, dein, sein, ihr, unser, euch, sein, Ihr (
мій, твій, його, її, наш, ваш, їх, Ваш)

Зворотний займенник sich (-ся)

Безособовий займенник es (не перекладається)

Вказівні займенники
dieser, diese, dieses; jener, jene, jenes (цей, ця, це; той, та, те)

Неозначені (man (не перекладається), jemand — хтось) й заперечні займенники kein (ніякий), niemand (ніхто) та ін.

Відносні займенники 
der, die, das (який, яка, яке)

Питальні займенники
wer? was? (хто? що?) та ін.

 

 Personalpronomen. Особові займенники

Відмінювання особових займенників

Possessivpronomen. Присвійні займенники

До присвійних займенників належать:

Mein Vater ist Arzt und meine Mutter ist Lehrerin. (Мій батько лікар, а моя мати вчителька.)
Ihr Heft ist immer sauber. (Її зошит завжди чистий.)

Відмінювання присвійних займенників

Присвійні займенники відмінюються в однині як неозначений артикль, а в множині — як означений.

Kasus
(Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Plural
(Множина)

Nom.

mein Malkasten

dein Buch

seine Tasche

unsere Hefte

Gen.

meines Malkastens

deines Buches

seiner Tasche

unserer Hefte

Dat.

meinem Malkasten

deinem Buch

seiner Tasche

unseren Heften

Akk.

meinen Malkasten

dein Buch

seine Tasche

unsere Hefte


Ich nehme mein Vokabelheft. (
Я беру свій словник.)
Er schreibt mit seinem Kuli. (
Він пише своєю ручкою.)
Die Mutter ruft ihre Tochter. (
Мати кличе свою доньку.)
У німецькій мові присвійні займенники вживаються частіше, ніж в українській.
Die Frau kämmt sich ihre Haare und zieht ihre Jacke an. (Жінка причісує волосся та одягає куртку.)

Вказівні займенники

Вказівні займенники вказують на певну особу або певний предмет:
dieser, dieses, diese (
цей, це, ця)
jener, jenes, jene (
той, те, та)
solcher, solches, solche (
такий, таке, така)
das (
те, це)
es (
те, це)
Dieser, jener, solcher
відмінюються, як означений артикль; вживаються як прикметник.

Kasus
(Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина

Singular
(Однина

Plural
(Множина)

 

maskulin
(ч. р.)

neutral
(с. р.)

feminin
(ж. р.)

 

Nom.

dieser Tag

jenes Buch

solche Stadt

diese Hefte

Gen.

dieses Tages

jenes Buches

solcher Stadt

dieser Hefte

Dat.

diesem Tag

jenem Buch

solcher Stadt

diesen Heften

Akk.

diesen Tag

jenes Buch

solche Stadt

diese Hefte


Займенник solcher, solches, solchе (Singular), solche (Plural) — такий, таке, така, такі, вживається зазвичай в однині з неозначеним артиклем і відмінюється, як прикметник, після неозначеного артикля:
In diesem Winter herrschte eine solche Kälte, dass viele Obstbäume erfroren. (Цієї зими був такий холод, що багато плодових дерев замерзло.)
Solch eine Kälte, bei solch einer Kälte — не відмінюється.
У займенниках derselbe, dieselbe, dasselbe (Singular), dieselben (Plural) — той самий, та сама, те саме, відмінюються обидві частини: артикль (der, die, das) та прикметник.
Ich studiere an derselben Uni wie mein Freund. (Я навчаюсь у тому самому університеті, що й мій друг.)
У займенниках derjenige, diejenige, dasjenige (Singular), diejenigen (Plural) (той, та, те; те) відмінюються обидві частини: der, die, das, die та прикметник:
Man hat denjenigen Schüler ausgewählt, der Deutsch gut spricht. (Вибрали того учня, що добре розмовляє німецькою.)

Kasus
(Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Plural
(Множина)

 

maskulin
(ч. р.)

neutral
(с. р.)

feminin
(ж. р.)

 

Nom.

derselbe

dasselbe

dieselbe

dieselben

Gen.

desselben

desselben

derselben

derselben

Dat.

demselben

demselben

derselben

denselben

Akk.

denselben

dasselbe

dieselbe

dieselben


У мові часто вживаються вказівні займенники das, es.
Wer ist das? Das ist Direktorin. (Хто це? Це наша директор.)
Was ist das? Das ist das Schewtschenko-Denkmal. (
Що це? Це памятник Шевченку.)
Ich besuchte Deutschland. Weißt du das? — Ja, ich weiß es.
(Я відвідав Німеччину. Ти знаєш це? — Так, я це знаю.) 

Fragepronomen. Питальні займенники

До питальних займенників належать:
wer?
(хто?), was? (що?), welcher? welches? welche? (який? яке? яка?), was für ein? was für eine? (який? яка?)

Відмінювання питальних займенників хто?, що?


Wer antwortet? (
Хто відповідає?) Der Schüler antwortet. (Учень відповідає.) Was steht an der Ecke? (Що стоїть у кутку?) Der Fernseher steht da. (Там стоїть телевізор.) Was ist deine Mutter von Beruf? (Хто твоя мати за професією?) Sie ist Programmiererin. (Вона програміст.) Wessen Buch ist das? (Чия це книга?) Wem gehört das Heft? (Кому належить зошит?)
Питальний займенник welcher? welches? welche? вживають, якщо вибирають один предмет із кількох. 
Welchen Bleistift nehmen Sie, den roten oder den blauen? (Який олівець Ви берете, червоний чи синій?) Welcher Wagen gehört Ihnen? — Der schwarze. (Яка машина належить Вам? — Чорна.)
Займенник was für ein? (що за..?) вживається, якщо хочуть довідатися про характеристику предмета, його якості. Відмінюється тільки ein, як неозначений артикль. У множині залишається тільки was für?
Was für ein Mensch ist er? — Ein sehr schwieriger. (Що він за людина? — Дуже важка.) Was für eine Kamera haben Sie? — Eine ganz einfache. (Яка у Вас камера? — Дуже проста.) 

Relativpronomen. Відносні займенники

Відносними займенниками є:



Відносні займенники виконують роль сполучного слова, вони вводять підрядні означальні речення (Attributsätze, Relativsätze) і водночас є членами речення.
Відносний займенник узгоджується з іменником, до якого належить, у роді та числі. Він приймає ознаку відмінка, відповідного функції цього іменника.
Відносний займенник welcher, welches, welche вживається тільки для того, щоб уникнути повторення одних і тих самих займенників.
Erika ist das die, welche wir letzte Woche getroffen haben. (Ерікаце та, яку ми зустріли минулого тижня.)



Der letzte Roman von Theodor Fontane, den ich vor kurzem gelesen habe, gefällt mir sehr.
(Останній роман Теодора Фонтане, який я нещодавно читав, мені дуже подобається.)

Indefinitpronomen und Negationspronomen. Неозначені й заперечні займенники

Неозначені займенники вказують на те, що особи або предмети не визначені, невідомі або малознайомі: man (не перекладається); jemand (хтось, хто-небудь); jeder, -s, -e (кожний, всякий; кожне, всяке; кожна, всяка); sämtliche, alle (всі). einige (деякі); viele (багато хто); mancher, manche, manches, manche (інші, інша, інше, багато хто); beide (обидва, обидві); wenige (мало хто); etwas (щось, що-небудь).
До заперечних займенників належать: kein, keine (ніякий, ніяке, ніяка); niemand (ніхто); nichts (ніщо).
Займенник man не відмінюється. Він є завжди підметом неозначено-особового речення:
1. Man вживається тільки в називному відмінку, в інших відмінках вживається займенник einer. Man означає багато незнайомих осіб або невизначену спільність.
Man spielt.
(Грають.) In der Zeitung kann man viele Artikel lesen. (У газеті можна прочитати багато статей.) Diese Fernsehsendung kann einem gefallen. (Ця телепередача може комусь сподобатися.)
2.
Займенники jemand (хтось) та niemand (ніхто) означають у позитивному та негативному реченні одну особу або групу незнайомих осіб, що вживаються тільки в однині та не мають закінчень у давальному і знахідному відмінках:
Haben Sie jemand gesehen? (
Ви бачили кого-небудь?) Ich habe mit niemand gesprochen. (Я ні з ким не розмовляла.)
3.
Займенник jeder змінюється, як означений артикль.
Jedes Kind muss mit sechs Jahren zur Schule gehen. (
Кожна дитина в шість років повинна відвідувати школу.)
Jeder
не має множини, у множині замість нього вживається займенник alle.
Alle Kinder müssen mit sechs Jahren zur Schule gehen. (
Усі діти повинні з шести років відвідувати школу.)
4.
Займенники alle, einige, viele, beide, wenige вживаються тільки у множині і відмінюються, як означений артикль.


5. Займенник etwas вказує не на неозначену особу, а на неозначений предмет. Він не змінюється.
Ich habe dich etwas gefragt! (Я в тебе щось запитав.)
6. Займенники kein, keine заперечують тільки іменник і стоять перед ним, змінюються, як неозначений артикль, в однині і, як означений, у множині.
Ich habe keinen Kuli. (У мене немає ручки.)
7.
Займенник nichts не змінюється.
Sie hat nichts geantwortet. (
Вона нічого не відповіла.)
8.
Займенник irgend указує на щось неозначене: irgendwelcher (якийсь), irgendwer (хтось), irgendwann (колись), irgendjemand (дехто).
Irgendwer hat mir das gesagt. (
Хтось мені це казав.)
9.
Займенник mancher, manches, manche у множині означає особу або групу осіб, а також один або декілька предметів.
Wir haben schon manches erlebt. (
Ми уже дещо пережили.)
Manche (Menschen) gehen oft ins Theater.
(Деякі (багато хто) (люди) часто ходять у театр.) 

Das unpersönliche Pronomen es. Безособовий займенник es

Безособовий займенник es вживається як підмет у безособових реченнях. Він не змінюється.
Es ist kühl. (
Прохолодно.)
Es regnet/donnert/blitzt.
(Іде дощ/гримить/блискає блискавка.) 

Die präposition. Прийменник

Präpositionen mit dem Dativ und dem Akkusativ. Прийменники з давальним і знахідним відмінками

Прийменники, які керують Dativ та Akkusativ (відповідають на запитання wo?), вимагають давального відмінка (на запитання wohin? — знахідного): an — на, в, до, за, біля; auf — на, до, в; hinter — за, позаду; neben — біля, поруч, близько, поряд; in — в, через (якийсь час), на; über — над, про, через, більш, понад; unter — під, серед, між; vor — перед, до, від; zwischen — між
Die Frau stellt die Vase (wohin?) auf den Tisch.
(Жінка ставить вазу (куди?) на стіл.)
Meine Freundin studiert (wo?) an der Universität. (
Моя подруга навчається (де?) в університеті.)
Die Vase steht (wo?) auf dem Tisch. (
Ваза стоїть (де?) на столі.)
Das Bild hängt (wo?) über dem Tisch. (
Картина висить (де?) над столом.)
Деякі прийменники, що вимагають давального і знахідного відмінків, можуть зливатися з означеним артиклем:
am
an + dem (am Gebäude — біля будівлі)
im
in + dem (im Zimmer — у кімнаті)
ans
an + das (ans Gebäude — до будівлі)
ins
in + das (ins Zimmer — у кімнату)
aufs auf + das (aufs Feld — у поле) 

Präpositionen mit dem Akkusativ. Прийменники зі знахідним відмінком

Знахідного відмінка вимагають такі прийменники:
durch —
через, по, за допомогою; für — для, за; ohne — без; um — навколо, в, на; entlang — уздовж; gegen — проти, біля; wider — проти; bis — до.
Wir gingen durch den Wald. (
Ми йшли через ліс.)
Ich brauche einen Rucksack für die Wanderung. (
Для мандрівки мені потрібен рюкзак.)
Ich übersetze den Text ohne Wörterbuch.
(Я перекладаю текст без словника.)
Ich stehe um 7 Uhr auf.
(Я встаю о сьомій годині.)
Sie protestieren gegen den Bau dieses Gebäudes. (
Вони протестують проти зведення цієї будівлі.) 

Präpositionen mit dem Dativ. Прийменники з давальним відмінком

Давального відмінка вимагають такі прийменники: mit — з, на; nach — після, по, через, в, на; aus — з; zu — для, до; von — від, з, про; bei — у, при; seit — з (часу); entgegen — проти, всупереч, назустріч; außer — крім; gegenüber — напроти, проти.
Mit dem Lehrer gehen wir ins Museum. (
З учителем ми йдемо в музей.)
Nach der Stunde haben wir Pause. (
Після уроку у нас перерва.)
Aus der Schule gehe ich nach Hause. (
Зі школи я йду додому.)
Ich gehe heute zum Arzt. (
Я йду сьогодні до лікаря.)
Meine Oma wohnt nicht weit von der Bushaltestelle. (
Моя бабуся живе неподалік від автобусної зупинки.)
In Deutschland wohnte ich bei meinem Freund. (
У Німеччині я жив у мого друга.)
Seit einem Monat besuche ich den Sprachkurs. (
Уже місяць я відвідую мовні курси.)
Außer diesem Schüler kann ihm niemand helfen. (
Крім цього учня йому ніхто не може допомогти.)
Прийменники zu, von, bei можуть зливатися з означеним артиклем.

zu + dem = zum
zum Bruder
zum Haus

zu + der = zur
zur Schwester

von + dem = vom
vom Vater
vom Kind

bei + dem = beim
beim Arzt
beim Essen


Прийменники nach та gegenüber можуть стояти як перед іменником, так і після нього.
Nach der Schule treibt er Sport. (
Після школи він займається спортом.)
Meiner Meinung nach müssen wir unsere Natur schützen. (
На мою думку, ми повинні захищати природу.)
Dem Haus gegenüber befindet sich der Markt. (
Напроти будинку знаходиться базар.)
Gegenüber der Post befindet sich das Reisebüro. (
Напроти пошти знаходиться туристичне бюро.)
Прийменник entgegen також стоїть після іменника.
Das Kind läuft der Mutter entgegen.
(Дитина біжить назустріч матері.)

Прийменники з родовим відмінком

Прийменники, що вимагають родового відмінка: statt (anstatt) — замість; infolge — внаслідок, через; während — протягом, під час; unweit — недалеко від; wegen — через, із-за; längs — уздовж; laut — згідно, відповідно; trotz — незважаючи на.
Statt des Buches nahm der Schüler ein Heft mit. (Замість книги учень узяв зошит.)
Während der Stunde muss man dem Lehrer zuhören. (
Протягом уроку слід слухати вчителя.)
Прийменник wegen стоїть як перед іменником, так і після нього.
Wegen des schlechten Wetters kam ich in die Schule nicht. Або: Des schlechten Wetters wegen kam ich in die Schule nicht. (Через погану погоду я не прийшов до школи.)
Längs des Baches wachsen Tannen.
(Уздовж струмка ростуть ялини.)
Unweit des Dorfes lag ein tiefer See. (
Недалеко від села знаходилося глибоке озеро.)
Infolge seines Rechenfehlers hat er eine Drei in Mathematik bekommen.
(Через свої помилки в розрахунках він отримав трійку з математики.)
Прийменники trotz та laut вживаються як з родовим, так і з давальним відмінками. 
Trotz seines hohen Alters ging er schneller als ich. (Незважаючи на свій похилий вік він ішов швидше за мене.)
Laut Gesetz hat jeder Bürger der Ukraine das Recht auf Bildung. (Згідно із законом кожен громадянин України має право на освіту.) 

Das zahlwort. Числівник

Allgemeines. Загальні відомості

У німецькій мові є такі групи числівників:
1.
Grundzahlwörter (кількісні): ein, zwei, drei — zwei Schüler (два учні), drei Tage (три дні).
2. Ordnungszahlwörter (
порядкові), що відповідають на запитання welche? (які?):
der 23. August (
двадцять третє серпня).
3. Bruchzahlen (дробові):
1/3 (ein Drittel (третина), 1/20 (ein Zwanzigstel (одна двадцята).


Grundzahlwörter. Кількісні числівники

1. Кількісні числівники від 1 до 12 за своїм словотвором прості:
1 (eins), 2 (zwei), 3 (drei), 4 (vier), 5 (fünf), 6 (sechs), 7 (sieben), 8 (acht), 9 (neun), 10 (zehn), 11 (elf), 12 (zwölf).
Числівник «один» має форму “eins”, якщо за ним не йде іменник.
Ich komme morgen um eins. (Я прийду завтра о першій.)
Якщо після числівника «один» стоїть іменник, то вживається форма ein, eine, ein і він відмінюється, як неозначений артикль.
Er hat nur ein Buch und eine Zeitschrift genommen. (
Він узяв тільки одну книжку і один журнал.)
2.
Числівники від 13 до 19 утворюються шляхом додавання до назв одиниць числівника zehn: 
13 (dreizehn), 15 (fünfzehn), 16 (sechzehn,
корінь втрачає -s), 17 (siebzehn, корінь втрачає -en).
3.
Числівники від 20 до 90 утворюються шляхом додавання до назви одиниць суфікса -zig: 
20 (zwanzig (
змінюється корінь)), 30 (dreißig (змінюється суфікс)), 40 (vierzig), 60 (sechzig (корінь втрачає -s)), 70 (siebzig (корінь втрачає -en)).
4.
Назви сотень утворюються шляхом додавання до назв одиниць числівника hundert: 
100 ((ein)hundert), 200 (zweihundert).
5.
Назви тисяч утворюються шляхом додавання до назв одиниць числівника tausend: 
1000 (eintausend), 2000 (zweitausend), 6000 (sechstausend).
6.
Числівники від 21 до 99 утворюються так: спочатку називаються одиниці, потім вживається сполучник und, потімдесятки: 
25 (fünfundzwanzig), 68 (achtundsechzig).
7.
Числівники від 101 до 200 і далі читаються так: 
101 (hunderteins), 350 (dreihundertfünfzig), 2561 (zweitausendfünfhunderteinundsechzig).
8.
Дати читаються так: 1991 (neunzehnhunderteinundneunzig), 2005 (zweitausendfünf); im Jahr 33 vor Chr. — dreiunddreißig vor Christus (у тридцять третьому році до Різдва Христового).
Числівники пишуться як одне слово. Окрема назва мільйонів і мільярдів — з великої літери. 

Ordnungszahlwörter. Порядкові числівники

Порядкові числівники утворюються від кількісних таким чином:

Від 2 до 19:
кількісний числівник + суфікс -te

Від 20:
кількісний числівник + суфікс -st

Винятки

der zweite
der vierte
der sechste
der siebente
der sechzehnte
der siebzehnte

der zwanzigste
der hundertste
der tausendste
der achthundertzweiundneunzigste

der erste
der dritte
der siebte
der achte


Порядкові числівники вживаються з означеним артиклем і відмінюються, як прикметники.
Der 24. August ist der Tag der Unabhängigkeit der Ukraine. (24 серпняДень незалежності України.)
Зазвичай порядкові числівники при зазначенні дат позначаються на письмі цифрами. У цьому випадку після цифри ставиться крапка, яка замінює суфікс і закінчення відмінку: der 28. Juni (двадцять восьме червня).
У листах дата пишеться так: Charkiw, den 24. Mai 2005 (den vierundzwanzigsten Mai zweitausendfünf) (Харків, 24 травня 2005 року).
У римських числах, наприклад при зазначенні королів, порядковий числівник також відмінюється. 
Ludwig II. — Ludwig der Zweite (Людовік Другий)
Unter Karl V. (unter Karl dem Fünften) waren Deutschland und Spanien vereint. (
При королі Карлі Пятому Німеччина та Іспанія були обєднані.) 

Der Satz. Речення

Der einfache satz. Просте речення

Allgemeines. Загальні відомості

Для німецького речення типові три властивості:
1. Двочленність (підмет і присудок):
 (Іде сніг.)
Man singt. (Співають.)
 erst gegen Abend. (Я прийду тільки під вечір.)
2. Вербальний характер (присудок завжди має у своєму складі дієслово):
Er 
 Schüler. (Він учень.)
Sein Vater 
 Arzt. (Його тато лікар.)
3. Постійне місце присудка (друге місце у розповідному, та перше — у питальному й наказовому):
Wir 
 gerne ins Freie. (Ми охоче їдемо на природу.) (Aussagesatz.)
 du im Sommer in die Karpaten? (Чи їдеш ти влітку в Карпати?) (Fragesatz.)
 lauter! (Читай голосніше!) (Aufforderungssatz.)

Розповідне речення 

1. При прямому порядку слів підмет стоїть перед присудком:

Ich helfe immer meinen Freunden.
(Я завжди допомагаю своїм друзям.)
У розповідному реченні може бути прямий чи зворотний порядок слів.
2. При зворотному порядку слів підмет стоїть після присудка:

Im Sommer verbringen viele Kinder ihre Sommerferien im Ferienlager. (Улітку багато дітей проводять літні канікули в літньому таборі.)

Питальне речення

Існують кілька видів питальних речень.
1. Загальне питальне речення: 

Schreibt ihr heute einen Aufsatz? (
Ви пишете сьогодні твір?)
2.
Спеціальне питальне речення:

Welche Sehenswürdigkeiten der Stadt Kyjiw kennst du? (
Які визначні місця міста Києва ти знаєш?)
3.
Альтернативне питальне речення:

Gehst du in den Park oder bleibst du zu Hause?
(Ти йдеш у парк чи залишаєшься вдома?) 

Die satzreihe. Складносурядне речення

Речення, що входять до складу складносурядного речення, зєднуються за допомогою сполучників: und (і, а), aber (але, а), oder (або), sondern (а, але), denn (тому що, бо), doch (все-таки, все ж), trotzdem (незважаючи на), dann (потім), deshalb (тому), darum (тому), deswegen (тому, з цієї причини). Парні сполучники: entweder ... oder (або ... або), sowohl ... als auch (як ... так і), nicht nur ... sondern auch (не тільки ... але й), bald ... bald (то ... то), teils ... teils (частково ... частково), weder ... noch (ані ... ані).

Порядок слів у складносурядному реченні

Сполучники und, aber, oder, denn, entweder ... oder, sowohl ... als auch, sondern; nicht nur ... sondern auch не впливають на порядок слів:

Heute bin ich sehr beschäftigt, denn morgen reise ich ab. (
Сьогодні я дуже зайнятий, тому що завтра їду.)

Heute bin ich sehr beschäftigt, denn ich reise morgen ab. (
Сьогодні я дуже зайнятий, тому що завтра їду.)

Після сполучників deshalb, darum, deswegen, dann, trotzdem, teils ... teils, bald ... bald, weder ... noch вживається зворотний порядок слів.
Bald regnet es, bald scheint die Sonne. (
То дощить, то світить сонце.)

Das Buch ist interessant, darum will ich es lesen. (
Книга цікава, тому я хочу її прочитати.)

Er hatte sich sehr beeilt, trotzdem kam er zu spät. (
Він дуже поспішав, незважаючи на це він запізнився.)
Bald ist die Patientin optimistisch, bald ist sie verzweifelt. (
Пацієнтка то оптимістична, то у відчаї.)
Er war weder zu Hause, noch konnten wir ihn in seinem Büro erreichen.
(Його не було ані вдома, ані в бюро ми його не могли застати.) 

Das satzgefüge. Складнопідрядне речення

Складнопідрядне речення — це складне речення, яке складається з головного та підрядного (підрядних, залежних від головного) речень. Підрядне речення може вживатися як після, так і перед головним.

Побудова складнопідрядного речення



Wir gehen heute in den Wald nicht, weil das Wetter schlecht ist. (
Ми сьогодні не підемо в ліс, оскільки погода погана.)

Wenn ich Zeit habe, treibe ich Sport.
(Якщо у мене є час, я займатимуся спортом.)

Objektsätze (Додаткові підрядні речення)

Додаткові підрядні речення виконують у складнопідрядному реченні функцію об’єкта і вводяться сполучниками dass, ob, wer, was, wie, wann, wofür, woher, wohin тощо.
Ich weiß, dass wir morgen eine Kontrollarbeit schreiben. (Я знаю, що ми завтра пишемо контрольну роботу.) Ich möchte wissen, wofür du dich interessierst. (Я хотів би знати, чим ти цікавишся.) Sage, was du in den Ferien gelesen hast. (Скажи, що ти прочитав на канікулах.) Kannst du mir sagen, wann du zu mir kommst? (Чи можеш ти мені сказати, коли ти до мене прийдеш?)

Підрядні речення причини

Підрядні речення причини відповідають на питання warum? aus welchem Grunde? (чому? з якої причини?) і вводяться сполучниками weil, da, denn.
Побудова
речення



Ich habe du Jacke mitgenommen, weil es abends kühl wird.
(Я взяв із собою куртку, тому що ввечері стає прохолодно.)

Da (weil) das Geschäft renowiert wird, bleibt es geschlossen. (Оскільки магазин ремонтується, він залишається зачиненим.)

Ich komme später, denn ich habe noch etwas zu erledigen.
(Я прийду пізніше, тому що мені потрібно дещо зробити.)

Підрядні речення часу

Підрядні речення часу відповідають на питання wann? (коли?), seit wann? (з якого часу?), wie lange? (як довго?);
als, wenn (
коли), nachdem (після того як), während (у той час, коли), sobald (як тільки), seitdem (відтоді як), bis (доти, доки не), bevor (перш ніж), ehe (перш ніж), golange (доки).

Вживання сполучників als та wenn:

 

Vergangenheit (минулий час)

Gegenwart (теперішній час)

Zukunft
(майбутній час)

einmalige Handlung
(одноразова дія)

als

wenn

wenn

mehrmalige Handlung
(багаторазова дія)

wenn

wenn

wenn


Сполучник als виражає завжди одноразову дію в минулому.
Als ich voriges Jahr in Weimar war, war das Goethe-Haus geschlossen. (Коли я був минулого року у Веймарі, будинок Ґете був зачинений.)
Сполучник wenn виражає повторювану дію як у минулому, так і в майбутньому, а також одноразову в теперішньому.
Wenn ich in diesem Jahr wieder nach Hause komme, besuche ich unbedingt das Goethe-Haus. (Коли я цього року знову приїду додому, я обов’язково відвідаю будинок Ґете.)
Wenn ich nach Weimar fahre, besuche ich (jedesmal, meistens) auch das Goethe-Haus. (Коли я їду у Веймар, я відвідую (щоразу, найчастіше) також будинок Ґете.)
Сполучник während означає одночасність дій в головному та підрядному реченнях.
Während die Mutter das Essen zubereitete, spielte ihr Kind im Hof. (У той час, коли мати готувала їжу, її дитина гралася у дворі.)
Сполучник solange показує часові рамки, в яких відбуваються обидві події.
Solange es regnete, bleiben wir zu Hause. (Доки йшов дощ, ми залишалися вдома.)
Сполучник bis показує, що дія в головному реченні триває до початку дії в підрядному реченні.
Bis der erste Schnee fiel, musste das Haus fertig sein. (Доки не випав перший сніг, дім повинен бути готовим.)
Сполучник bevor показує, що дія в підрядному реченні відбудеться тільки після дії в головному.
Bevor er den Text übersetzen konnte, musste er neue Wörter lernen. (Перш ніж перекласти текст, він повинен був вивчити нові слова.)
Сполучник sobald виражає кінець події, що відбувається в підрядному реченні.
Sobald wir das Haus verließen, begann es zu regnen. (Тільки-но ми вийшли з будинку, почався дощ.)
Сполучник seitdem означає початок дії та її наявність у той момент, коли відбувається дія в головному реченні.
Seitdem ich im Gymnasium lerne, lerne ich Deutsch. (Відтоді як я навчаюся в гімназії, я вчу німецьку.)
Сполучник nachdem вказує на те, що подія в головному реченні відбудеться тільки після події в підрядному. 
Nachdem ich mich ausgeruht hatte, machte ich mich wieder an die Arbeit. (Після того як я відпочив, я знову став до роботи.)
Nachdem ich die Prüfungen abgelegt habe, fahre ich ans Meer. (Після того як я складу іспити, я поїду до моря.)
Сполучник вказує на те, що подія в підрядному реченні відбулася раніше, ніж подія в головному реченні. Тому дії слід виражати відповідно такими часовими формами:

Підрядні речення мети

Підрядні речення мети відповідають на запитання wozu? (для чого?) zu welchem Zweck? (з якою метою?).
Der Lehrer schreibt die Regeln an die Tafel, damit die Scüler sie abschreiben.
(Учитель пише правила на дошці, щоб учні їх списали.)
Якщо підмети в двох частинах складнопідрядного речення співпадають, то підрядні речення замінюються інфінітивною конструкцією um + zu +

Infinitiv.


Означальні підрядні речення

Означальні підрядні речення відповідають на запитання welcher? (який?), was für ein? (щоза?).
Роль сполучного слова виконують відносні займенники der, die, das, die (множина).

Відмінювання відносних займенників

Kasus
(Відмінок)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Singular
(Однина)

Plural
(Множина)

 

maskulin
(ч. р.)

neutral
(с. р.)

feminin
(ж. р.)

 

Nom.

der

das

die

die

Gen.

dessen

dessen

deren

deren

Dat.

dem

dem

der

denen

Akk.

den

das

die

die


Das Buch, das auf dem Tisch liegt, habe ich geschenkt bekommen. (
Книжку, яка лежить на столі, я одержав у подарунок.)
Wie alt ist dein Mitschüler geworden, dessen Geburtstag ihr gestern gefeiert habt?
(Скільки років виповнилось твоєму однокласнику, день народження якого ви святкували вчора?)
Die Feiren, auf die ich mich freue, werde ich am Meer verbringen. (Канікули, яким я радію, я проведу біля моря.)

Підрядні умовні речення

Підрядні умовні речення відповідають на запитання unter welcher Bedingung? (за якої умови?). Підрядні умовні речення вводяться сполучниками wenn або falls.
Wenn du ein Lehrbuch brauchst, leihe es in der Schulbibliothek aus. (Якщо тобі потрібен підручник, візьми його в шкільній бібліотеці.)
Falls man sich das Bein verletzt, wendet man sich an den Arzt. (
Якщо пошкодиш ногу, звертаєшся до лікаря.)
Якщо умова виконання дії нереальна, то вживається Konjunktiv II. 
Wenn ich morgen Zeit hätte, würde ich zu dir kommen.
(Якщо б у мене завтра був час, я прийшла б до тебе.)
Wenn das Wetter gestern besser gewesen wäre, wären wir in den Park gegangen. (Якщо б погода була вчора кращою, ми пішли б у парк.)

Допустові підрядні речення

Підрядне речення відповідає на запитання: незважаючи на що? Сполучник — obwohl.
Obwohl das Wetter schlecht ist, gehen wir sowieso spazieren.
(Не дивлячись на те, що погода погана, ми все одно йдемо гуляти.)

Порівняльні підрядні речення

Порівняльні підрядні речення вводяться сполучниками je ... desto.
Je mehr der Sportler trainiert, desto besser sind seine Sportleistungen. (Чим більше спортсмен тренується, тим кращі його спортивні досягнення.)

 

Literatur

A. Die Materiale des Lehrstuhls.

B. Ergänzungen:

1. Бушина Л. М., Елисеева Л. Н., Яцковская В. Я. Пособие по обучению на немецкомязыке для медицинскихвузов. – М., Высшая школа. – 1990.

2. Бушина Л. М., Елисеева Л. Н., Яцковская В. Я. Учебник неметкого язика для медицинских вузов. – М., Высшая школа. – 1990.

3. Криворук Т. Б., Шамрай Н. С., Гутнікевич Ю. В. Deuthsch-Німецька мова: Підручник для медичних ВНЗ І—ІІІ рівнів акредитації. – Київ: Медицина, 2012. – 400 с.

4. Зернова В.К. Deutscher Lehrkomplex. – Полтава. Дивосвіт. – 2003.

5. Петров В.И., Чупятова В.С., Цветова М.В. Русско-немецкий словарь-разговорник медицинских терминов и словосочетаний. – М., Русский язык. – 2002.

6. OMR Dr. Med. Dolf Kunzel Der menschliche Organismus gesund und krank. – VEB Verlag Vlk uns Gesundheit. – Berlin. – 1986.

7. Prof. Dr. Klaus – Ulrich Benner Der Körper des Menschen. – Weltbildverlag GmbH. – Augsburg – 1990.

8. Helbig H., Buscha J. Deutsche Grammatik. – Leipzig. – 1992.

9. Stalb H. Deutsch für Studenten. Text und Übungsbuch. Neubearbeitung. – München, 1991.

10. http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon

11. http://medizingeschichte.charite.de/fileadmin/user_upload/microsites/m_cc01/medizingeschichte/kopfbilder/Terminologie-Skript-inkl-Uebungen-Aufl10.pdf

12. http://www.rsf.uni-greifswald.de/fileadmin/mediapool/lehrstuehle/flessa/Terminologie_I_-_Einf_hrung_Grundlagen_Krankheit_slehre.pdf

 

Video zum Thema 11

 

Organe des menschlichen Körpers