Übersicht über das menschliche
Nervensystem
Der Begriff
Nervensystem (lat. Systema nervosum) bezeichnet die Gesamtheit aller Nerven-
und Gliazellen in einem Organismus. Es ist einOrgansystem der höheren
Tiere, welches die Aufgabe hat, Informationen über die Umwelt und den
Organismus aufzunehmen, zu verarbeiten und Reaktionen des Organismus zu veranlassen,
um möglichst optimal auf Veränderungen zu reagieren. Das Nervensystem
realisiert eine der Grundeigenschaften des Lebens, die Reizbarkeit
(Irritabilität).
Evolution
Im Verlauf der
Evolution und mit der Höherentwicklung einzelner Abteilungen des
Tierreichs ist eine deutliche Tendenz zur Konzentration und damit
einhergehender Spezialisierung von Teilen des Nervensystems festzustellen.
Während bei primitiven Tieren noch manchen Einzelneuronen spezielle
Funktionen zufallen (z. B. Schrittmacher-Neurone, die den Takt für
elementare Körperbewegungen von Würmern vorgeben), verrichten in
hochkomplexen Nervensystemen bis zu mehrere Milliarden Neuronen im Verbund
spezielle Aufgaben.
In
Nervensystemen mit Zentralganglien kann die Erregungsleitung der Neurone in
Afferenzen (von den Sensoren zum Gehirn) und Efferenzen (vom Gehirn zu den
Effektoren, z. B. Muskeln) unterteilt werden.
Hohltiere
Als primitivste
Nervensysteme gelten die relativ homogenen Nervennetze von Nesseltieren. Bei
Nesseltieren findet man Markstränge
Platt- und
Fadenwürmer
Platt- und
Fadenwürmer besitzen ein strangförmiges Nervensystem.
Gliederfüßer
Schematischer Aufbau eines
Strickleiternervensystems
Bei den Gliederfüßern kommt es bereits zur Ausbildung von
höheren Verarbeitungszentren in Form mehrerer Nervenknoten (Ganglien). Diese Ganglien sind durch zwei
Nervenstränge strickleiterartig miteinander verbunden, weshalb man hier
von einem Strickleiternervensystem spricht. Bei den meisten dieser Tiere
ist das Oberschlundganglion besonders groß ausgebildet. Es
übernimmt bereits Funktionen eines „Gehirns“,
insbesondere die Verarbeitung von Sinnesreizen. Die Ganglien der
Körpersegmente steuern häufig die Bewegungen der Bein- und
Flügelmuskulatur weitestgehend autonom. Die Strickleiternervensysteme
liegen (mit Ausnahme des Oberschlundganglions) unterhalb des
Verdauungsapparates. Daher spricht man auch vomBauchmark.
Besonders
stark zentralisiert sind die Nervensysteme von Kopffüßern und
Wirbeltieren. Bei ihnen werden sehr viele Funktionen des Nervensystems und der
Muskeln zentral gesteuert. Man spricht daher von einem Zentralnervensystem.
Dieses besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark, die knöchern
umhüllt sind. Die außerhalb des Zentralnervensystems liegenden
neuronalen Strukturen werden als peripheren Nervensystem bezeichnet und weisen
eine Bindegewebshülle auf. Abgesehen von dieser topographischen Einteilung
kann das Nervensystem auch funktionell in das somatische Nervensystem (auch
animalisches Nervensystem genannt) und das vegetative Nervensystem (auch
viszerales oder autonomes Nervensystem) eingeteilt werden. Dabei ist das
somatische Nervensystem für die Wahrnehmung äußerer Reize und
die Ausführung willkürlicher Bewegung zuständig, während
das vegetative Nervensystem ist vorwiegend mit der Steuerung der Tätigkeit
der außerhalb des Bewusstseins ablaufenden Körperfunktionen betraut.
Das vegetative Nervensystem besteht aus dem Sympathikus und Parasympathikus als
Gegenspielern und dem enterischen Nervensystem.
Aufbau
Schema einer
Nervenzelle
Das
Nervensystem entspricht der Gesamtheit des in einem Organismus vorhandenen
Nervengewebes. Es besteht aus vernetzten Nervenzellen(Neuronen) sowie
Gliazellen.
Bei
höheren Lebewesen besteht das Nervengewebe aus einem Netz aus Neuronen und
an vielen Stellen docken Gliazellen an. Letztere unterstützen die
Tätigkeit der Nervenzellen. Durch Modulation der extrazellulären
Konzentrationen von Ionen und Transmittern sowie der Regulation des lokalen
Blutflusses, von dem Sauerstoffversorgung und die Verfügbarkeit hormonaler
Neuromodulatoren (Bsp. NO) abhängen, beeinflussen sie die Weiterleitung
elektrischer Impulse von Neuron zu Neuron.
Erkrankungen
Erkrankungen
des Nervensystems treten meist erst im Laufe des Lebens auf, seltener sind sie
angeboren. Sie haben meist weitreichende Folgen und schränken den
Erkrankten stark in seiner Handlungsfreiheit ein.
Einige
relativ bekannte Beispiele:
· Die
Amyotrophe Lateralsklerose (oder Amyotrophische Lateralsklerose, Myatrophe
Lateralsklerose, englisch auch Motor Neuron Disease; auch Lou-Gehrig-Syndrom
oder nach dem Erstbeschreiber Charcot-Krankheit), kurz ALS, ist eine
degenerative Krankheit des motorischen Nervensystems.
· Die
Parkinson-Krankheit ist eine Krankheit des zentralen Nervensystems, die mit dem
Verlust spezifischer, dopaminproduzierender Gehirnzellen einhergeht.
· Die
Multiple Sklerose (MS), häufig auch Encephalomyelitis disseminata, ist
eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung des zentralen
Nervensystems (ZNS), deren Ursache trotz großer Forschungsanstrengungen
noch nicht geklärt ist.
Hormonsystem
Übersicht
der endokrinen Drüsen:
1.
Zirbeldrüse
2.
Hypophyse
3.
Schilddrüse und Nebenschilddrüsen
4.
Thymus
5.
Nebenniere
6.
Pankreas
7. Ovar
8. Hoden
Das
Hormonsystem, auch als endokrines System (von griech. ἔνδον
endon ‚innen‘ und κρίνειν krinein
‚entscheiden‘) bezeichnet, ist ein Organsystem zur Steuerung der
Körperfunktionen, die sich vom Wachstum über die Fortpflanzung bis
hin zum täglichen Verdauungsvorgang erstrecken.
Das
Hormonsystem übt seine Funktion durch über dreißig verschiedene
Hormone aus. Die Hormone sind chemische Botensubstanzen und werden über
den Blutkreislauf (endokrin) zu ihren Zielorganen geleitet oder entfalten ihre
Wirkung direkt auf Nachbarzellen (parakrin). Die Wirkung wird über spezielleHormonrezeptoren
an der Plasmamembran der Zellen oder im Zytosol vermittelt. Das medizinische
Fachgebiet, welches sich mit Erkrankungen des Hormonsystems (Endokrinopathien)
beschäftigt, ist die Endokrinologie.
Einteilung
Zu den
endokrinen Drüsen gehören:
· Hypophyse (Hypophysis oder
Glandula pituitaria)
· Zirbeldrüse (Epiphysis
cerebri, Epiphyse, Glandula pinealis)
· Schilddrüse (Glandula
thyroidea)
· Nebenschilddrüse
(Epithelkörperchen, Glandula parathyroidea)
· Nebenniere (Glandula adrenalis
oder Glandula suprarenalis)
· Langerhanssche Inseln
(Inselorgan, Insulae pancreaticae)
Weiterhin
lassen sich auch die Leydig-Zellen im Hoden, der Gelbkörper und die Ovarialfollikel
im Eierstock sowie die das Atriale natriuretisches Peptidproduzierenden Zellen
im Herz zu den endokrinen Drüsen zählen. Die Paraganglien nehmen eine
Zwischenstellung zwischen endokrinem und Nervensystem ein. Das endokrine System
ist sehr eng mit dem Nervensystem gekoppelt, weshalb beide auch als
neuroendokrines System zusammengefasst werden. Die Zirbeldrüse wird
teilweise auch dem Nervensystem zugeordnet (sogenanntes
zirkumventrikuläres Organ).
Darüber
hinaus gibt es in fast allen Epithelien endokrine Zellen die in ihrer
Gesamtheit auch als Diffuses neuroendokrines System (DNES) oder APUD bezeichnet
werden. Am besten erforscht sind diese Zellen im Magen-Darm-Trakt, hier auch
als Gastro-entero-pankreatisches endokrines System (GEP) bezeichnet. Die
Mehrzahl dieser Zellen wirkt allerdings parakrin, für einige ist aber eine
endokrine Wirkstoffübertragung bewiesen.
Innerhalb
des endokrinen System sind Gruppen endokriner Organe durch Kommunikationsnetze
miteinander verbunden. Dadurch wird eine sinnvolle Funktion des Gesamtsystems
gewährleistet. Typische Strukturen dieser Wirkungsgefüge sind
Regelkreise, Umfeldhemmungen und Systeme mit antagonistischer Redundanz.
Hypothalamus
Der
Hypothalamus, ein kleiner Bereich im Zwischenhirn, verbindet dieses mit dem
Hormonsystem. Über ein Pfortadersystem hat er Kontakt zur
Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und reguliert deren Hormonausschüttung.
Der Großteil des Informationsaustausches findet über dieses System
durch Hormone statt, die in den Nervenzellen (Neuronen) des Hypothalamus
gebildet werden. Er regelt so die Körpertemperatur, den Herzschlag und die
Nierenfunktion, aber auch Hunger und Durst sowie unseren Schlafrhythmus und den
Geschlechtstrieb.
Das
Zwischenhirn liegt zwischen dem Klein- und dem Großhirn. Von hier aus
wird das autonome Nervensystem gesteuert, das unter anderem für den
Energie-, Wärme- und Wasserhaushalt unseres Körpers zuständig
ist.
Hirnanhangdrüse
Die
übergeordnete Drüse innerhalb des endokrinen Systems ist die
erbsengroße Hirnanhangdrüse, die in einer knöchernen Vertiefung
der mittleren Schädelgrube liegt und den überwiegenden Teil des
Hormonsystems kontrolliert. Sie ist die Zentrale des Hormonsystems und den
anderen endokrinen Organen übergeordnet. Neben der Produktion eigener
Hormone beeinflusst sie auch die Hormonproduktion der anderen endokrinen
Drüsen. Die Hirnanhangdrüse besteht aus zwei Hälften, die
unabhängig voneinander arbeiten: Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse)
undHypophysenvorderlappen (Adenohypophyse).
Der
Hypophysenhinterlappen ist über den Hypophysenstiel direkt mit dem
Hypothalamus verbunden. Entwicklungsgeschichtlich ein Teil des Hypothalamus
(also des Gehirns) speichert er Hormone, die dort gebildet und über die
gemeinsame Nervenverbindung zu ihm transportiert werden.
Der Hypophysenvorderlappen
hat unmittelbare Verbindung zum Hypothalamus. Im Vorderlappen werden
verschiedene Hormone produziert, die direkt auf das Körpergewebe und auf
andere Drüsen wirken. Sie werden von Faktoren gesteuert, die sich im
Hypothalamus bilden und über ein spezielles Gefäß zum
Vorderlappen gelangen. Darüber hinaus reagiert der Vorderlappen
selbständig auf einen hohen Hormonspiegel im Blut. Wenn beispielsweise der
Schilddrüsenhormonspiegel ausreichend hoch ist, wird die Produktion des
Hormons, das die Schilddrüse zu ihrer Hormontätigkeit anregt,
eingestellt.
Schilddrüse
Die
unterhalb des Kehlkopfes liegende Schilddrüse produziert die beiden
Hormone Thyroxin und Triiodthyronin, die über den Blutkreislauf zu den
Körperzellen gelangen.
Diese
Hormone sind zuständig für den Energieumsatz der Zellen und für
die Eiweißproduktion. Damit die Schilddrüse sie produzieren kann,
benötigt sie Jod, das sie aus dem Blut bekommt und speichert. Erfolgt die
Geschwindigkeit des Energieumsatzes schneller oder langsamer als normal, so
spricht man von Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise
Schilddrüsenunterfunktion. Erhöhte Werte können Nervosität,
Gewichtsverlust und seelische Spannungen bewirken, während im anderen
Extremfall die Körperfunktionen langsamer ablaufen.
Nebenschilddrüse
Die vier
kleinen Nebenschilddrüsen liegen an der Rückseite der
Schilddrüse. Ihr Hormon (das Parathormon) hat die Funktion, den
Calciumhaushalt des Körpers zu regulieren.
Calcium
braucht der Körper für den Knochen- und Zahnaufbau, für die Funktion
von Nerven- und Muskelzellen und für die Blutgerinnung. Zusammen mit
Vitamin D, das unter Lichteinfluss in der Haut gebildet wird, ermöglicht
das Hormon der Nebenschilddrüsen die Calciumaufnahme aus der Nahrung.
Wenn dem
Körper nicht genügend Calcium zugeführt wird, bewirkt das Hormon
die Abgabe von Calcium aus den Knochen in das Blut.
Bauchspeicheldrüse
Die
hinter dem Magen im Oberbauch liegende Bauchspeicheldrüse (Pancreas)
besteht als einzige Drüse aus einem endokrinen und einem exokrinen Anteil;
es handelt sich also quasi um zwei Organe in einem. Der endokrine Anteil – die
Langerhans-Inseln – produziert Insulin und Glucagon und reguliert auf diese
Weise den Blutzuckerspiegel, während vom größeren exokrinen
System ein enzymhaltiger Verdauungssaft kommt, der über spezielle
Gänge in den Zwölffingerdarm (Duodenum) geleitet wird.
Nebennieren
Die
Nebennieren, die wie Kappen auf den Nieren aufliegen, regulieren den Wasser-
und Salzhaushalt des Körpers und unterstützen ihn bei der
Bewältigung von "Notsituationen". Die Nebennieren bestehen aus
zwei unterschiedlichen Geweben: inneres Nebennierenmark und Nebennierenrinde.
Das innere Nebennierenmark produziert die Hormone Adrenalin und Noradrenalin.
In Gefahren- oder Stresssituationen wird Adrenalin aus dem Nebennierenmark in
die Blutbahn abgegeben. Dadurch erhöht sich die Herzschlagfrequenz, und
die Blutgefäße der Haut und der Eingeweide verengen sich; daher der
Spruch: Er bekam kalte Füße. Das Blut steht der arbeitenden
Muskulatur zur Verfügung, und der Blutdruck steigt an. Gleichzeitig wird
der in Leber und Muskeln gespeicherte Zucker zu Einfachzucker abgebaut, damit
der Körper mehr Energie zur Verfügung hat.
Die
Nebennierenrinde produziert drei Arten von Steroidhormonen mit
unterschiedlichen Funktionen: Aldosteron reduziert die Salzausscheidung
über die Nieren und erhöht damit den Wassergehalt des Körpers.
Die Abgabe von Aldosteron wird durch das in der Niere produzierte Renin
gesteuert. Ist der Aldosteronspiegel zu gering, produziert die Niere
verstärkt Renin.
Bei
gesteigertem Energiebedarf des Körpers erhöht Kortisol den
Blutzuckerspiegel. Es wandelt Eiweiß in Zucker um und arbeitet so mit den
Hormonen Adrenalin und Glucagon zusammen, die ebenfalls den Blutzuckerspiegel
erhöhen. Ein hoher Kortisolspiegel bewirkt eine verringerte Infektabwehr
des Körpers.
Geschlechtsdrüsen
Die
Geschlechtsdrüsen sind paarweise angelegt, bei der Frau als
mandelförmige Eierstöcke im Beckenbereich der Bauchhöhle, beim
Mann als eiförmige Hoden im Hodensack. Sowohl beim Mann als auch bei der
Frau werden die Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron, Testosteron und
Androsteron produziert. Allerdings ist aufgrund ihres unterschiedlichen
Mengenverhältnisses die Wirkung bei der Frau anders als beim Mann.
Die
männlichen Geschlechtsmerkmale – zum Beispiel Bartwuchs und tiefe Stimme –
sind durch ein Übergewicht an Testosteron und Androsteron geprägt.
Dagegen sind Östrogen und Progesteron für die weiblichen
Geschlechtsmerkmale – zum Beispiel die Entwicklung der Brüste und
Verbreiterung der Hüften – verantwortlich.
Atemtrakt
Das
Atmungssystem besteht aus den Luftwegen, den Lungen und der Atemmuskulatur, die
die Luft in den Körper und wieder hinaus befördern
Als
Atemtrakt oder Atmungsapparat (Apparatus respiratorius) wird das gesamte System
der für die Atmung zuständigen Organe bezeichnet. Dabei werden die
luftleitenden Organe oder Atemwege von den dem Gasaustausch dienenden Lungen
unterschieden.
Zum
Atmungsapparat gehören
· Nase
· Rachen
· Kehlkopf
· Luftröhre
· linker und rechter
Luftröhrenhauptast oder Stammbronchus (Bronchus principalis)
· Bronchien
· Bronchiolen
· Lungenbläschen (Alveolen)
Das
Bronchialsystem nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es
flächenmäßig zwar den größten Teil der luftleitenden
Wege ausmacht, es jedoch – mit Ausnahme der Hauptbronchien – als
„Bronchialbaum“ in den Lungen eingebettet ist. Die in den Alveolarraum
leitenden Hohlorgane besitzen drei Aufgaben, nämlich Partikel als
Niederschlag zu filtern, die Atemluft anzuwärmen und anzufeuchten.
Das
Luftvolumen, das sich in den Atemwegen befindet, wird auch als Totraum
innerhalb des Gesamtvolumens der Ein- und Ausatmung bezeichnet, da es erst
durch die Luftbewegungen (Vermischung, -wirbelung) auch am Gasaustausch in den
Lungenbläschen teilhat.
Embryologie
Die
Anlage der Lungen bildet sich beim Menschen bereits beim drei Wochen alten
Embryo als eine Ausstülpung des Vorderdarms und stammt somit vom inneren
Keimblatt (Entoderm) ab. In der 5. Schwangerschaftswoche ist diese Aussackung
(„Lungendivertikel“) vom Vorderdarm ganz durch eine Scheidewand (Septum
oesophagotracheale) getrennt, eine offene Verbindung besteht dann nur noch im
Bereich des späteren Kehlkopfs. Gleichzeitig mit dem Abschnüren vom
Vorderdarm, der sich in seinem hinteren Anteil zur Speiseröhre entwickelt,
wächst die Anlage des Atemtrakts nach hinten aus. Der Mittelabschnitt wird
zur Luftröhre, die sich dann am Ende in die beiden Lungenknospen teilt.
Die
Lungenknospen teilen sich rechts in drei Äste, links in zwei - die Anlagen
der späteren Lappenbronchien, die sich in der Folge dichotom weiter
teilen. Etwa 17 solcher Teilungen erfolgen bis zum Ende des sechsten
Schwangerschaftsmonats, die weiteren 6 Teilungen erfolgen erst nach der Geburt.
Das den Bronchialbaum umgebende Mesoderm entwickelt sich zu Knorpeln, glatten
Muskelzellen und Blutgefäßen.
Die in
die Leibeshöhle (Coelom) auswachsenden Lungenanlagen schieben die sie
bedeckende Mesodermschicht vor sich her. Aus dieser Schicht entwickelt sich in
der Folge das „Lungenfell“, die viszerale Pleura.
Die
Lungenbläschen bilden sich an den Endverzweigungen der Lungenanlage im 7.
Schwangerschaftsmonat, wobei sich die Zellen des Alveolarepithels direkt an das
Epithel der benachbartenKapillaren anlegen, um den späteren problemlosen
Gasaustausch zu gewährleisten. Neben den Alveolarenzellen bilden sich auch
sogenannte Nischenzellen, die Surfactant, eine oberflächenaktive Substanz,
produzieren und so nach der Geburt das Kollabieren der Lungenbläschen
verhindern. Eine mangelnde Produktion von Surfactant führt ohne Behandlung
bei Frühgeborenen zum sogenannten Syndrom der hyalinen Membranen.
Bis zur
Geburt sind die Lungenbläschen mit Amnionflüssigkeit gefüllt.
Während der Geburt wird diese teilweise aus den Alveolen ausgepresst, der
Rest wird in den folgenden Stunden resorbiert, so dass spätestens am 3.
Lebenstag alle Alveolen belüftet sind.
Verdauungstrakt
Mit den
Begriffen Verdauungstrakt oder Verdauungsapparat (lat.: Apparatus digestorius)
werden die Organe zusammengefasst, die der Aufnahme, der Zerkleinerung und dem
Weitertransport der Nahrung dienen, um diese letztlich zu verdauen und die
darin enthaltenen Nährstoffe für den Körper verwertbar zu
machen. Weitere Synonyme für den Verdauungstrakt sind Canalis alimentarius
und Systema digestivum. Der Verdauungsapparat besteht aus der Mundhöhle,
dem Pharynx (Rachen), der Speiseröhre, dem Magen-Darm-Trakt (Synonym:
Gastrointestinaltrakt, vongriech. gaster Magen und lat. intestinum Darm), der
Leber mit den Gallenwegen und der Bauchspeicheldrüse.
Funktion
Im
Verdauungstrakt findet der eigentliche enzymatische Aufschluss der Nahrung, die
Resorption von Nahrungsstoffen und Wasser sowie die Ausscheidung unverdaulicher
oder nicht verwertbarer Nahrungsbestandteile statt. Neben Enzymen sind auch
verschiedene Mikroorganismen an der Verdauung beteiligt, die man unter dem
Begriff Darmflora zusammenfasst.
Die
großen Verdauungsdrüsen, die Leber – mit Gallenblase – und die
Bauchspeicheldrüse, produzieren Verdauungssäfte, die die Nahrung in
ihre Bestandteile aufspalten. Der untere Teil des Verdauungstraktes dient
hauptsächlich der Resorption von Wasser und der Ausscheidung der
unverdaulichen Nahrungsbestandteile.
Aufbau
Übersicht
über den menschlichen Verdauungstrakt
Der
Verdauungstrakt kann in einen Kopf- und einen Rumpfteil (synonym auch oberer
und unterer Verdauungstrakt) unterteilt werden. Neben dem eigentlichen
Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt) gehören zum Verdauungssystem noch
die Mundhöhle, wo vorwiegend die mechanische Zerkleinerung der Nahrung
erfolgt, Speicheldrüsen, Pharynx und die Speiseröhre, die dem
Weitertransport in den Magen dient. Die Zuordnung der Speiseröhre zum
Magen-Darm-Trakt ist umstritten.
Kopfteil
Die
Mundwerkzeuge und Mundhöhle (Lippen, Zähne, Zunge) dienen der
Nahrungsaufnahme und der Zerkleinerung. Die Speicheldrüsen
produzierenSpeichel, der die Nahrung gleitfähig macht und bei einigen
Säugetieren auch Enzyme zum Stärkeabbau (Amylase) enthält. Der
Pharynx (Rachen, Schlundkopf) ist der Übergang zur Speiseröhre. In
ihm kreuzen sich Nahrungs- und Atemweg.
Rumpfteil
· Speiseröhre: dient dem
Transport der Nahrung vom Mund zum Magen.
· Magen:
wandelt die Nahrung in Nahrungsbrei um und reichert sie mit Magensaft an.
·
Dünndarm mit
· Zwölffingerdarm
(Duodenum): Der Gallengang mündet hier, mit ihm werden dem Nahrungsbrei
Pankreassaft, der der Protein- und Fettverdauungdient, und die Galle, die bei
der Fettverdauung hilft, beigemengt.
· Leerdarm (Jejunum): Ort der Absorption der nun
in Peptide aufgespaltenen Eiweiße, der Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und
Wasser
· Krummdarm
(Ileum)
· Dickdarm
(mit Blinddarm und Wurmfortsatz, aufsteigendem, querverlaufendem und
absteigendem Grimmdarm (Colon) und Mastdarm): Speicherort für den Kot, um
den Stuhlgang in Intervallen zu erlauben, ebenso Ort der Resorption von Wasser
und Elektrolyten.
· After:
dient der Ausscheidung des Kots.
Unterscheidung
der Verdauungssysteme
Durch
die Evolution ist der Verdauungstrakt an die jeweilige Nahrung der Spezies
optimal angepasst. Einerseits betrifft es die Anatomie des Verdauungstraktes
und anderseits das Milieu der nährstoffspaltenden Mikroorganismen. Hier
eine Übersicht der verbreiteten Verdauungssysteme:
· Einfaches System wie zum Beispiel
Mensch, Schwein und Hund
· Magen
· Dünndarm
· Blinddarm
· Dickdarm
· Einfaches System mit funktionellem
Blinddarm wie zum Beispiel beim Pferd, Kaninchen und Ratte
· Magen
· Dünndarm
· Blinddarm (mit mikrobieller
Verdauung)
· Dickdarm
· Multiples System (Wiederkäuer) wie zum
Beispiel Rind, Schaf und Ziege
· Pansen
· Blättermagen
· Netzmagen
· Labmagen (Drüsenmagen)
· Dünndarm
· Blinddarm (ausgeprägt aber funktionslos)
· Dickdarm
· Aviäres System (Geflügel) wie
zum Beispiel Huhn, Pute, Ente
· Drüsenmagen (Proventriculus)
· Muskelmagen (Ventriculus) (mikrobielle
Verdauung)
· Dünndarm (Hauptabsorbtionsort)
· Dickdarm (mikrobielle Verdauung)
· Kloake (gemeinsame Ausscheidung von Harn und
Kot)
Wandschichten
Die Wand
des Verdauungstraktes besteht in allen Abschnitten grundsätzlich aus vier
Geweben, die in Schichten übereinander liegen. In den verschiedenen
Abschnitten des Magen-Darm-Traktes unterscheidet sich der Aufbau je nach
Funktion etwas.
Die
Schichten von innen nach außen:
· Mukosa (Schleimhaut): Sie
bildet die innere Wandschicht des Magen-Darm-Traktes.
· Submukosa: Sie bildet eine
recht schmale Bindegewebsschicht zwischen Mukosa und Muskularis.
· Muskularis: Diese besteht im
Mund, Pharynx und dem oberen Teil der Speiseröhre aus quergestreiften
Muskeln, die der Willkür unterliegen und z. B. beim Schlucken angespannt
werden können. Im übrigen Teil des Verdauungskanals überwiegt
die glatte Muskulatur, die durch den Parasympathikus gesteuert wird. Sie ist
auch verantwortlich für die Peristaltik des Darms und ist sowohl
ringförmig als auch längs angeordnet, damit sich der Verdauungskanal
sowohl längs als auch quer zusammenziehen kann.
· Tunica serosa (auch Peritoneum
viscerale). Bildet die äußerste Gewebsschicht des Magen-Darm-Trakts.
Sie sondert Flüssigkeiten ab und ermöglicht somit das
Übereinandergleiten mit anderen Organen. Die Serosa kommt allerdings nur
bei Organen vor, die im Peritoneum liegen. In den anderen Bereichen des
Körpers wird die Verbindung einzelner Organe durch lockeres Bindegewebe
(Adventitia) realisiert.
Harn- und
Geschlechtsapparat
Als
Harn- und Geschlechtsapparat (lat. Apparatus urogenitalis) oder
Urogenitalsystem werden bei Wirbeltieren die Harnorgane (Organa urinaria) und
die Geschlechtsorgane (Organa genitalia) zusammengefasst.
Dieser
übergeordnete Begriff für die beiden Organsysteme wurde aufgrund
gemeinsamer embryologischer Anlagen eingeführt. Die Gemeinsamkeiten in der
Herkunft sind auch beim erwachsenen Wirbeltier noch erkennbar. So liegen diese
Organe eng benachbart und haben eine gemeinsame Ausführungsöffnung.
Bei männlichen Säugetieren die Harnröhre, beziehungsweise
denScheidenvorhof und die Vulva bei weiblichen. Hauptsächlich bei
Vögeln, aber auch den Kloakentieren, münden Geschlechtsorgane,
Harnleiter und Darm in einer gemeinsamen Öffnung, derKloake.
Stütz- und
Bewegungsapparat
Der
Stütz- und Bewegungsapparat ist ein Organsystem in der Anatomie. Er sorgt
dafür, dass der Körper in einer festgelegten Form bleibt, aber
trotzdem zielgerichtet bewegt werden kann. Dafür ist er aus festen und
beweglichen Organen zusammengesetzt.
Das
knöcherne Skelett sorgt für die Formgebung des Körpers. Es wird
durch die Skelettmuskeln bewegt. Dazu dienen Sehnen als
Kraftüberträger, die auf der einen Seite am Knochenangewachsen sind,
auf der anderen Seite im Muskel verankert sind. Falls es notwendig wird, die Zugrichtung
der Sehnen zu ändern, werden sie mit Bändern umgelenkt. Bänder
dienen ebenfalls dazu, stark belastete Gelenke zu festigen und zu sichern.
Mit dem
Begriff „Stützapparat“ werden in der Orthopädie auch Orthesen
bezeichnet, die bei Funktionsbeeinträchtigungen des Stütz- und
Bewegungsapparates angewendet werden.
Skelett
Das
Skelett besteht aus verschieden geformten Knochen (Röhrenknochen, platte
Knochen und weitere), die zum Teil miteinander verwachsen sind, wie zum
Beispiel der Schädel oder dasBecken. Es hat nicht nur die Aufgabe, die
Form des Körpers zu gewährleisten und damit die Beweglichkeit des
Organismus sicherzustellen, sondern hat auch Schutzfunktionen für innere
Organe (wiederum Schädel und Becken) oder ihre Arbeit überhaupt erst
zu ermöglichen (der Brustkorb, ohne den die Atmung nicht funktionieren
könnte). Zusätzlich ist das Innere der Knochen, dasKnochenmark, eine
wichtige Bildungsstätte für die Blutzellen.
Die
Knochen sind untereinander mit Gelenken verbunden, die Bewegungsrichtung und Bewegungsradius
der Knochen bestimmen.
Muskeln
Die
Skelettmuskeln verbinden zwei verschiedene Knochen, indem sie über
mindestens ein Gelenk hinweg mit ihren Sehnen an den Knochen ansetzen. Wenn
sich ein Muskel verkürzt, zieht er die beiden Knochen in deren Gelenk auf
einander zu. Muskeln haben nur die Möglichkeit, sich zusammen zu ziehen,
nicht aber, sich selbst in ihre Ausgangslage zurück zu dehnen. Dafür
brauchen sie einen oder mehrere Muskeln, die auf der anderen Seite des Gelenks
ansetzen und die entgegengesetzte Bewegung bewirken. Solche Muskeln werden
Gegenspieler (lat.: Antagonisten) genannt.
Skelettmuskeln
müssen nicht unbedingt nur an einer einzigen Stelle an einem Knochen
angewachsen sein. Manche Muskeln teilen sich in zwei oder mehr Teile auf, die
zwar auf einer Seite in einer gemeinsamen Sehne ansetzen, auf der anderen Seite
aber an unterschiedlichen Stellen am selben oder sogar an verschiedenen Knochen
enden. Solche Muskeln nennt man Bizeps (bei zwei Muskelköpfen), Trizeps
(drei Muskelköpfe) oder Quadrizeps (vier Muskelköpfe).
Skelettmuskeln
bestehen aus einzelnen Zellen (Muskelfasern). Mehrere dieser Muskelfasern
bilden Muskelfaserbündel, von denen mehrere zusammen mit einer festen,
netzartigen Haut, derFaszie, umgeben sind und gemeinsam den Muskel bilden.
Sehnen und
Sehnenscheiden
Damit
die Kraft, die von den Muskeln entwickelt wird, in Bewegungen der Knochen
umgesetzt wird, müssen beide Baugruppen miteinander verbunden werden. Dies
ist die Aufgabe der Sehnen. Sie bestehen aus festem, aber biegsamem kollagenem
Bindegewebe. Ihre Fasern liegen parallel zur Zugrichtung. Sehnen sind im Muskel
mit den Muskelfasern verwachsen und setzen am Knochen an Vorsprüngen oder
aufgerauten Bereichen an.
Zusätzlich
zu den „normalen“ Sehnen gibt es auch Sehnenplatten (medizinisch: Aponeurosen).
Sie besitzen nicht die Form eines Seils, sondern einer festen, dicken Haut. An
ihnen können mehrere Muskeln oder Muskelköpfe gemeinsam ansetzen (z.
B. die Zungenaponeurose, Aponeurosis linguae).
Um den
Sehnen unnötige Reibung, die sie schädigen können, zu ersparen,
werden besonders lange Sehnen in Sehnenscheiden geführt. Dabei handelt es
sich um Röhren aus zwei Hautschichten, zwischen denen sich
Flüssigkeit (Synovia) befindet. Dadurch entsteht eine Gleitfläche,
die die Reibung zwischen der Sehne und dem umgebenden Gewebe deutlich
herabsetzt.
Bänder
Auch
Bänder (lat.: Ligamenta, Sing. Ligamentum) bestehen meist aus kollagenen
Fasern, seltener aber auch aus elastischem Bindegewebe. Sie liegen entweder um
Gelenke herum oder in ihnen (zum Beispiel die Kreuzbänder des
Kniegelenks). Sie stützen die Gelenke oder hemmen die Beweglichkeit der
Knochen untereinander und helfen dadurch, Überdehnungen von Muskeln oder
Sehnen zu vermeiden.
Auch in
der Bauchhöhle gibt es Bänder, die Organe an Ort und Stelle halten.
Sie haben aber nichts mit den Bändern des Stützapparates zu tun und
wurden in der veralteten Jenaer Nomina Anatomica (JNA) als Chorda oder Plica
bezeichnet; gelegentlich findet sich diese Bezeichnung noch in der Literatur.
Schleimbeutel
An
Stellen, die eine besondere Gefahr für Sehnen darstellen, baut der
Körper zusätzliche Polster ein, die die Sehne gegen Durchscheuern
schützen sollen: die Schleimbeutel (lat.: Bursa synovialis). Diese Polster
sind kleine Hautkissen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind und
unter der Sehne auf der gefährdeten Seite platziert sind. Durch die
Flüssigkeit wird der Druck der Sehne gleichmäßig auf eine
größere Fläche verteilt.
Sesambeine
Ein
Sesambein ist ein kleiner Knochen, der in eine Sehne eingewachsen ist und
für einen zusätzlichen Abstand zum Knochen sorgt. Dadurch entsteht
ein größerer Hebel für die Sehne, so dass eine geringere Kraft
notwendig wird, um den mit der Sehne verbundenen Knochen zu bewegen.
Das
bekannteste Beispiel für ein Sesambein ist die Kniescheibe, die in der
Ansatzsehne des Musculus quadriceps femoris eingelagert ist. Durch diese
Konstruktion kann der Unterschenkel leicht gestreckt werden, ohne dass der
Oberschenkel noch mehr Muskelmasse aufweisen muss.
Haut
Die Haut
(gr. derma; auch Kutis von lat. cutis) ist funktionell das vielseitigste Organ
des menschlichen oder tierischen Organismus. Die Haut dient der Abgrenzung von
Innen und Außen (Hüllorgan), dem Schutz vor Umwelteinflüssen,
der Repräsentation, Kommunikation und Wahrung der Homöostase(inneres
Gleichgewicht). Weiterhin übernimmt die Haut wichtige Funktionen im
Bereich des Stoffwechsels und der Immunologie und verfügt über
vielfältige Anpassungsmechanismen. Die menschliche Haut verträgt den pH-Wert
von 5,5 am besten.
Aufbau der Haut
Aufbau der
menschlichen Haut mit Hautanhangsgebilden
Die
äußere Haut gliedert sich prinzipiell in drei wesentliche Schichten:
Die Oberhaut (Epidermis), die mit der unmittelbar darunterliegenden Lederhaut
(auch Dermis oder Corium) zusammen die Cutis bildet, sowie die Unterhaut
(Subcutis).
Epidermis
(Oberhaut)
Die
Epidermis oder Oberhaut gehört zu den Epithelgeweben, es handelt sich um
ein mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel, das üblicherweise
zwischen 0,03 bis
Von
außen nach innen werden folgende Schichten unterschieden:
· Hornschicht (Stratum corneum)
· Glanzschicht (Stratum lucidum)
(ist nur an der Leistenhaut der Hand- und Fußinnenseiten vorhanden)
· Körnerzellenschicht
(Stratum granulosum)
· Stachelzellschicht (Stratum
spinosum)
· Basalschicht (Stratum basale)
Stachelzellschicht
und Basalzellschicht bilden zusammen die Keimschicht (Stratum germinativum).
Dermis
(Corium, Lederhaut)
Die
Dermis besteht vorwiegend aus Bindegewebsfasern und dient der Ernährung
und Verankerung der Epidermis. Hier versorgt das fein kapillarisierteBlutgefäßsystem
die Grenzzone zur Epidermis. Der Ursprung der Talg- und
Schweißdrüsen findet sich in der unteren Lederhaut. Diese
enthält die für die Temperaturregelung wichtige glatte Muskulatur und
Blutgefäße.
Die
Dermis wird in ein Stratum papillare (Papillenschicht, Zapfenschicht,
Papillarkörper) und ein Stratum reticulare (Netzschicht) unterteilt.
Subcutis
(Unterhaut)
Die
Subcutis bildet die Unterlage für die darüberliegenden Hautschichten
und enthält die größeren Blutgefäße und Nerven
für die oberen Hautschichten sowie das subkutane Fett und lockeres
Bindegewebe. In der Unterhaut liegen Sinneszellen für starke Druckreize,
zum Beispiel die Lamellenkörperchen.
Hautanhangsgebilde
Optische
Kohärenztomografie der Fingerspitze (Leistenhaut) in vivo mit
Schweißdrüsenausgängen
Zu den
Hautanhangsgebilden gehören Haare mit ihren Talgdrüsen und dem
Haarbalgmuskel (Musculus arrector pili), Nägel, Hörner und
Schweißdrüsen, wobei letztere in ekkrine und apokrine
Schweißdrüsen unterteilt werden. Nicht zuletzt ist auch die
Milchdrüse eine modifizierte Hautdrüse.
Leistenhaut
und Felderhaut
Betrachtet
man die Haut genauer oder mit einer Lupe, so wird ein feines Relief sichtbar.
Nach diesem wird die Haut in zwei Typen unterschieden.
Die
Leistenhaut tritt an den Fingern, der Handinnenseite (palmar) und der
Fußsohle (plantar) auf. Die Epidermis zeigt hier feine Papillarlinien
(Hautleisten), die dadurch entstehen, dass sich die Lederhautpapillen in
Längsreihen anordnen. Dabei ist jede Hautleiste von zwei
Papillarkörperreihen unterlagert. Die Hautleisten bilden ein individuelles
Muster aus verschiedenen geometrischen Figuren (Wirbel, Bogen, Schleife,
Doppelschleife). Diese Muster werden bei derDaktyloskopie
(Fingerabdruckerkennung) kriminaltechnisch als eine Form der biometrischen
Daten genutzt. Die Leistenhaut enthält, außer vielen
Schweißdrüsen, keine Hautanhangsgebilde.
Die
Felderhaut bedeckt die übrigen Hautbereiche. Hier zeigt die
Oberfläche durch feine Furchen abgegrenzte rhombische Felder (Areolae
cutaneae). Die Furchen entstehen an den papillenfreien Epidermisbereichen und
verstreichen bei stärkerer Hautspannung. Sie dienen als Reservefalten, da
die Oberhaut weniger dehnungsfähig ist als die Lederhaut. Die
Größe der Hautfelder variiert je nach Körperregion. Die
Felderhaut enthält die Hautanhangsgebilde und ist weniger als 1/10 mm
dick. Am dünnsten ist sie im Bereich des Auges und der Geschlechtsorgane.
Teile
der Haut und ihre Funktionen
Die Haut
schützt vor Wärmeverlust und äußeren Einflüssen und
dient der Aufnahme von Berührungsreizen. Darüber hinaus erfüllen
die einzelnen Bestandteile spezialisierte Funktionen:
· Haare: Schutz vor
Wärmeverlust und Sonnenstrahlen
· Hornschicht: Schutz vor
Verletzungen und Austrocknung
· Keimschicht: Nachbilden von
Hautzellen
· Melanozyten: Schutz der
genetischen Information im Zellkern vor UV-Strahlung
· freie Nervenendigungen:
Aufnahme von Berührungsreizen und Schmerzempfindung
· Lamellenkörperchen:
Aufnahme von Druckreizen
· Schweißdrüsen:
Produktion von Schweiß, Schutz vor Überhitzung durch Verdunstung
· Kälterezeptoren: Aufnahme
von Temperaturreizen „kalt“
· Wärmerezeptoren: Aufnahme
von Temperaturreizen „warm“
· Haarbalgmuskel:
Wärmespeicher durch Aufrichten der Vellushaare
· Talgdrüse: Produktion von
Talg (Fett)
· Tastkörperchen: Aufnahme
von Berührungsreizen
· Fetteinlagerung: Schutz vor Druck und
Unterkühlung
· Blutgefäße:
Temperaturregulation und Versorgung der Hautzellen mit Nährstoffen und
Sauerstoff
Die Haut
als Grenzorgan
Die Haut
schützt den Organismus vor dem Eindringen von Krankheitserregern und
gasförmigen, flüssigen oder festen Fremdsubstanzen im weitesten Sinn,
vor mechanischen Verletzungen,Strahlenschäden, aber auch vor
Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Proteinverlusten, die bei schweren
Verbrennungen lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Besiedelt wird sie von
Bakterien und Pilzen, der sogenannten residenten Hautflora. Als
antigenpräsentierende Zellen fungieren in der Haut die Langerhanszellen.
Stoffaustausch
Über
die Körperoberfläche werden in unterschiedlichem Maße bei
verschiedenen Tieren Stoffe aus der Umgebung aufgenommen und abgegeben. Diese
können gasförmig, flüssig oder fest (in wässrigem Medium
gelöst) sein. Der Stoffaustausch kann aktiv (unter Energieaufwand) oder
passiv (in Richtung eines osmotischen Gefälles) verlaufen.
Bei den
Gasen kann es sich um die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von
Kohlendioxid (Hautatmung) handeln, aber auch um Stickstoff und Inertgase.
Wasser kann aufgenommen oder abgegeben werden zur Wasserregulation und als
Transportmedium für gelöste gasförmigen oder feste Stoffe
dienen. Gelöste Stoffe können Salze sein (Aufnahme oder Abgabe),
Nahrungsstoffe(viele Endoparasiten ernähren sich ausschließlich so),
Ausscheidungsprodukte, aber auch toxische Stoffe aus der Umwelt (wie bei
organischen Bleiverbindungen).
Wärmehaushalt
Über
die Haut kann der Körper seinen Wärmehaushalt regulieren. Einer
Überhitzung wirkt die Haut mit den Schweißdrüsen entgegen.
Durch die Schweißproduktion und die dadurch möglicheVerdunstung wird
Wärme von den dicht unter der Haut verlaufenden
Kapillargefäßen, die dazu weit geöffnet sind, abgeführt.
Mit Hilfe des Unterhautfettgewebes und im geringeren Maße durch die der
Behaarung wird Wärme zurückgehalten. Bei Kälte werden die Haut
und das Unterhautfettgewebe nur noch gering durchblutet und beide wirken
dadurch als Isolatorschicht. Die Haare können Aufgrund des geringen
Haarkleides des Menschen nur noch geringe Isolationsfunktion übernehmen.
Dennoch kann man das Wirkprinzip eines Fellkleides noch gut beobachten. Bei der
bei Kälte auftretenden Gänsehaut richtet der Musculus arrector pili
das Haar auf. Eine geschlossene Behaarung ermöglicht hier einen wesentlich
besseren Schutz vorUnterkühlung.
UV-Strahlungsschutz
Die
Stärke der einfallenden UV-Strahlung auf der Erdoberfläche hängt
von der Tageszeit, der geographischen Lage, der Jahreszeit, der Seehöhe,
der jeweiligen Dicke der Ozonschicht, derBewölkung und von vielen anderen
örtlichen Parametern ab. Gegen die schädlichen Wirkungen der
UV-Strahlung auf die Haut und der darunterliegenden Gewebe existieren folgende
Schutzmechanismen:
· Während das Haarkleid
(Fell) der Säugetiere oder das Federkleid der Vögel sehr effektiv
gegen nachteilige Folgen der UV-Strahlung schützt, da es den
größten Anteil der UV-Strahlung absorbiert oder reflektiert, ist der
unbekleidete Mensch weitgehend ungeschützt.
· Die Hornschicht (stratum
corneum) der menschliche Haut absorbiert und reflektiert normalerweise etwa 10
% der UVB- und die Hälfte der UVA-Strahlung. Auf beständige
erhöhte UV-Belastung reagiert die Haut zunächst mit einer Verdickung
der Hornschicht. Als „Lichtschwiele“ ist diese besonders stark nach
Sonnenbränden ausgebildet.
· Der Schutz der Haut durch
Pigmentierung beruht auf der physikalischen Absorption von UV-Strahlen durch
Pigmente. Viele Tiere besitzen eine Pigmentierung der Haut. Die
veränderliche Pigmentierung der menschlichen Haut stellt im Tierreich
jedoch eine einzigartige Anpassungs- und Schutzmöglichkeit gegen
UV-Strahlung dar. Es gibt kaum Tiere, deren Haut in der Lage ist, die
Pigmentierung so stark zu verändern wie der Mensch.
· Als so genannte
„Sofortbräunung“ (engl. immediate pigment darkening) bezeichnet man eine
kurzfristige, nur wenige Stunden anhaltende Bräunung der Haut nach einer
UV- Belastung. Die Sofortbräunung beruht sowohl auf einer Änderung
der chemischen Konformation der Melaninmoleküle als auch auf einer
Umverteilung der Pigmentkörperchen in der Epidermis; sie besitzt fast
keine Schutzwirkung gegen UV-Strahlung .
· Die (verzögerte)
UV-Bräunung setzt erst ca. 72 Stunden nach der UV-Belastung ein. Die
Melanozyten der Haut reagieren auf UV-Einstrahlung mit der verstärkten
Produktion und Abgabe von Eumelanin (oder Phäomelanin bei Menschen des
Hauttyp 1), das der Haut einen braunen (Phäomelanin: rötlichen)
Farbton gibt, und UV in hohem Maße absorbiert, wobei Phäomelanin
wesentlich weniger UV absorbiert. Die ethnisch verschiedenen Hautfarben der
Menschen resultieren aus den jeweiligen Hauttypen.
· Der Schweiß des
menschlichen Körpers enthält UVA-Strahlung absorbierende
Urocaninsäure.
Die
ersten Hominiden hatten möglicherweise eine nur schwach pigmentierte Haut,
die von dunklen Haaren bedeckt war, ähnlich wie bei heutigen Schimpansen.
Relativ bald in der Hominidenevolution dürfte sich eine nackte, dunkel
pigmentierte Haut entwickelt haben, die als UV-Schutz diente. Mit der
Ausbreitung in den sonnenärmeren Norden konnte sich die Pigmentierung
verringern, vermutlich um besser Vitamin D generieren zu können.
Insbesondere während der Schwangerschaft und während des Stillens
könnten sich hieraus Überlebensvorteile ergeben haben.
Die Haut
als Kontakt- und Sinnesorgan
Die Haut
stellt den sichtbaren Teil des menschlichen Körpers dar. Als solcher
erfüllt die Haut eine Reihe kommunikativer Funktionen. Zur Reizaufnahme
und damit zur Oberflächensensibilität ist die Haut mit
unterschiedlichen Typen von Rezeptoren ausgestattet:
· Schmerzrezeptoren: Sie liegen
in der Lederhaut, ihre Dichte variiert je nach Körperregion (bis zu
200/cm2 Haut).
· Druckrezeptoren
(Vater-Pacini-Körperchen): Sie dienen der Wahrnehmung von
Druckempfindungen und liegen in der Unterhaut. Ihre Dichte beträgt bis zu
100/cm2.
· Thermorezeptoren (freie
Nervenendigungen): Sie sind besonders dicht an Kinn, Nase, Ohrmuschel,
Ohrläppchen (9 bis 12/cm2) und Lippen (> 15/cm2). Insgesamt besitzt die
menschliche Haut ca. 250.000 Kälterezeptoren. Die Anzahl der
Wärmerezeptoren beträgt nur etwa 1/10 davon, sie arbeiten zudem
deutlich langsamer als Kälterezeptoren.
· Dehnungsrezeptoren
(Ruffini-Körperchen): Sie registrieren den Dehnungszustand der Haut und
liegen in der Lederhaut (Stratum reticulare). Ihre Dichte beträgt bis zu
2/cm2 Haut.
· Tastrezeptoren
(Meissner-Körperchen und Merkel-Zellen): Tastrezeptoren kommen in der
unbehaarten Haut vor. Besonders dicht (Abstand: 1 bis
· Haarfollikelrezeptoren: Sie
registrieren die Haarstellung.
Die
psychogalvanische Hautreaktion gibt Rückschlüsse auf emotionale
Vorgänge.
Die Haut
als Stammzellreservoir
Die Haut
enthält adulte Stammzellen die durch vier zusätzlich durch Retroviren
eingeschleuste Gene in pluripotente Stammzellen umgewandelt werden können.
Damit könnte die Haut als Quelle für Therapien der regenerativen
Medizin dienen.
Die Haut
als Repräsentationsorgan
Da die
Haut stark das Erscheinungsbild des Menschen prägt, ist sie Hauptobjekt
der Kosmetik. Natürliche Erscheinungen sind Sommersprossen, Leberflecken
und Altersflecken. Künstlich verändert wird das Aussehen der Haut
durch Tätowierungen, die Skarifizierung, Brandnarben oder die
Körperbemalung. Außerdem ist die Haut Trägerin aller Arten von
Körperschmuck.
Immunsystem
Als
Immunsystem (vom lateinischen immunis, im übertragenen Sinne
unberührt, frei, rein) wird das biologische Abwehrsystem höherer
Lebewesen bezeichnet, das Gewebeschädigungen durchKrankheitserreger
verhindert. Es entfernt in den Körper eingedrungene Mikroorganismen,
fremde Substanzen und ist außerdem in der Lage, fehlerhaft gewordene
körpereigene Zellen zu zerstören. Das Immunsystem ist ein komplexes
Netzwerk aus verschiedenen Organen, Zelltypen und Molekülen und der
zentrale Forschungsgegenstand der Immunologie.
Das
Immunsystem hat eine große Bedeutung für die körperliche
Unversehrtheit von Lebewesen, denn praktisch alle Organismen sind ständig
den Einflüssen der belebten Umwelt ausgesetzt; manche dieser
Einflüsse stellen eine Bedrohung dar: Wenn schädliche Mikroorganismen
in den Körper eindringen, kann dies zu Funktionsstörungen und
Krankheiten führen. Typische Krankheitserreger sind Bakterien, Viren und
Pilze, sowie einzellige (z. B. Protozoen wie Plasmodien) beziehungsweise
mehrzellige Parasiten (z. B. Bandwürmer).
Auch
Veränderungen im Inneren des Körpers können die Existenz eines
Lebewesens bedrohen: Wenn normale Körperzellen im Laufe der Zeit ihre
gesunde Funktion verlieren, so sterben sie meist ab und müssen abgebaut
werden (Nekrose) oder bauen sich dabei selbst ab (Apoptose). In seltenen
Fällen können sie auch krankhaft entarten und zur Entstehung von
Krebs führen.
Alle
Lebewesen verfügen daher über Schutzfunktionen. Schon einfache
Organismen besitzen einen solchen Abwehrmechanismus, die so genannte Angeborene
Immunantwort. Sie entstand bereits sehr früh in der Stammesgeschichte der
Lebewesen und wurde seitdem weitgehend unverändert beibehalten. Die
Wirbeltiere entwickelten zusätzlich eine komplexe, anpassungsfähige,
so genannte adaptive Immunabwehr, die sie noch effektiver vor
Krankheitserregern schützt.
Die
pflanzliche Immunantwort hat Ähnlichkeiten mit der angeborenen Immunantwort
bei Tieren. Pflanzen besitzen keine adaptive Immunantwort, also auch keine
T-Zellen oder Antikörper.
Einteilung
Es gibt
zwei grundlegend verschiedene Mechanismen der Immunabwehr, je nach dem, ob
diese angeboren und daher in gewisser Weise (vgl. aber unten:
bow-tie-architecture) erregerunspezifisch, oder ob diese erworben und daher
erregerspezifisch ist.
Angeborene
oder unspezifische Immunabwehr
Schon
sehr früh in der Stammesgeschichte der Lebewesen entwickelte sich die
unspezifische oder angeborene Immunabwehr (engl. „innate immunity“). Dazu
zählen anatomische und physiologische Barrieren wie Epithelien, aber auch
zellvermittelte Gegenwehr durch Phagozytose, sowie allgemein entzündliche
Reaktionen und das Komplementsystem. Die angeborene Immunantwort findet
innerhalb von Minuten statt, ist aber durch die Erbinformation lebenslang
festgelegt.
Adaptive
oder spezifische Immunabwehr
Die
spezifische oder adaptive Immunabwehr, früher auch „erworbenes
Immunsystem“ genannt, entwickelte sich im Laufe der Phylogenese der Wirbeltiere
aus der angeborenen Immunabwehr. Sie zeichnet sich durch die
Anpassungsfähigkeit gegenüber neuen oder veränderten
Krankheitserregern aus. Im Rahmen dieser Anpassung sind die Zellen der
adaptiven Immunabwehr in der Lage, spezifische Strukturen (Antigene) der
Angreifer zu erkennen und gezielt zelluläre Abwehrmechanismen und
molekulare Antikörper zu bilden. Neben Antigenpräsentierenden Zellen
(APC) wie Dendritischen Zellen, stellen zwei Gruppen von Zellen die wesentlichen
Elemente der adaptiven Immunität dar. Die T-Lymphozyten, welche zum einen
die zellvermittelte Immunantwortgewährleisten und zum anderen die
B-Lymphozyten unterstützen, sowie die B-Lymphozyten selbst, die für
die humorale Immunität verantwortlich sind, also für jene Abwehrmaßnahmen,
die sich über sezernierte Antikörper gegen Eindringlinge in den
Körperflüssigkeiten (Humores) richten. Nach der Infektion bleiben
spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten, um bei erneutem
Kontakt mit dem Krankheitserreger binnen kurzer Zeit eine angemessene
Abwehrreaktion zu ermöglichen.
Das
adaptive Immunsystem ersetzt aber nicht das angeborene, sondern arbeitet mit
diesem zusammen. Die verschiedenen Bestandteile des Immunsystems bedingen sich
gegenseitig. Erst durch ein gut koordiniertes Zusammenspiel der angeborenen und
adaptiven Immunabwehr wird die komplexe Immunreaktion des Körpers
ermöglicht.
Erst in
den Jahren 2005-2007 wurde das CRISPR-Cas-System in vielen Bakterien und
Archaeen entdeckt, welches ein vollständiges adaptives Immunsystem gegen
Viren und mobile DNA darstellt.
Bestandteile des
Immunsystems
Die
Bestandteile des Immunsystems sind
· mechanische Barrieren, die ein
Eindringen der Schädlinge verhindern sollen
· Zellen, wie zum Beispiel
Granulozyten, natürliche Killerzellen (NK-Zellen) oder T-Lymphozyten. Sie
sind teilweise zu spezialisierten Organen (→ Lymphatisches System)
zusammengefasst.
· Proteine, die als Botenstoffe
oder zur Abwehr von Krankheitserregern dienen
· psychische Immunfaktoren.
Mechanische
und physiologische Barrieren
Die
mechanischen und physiologischen Barrieren des Körpers sind die erste
Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger. Sie sorgen dafür, dass die
Pathogene erst gar nicht in den Körper eindringen können oder ihn
möglichst schnell wieder verlassen:
· Haut – äußere
Schicht als Barriere, Talg, Schweiß und Normalflora als Wachstumsbremsen
für pathogene Mikroorganismen
· Schleimhaut – Bindefunktion
des Schleims
· Augen – Abtransportfunktion
der Tränen, antimikrobielles Enzym Lysozym bekämpft Mikroorganismen
· Atemwege – Bindefunktion des
Schleims, Abtransportfunktion der Flimmerhärchen
· Mundhöhle – antimikrobielles
Enzym Lysozym im Speichel bekämpft Mikroorganismen
· Magen – Magensäure (die
Salzsäure enthält) und Eiweiß abbauende Enzyme zerstören
fast alle Bakterien und Mikroorganismen
· Darm – Infektabwehr durch
anwesende Bakterien (Darmflora), Abtransportfunktion durch ständige
Entleerung und das so genannte darmassoziierte Immunsystem (GALT = Gut
Associated Lymphoid Tissue) und antibakterielle Proteine
· Harntrakt –
Abtransportfunktion durch ständige Harnausspülung sowie osmotische
Effekte der hohen Harnstoffkonzentration
Zelluläre
Bestandteile
Neutrophiler Granulozyt wandert aus dem
Blutgefäß in das Gewebe ein, sezerniert proteolytische Enzyme, um
interzelluläre Verbindungen zu lösen (zur Verbesserung seiner
Beweglichkeit) und phagozytiert Bakterien
Die
Zellen des Immunsystems zirkulieren in den Blutgefäßen und
Lymphbahnen und kommen in den Geweben des Körpers vor. Dringt ein
Krankheitserreger in den Körper ein, so können die Abwehrzellen ihn
bekämpfen. Neutrophile Granulozyten, Monozyten/Makrophagen und
dendritische Zellen können beispielsweise durch Aufnahme und Verdauung
(Phagozytose) den Erreger selbst vernichten oder durch die Produktion von
Immunmodulatoren und Zytokinen die Immunreaktion des Organismus steuern und
andere Abwehrzellen zum Ort der Entzündung locken.
Granulozyten
Granulozyten
(von lat. Granulum: Körnchen) machen den Großteil der weißen
Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Sie können die Blutbahn verlassen und
ins Gewebe einwandern. Granulozyten haben in ihrem Zytoplasma zahlreiche
Bläschen (Vesikel oder Granula genannt), die aggressive Stoffe enthalten,
mit denen Krankheitserreger unschädlich gemacht werden können. Andere
Stoffe (beispielsweise Histamin) spielen bei der Entzündungsreaktion und
beiAllergien eine Rolle. Die unterschiedlichen Gruppen von Granulozyten werden
nach ihrer Färbereaktion in der Giemsa-Färbung eingeteilt.
Die
Neutrophilen Granulozyten machen 40 bis 50 Prozent der zirkulierenden Leukozyten
aus. Aktiviert durch Zytokine, die vom Ort der Infektion ausgesondert werden,
wandern sie aus den Blutgefäßen in das betroffene Gewebe ein. Die
Granula der Neutrophilen enthalten unter anderem saure Hydrolasen, Defensine
(30 % des Inhalts), Myeloperoxidase und Proteasen, wie Elastase, Kollagenase,
Neuramidase und Cathepsin G. Dieser „Cocktail“ ermöglicht es den
Neutrophilen, sich einen Weg durch das Gewebe zu bahnen und zu den Bakterien
vorzudringen. Dort sind sie in der Lage, Krankheitserreger (beispielsweise
Bakterien) unter anderem durch Phagozytose zu vernichten.
Eosinophile
Granulozyten machen etwa 3-5 Prozent der Zellen im Differentialblutbild aus.
Ihren Namen beziehen sie vom Farbstoff Eosin, mit dem sie angefärbt werden
können. Auch Eosinophile sind zur Chemotaxis befähigt, d. h. sie
können sich in Richtung eines Entzündungsortes fortbewegen.
Eosinophile enthalten in ihren Granula basische Proteine, zum Beispiel das
Major Basic Protein, die sie nach Stimulation durch Antikörper der
IgE-Klasse freisetzen. Eosinophile spielen eine wichtige Rolle bei der
Parasitenabwehr; bei einem Befall mit Parasiten kommt es daher zu einer starken
Vermehrung der Eosinophilen im Blut. Auch bei Allergien ist die Anzahl der
Eosinophile im Blut erhöht, was darauf hinweist, dass die Eosinophilen
auch bei dieser Erkrankung eine – wenig zuträgliche – Rolle spielen.
Basophile
Granulozyten besitzen zahlreiche grobe unregelmäßige Granula, die
unter anderem Histamin und Heparin enthalten. Im Differentialblutbild machen
sie nur einen geringen Anteil aus (< 2
Prozent). Wenn ihre Rezeptoren durch an IgE gebundene Allergene
stimuliert werden, schütten Basophile toxische Mediatoren, wie Histamin
und Plättchenaktivierenden Faktor (PAF) aus. Über die physiologische
Bedeutung der Basophilen besteht aber weitgehend Unklarheit.
Makrophagen
Ein Makrophage
nimmt ein Antigen auf, um es über seinen MHC-II-Komplex einer
T-Helferzelle zu präsentieren. Diese initiiert daraufhin die adaptive
Immunantwort.
Makrophagen
(Riesenfresszellen) stellen ebenfalls einen Teil der Patrouille des
Immunsystems dar. Makrophagen reifen aus Monozyten (einkernige weiße
Blutkörperchen = mononukleäre Leukozyten) heran, die die Blutbahn
verlassen. Makrophagen halten sich im Gewebe auf, dort erkennen und fressen
(phagozytieren) sie eingedrungene Erreger. Können die Erreger nicht durch
die Makrophagen allein bekämpft werden, so können Makrophagen die
adaptive Immunabwehr aktivieren. Dazu werden die aufgenommenen Teile der Erreger
im Inneren der Makrophagen in einzelne Peptide (Epitope) zerlegt und durch
MHC-II-Moleküle auf der Oberfläche präsentiert. Der Makrophage
wird also zu einer Antigen-präsentierenden Zelle. Die Antigene können
erst dadurch von T-Helferzellen erkannt werden, die daraufhin eine adaptive
Immunantwort initiieren, die letztendlich zur Vernichtung des Erregers
führt. Makrophagen spielen außerdem bei der Bekämpfung und
Beseitigung von schädlichen Substanzen und Abfallprodukten (beispielsweise
Teer aus Zigarettenrauch in der Lunge) eine entscheidende Rolle, weshalb sie
gelegentlich auch als „Müllabfuhr des Körpers“ bezeichnet werden.
Natürliche
Killerzellen
Die 1975
entdeckten Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sind Teil der angeborenen
Immunabwehr. Obwohl NK-Zellen keine antigenspezifischen Rezeptoren auf ihrer
Oberfläche tragen, werden sie zu den Lymphozyten gezählt, da sie eine
gemeinsame Vorläuferzelle im Knochenmark haben.
NK-Zellen
sind eine der ersten Verteidigungslinien im Kampf gegen Infektionen und Krebs,
weil sie infizierte Zellen vernichten können, ohne vorher mit dem
Krankheitserreger selbst in Kontakt gewesen zu sein. Sie verwenden dazu einen
Mechanismus, der in den 1980er Jahren von dem schwedischen Immunologen Klas
Kärre entdeckt wurde und als „Fehlendes Selbst“ (engl. „missing self“)
bezeichnet wird. NK-Zellen erkennen unter anderem den MHC-I-Komplex, der auf
nahezu allen gesunden Körperzellen vorkommt. Wird eine Zelle durch Viren
infiziert oder wandelt sie sich in eine Tumorzelle um, so geht unter Umständen
der MHC-I-Komplex auf der Oberfläche verloren. Das fein ausbalancierte
Gleichgewicht von inhibierenden und aktivierenden Rezeptorsignalen wird dadurch
zugunsten der NK-Zell-Aktivierung verschoben und die erkrankte Zelle fällt
einer durch NK-Zellen ausgelösten Immunreaktion anheim.
Dendritische
Zellen
Eine
dendritische Zelle
Dendritische
Zellen sind Zellen des Immunsystems, die sich je nach Typ aus Monozyten oder
Vorläufern der T-Zellen entwickeln. Sie nehmen als Fresszellen (Phagozyten)
Krankheitserreger auf, wandern in den nächsten Lymphknoten, und
stimulieren die adaptive Immunabwehr indem sie dieAntigene des zerlegten
Erregers an ihrer Oberfläche den T-Lymphozyten präsentieren. Es
genügt eine dendritische Zelle, um 100 bis 3.000 Antigen-spezifische
T-Zellen zu aktivieren. Dies macht sie effizienter als z. B. Monozyten.
Dendritische Zellen sorgen auch für immunologische Toleranzgegenüber
Selbstantigenen. Sie kommen vor allem in der Haut und in den Schleimhäuten
vor. Neue Forschungen zeigen, dass dendritische Zellen auch mit B-Zellen und
NK-Zellen interagieren.
T-Lymphozyten
Die zytotoxische
T-Zelle erkennt das Antigen, das durch den MHC-I-Komplex der infizierten Zelle
präsentiert wird.
Aktivierung der
NK-Zelle durch Fehlen des MHC-I-Komplexes (Überwiegen der aktivierenden
Stimuli) auf der infizierten Zelle.
T-Lymphozyten,
auch T-Zellen genannt, entstehen im Knochenmark aus den Lymphoblasten und
wandern in den Thymus, wo sie ausreifen (daher das T, von
Thymus-abhängig). T-Zellen tragen an ihrer Oberfläche einen
T-Zell-Rezeptor (TCR), mit dem jede T-Zelle jeweils ein spezifisches Antigen
erkennen kann (Schlüssel-Schloss-Prinzip). Im Gegensatz zu den B-Lymphozyten,
die auch freie Antigene erkennen, erkennen T-Zellen nur Antigene, die im
Komplex mit MHC-Molekülen auf den Oberflächen von körpereigenen
Zellen präsentiert werden. Die unterschiedlichen Typen von T-Zellen werden
eingeteilt nach den Proteinen auf ihrer Zellmembran, die gleichzeitig für
die Funktionen der Zellen wichtig sind: T-Helferzellen tragen beispielsweise
das CD4-Protein (die Abkürzung CD steht für engl. Cluster of
differentiation), die zytotoxischen T-Zellen haben das CD8-Protein auf ihrer Oberfläche.
T-Helferzellen
Die
T-Helferzellen koordinieren die Immunreaktion. Sie erkennen über ihren
spezifischen T-Zell-Rezeptor Antigene, die ihnen von den
antigenpräsentierenden Zellen (dendritische Zellen, Makrophagen,
B-Lymphozyten) auf MHC-II-Komplexen dargeboten werden. Diese Aktivierung
veranlasst die T-Helferzelle sich zu teilen und ihre Botenstoffe freizusetzen:
die Lymphokine der Zellen vom Subtyp TH1 führen dabei eher zur
Verstärkung der zellulären Immunantwort, während TH2-Zellen mehr
die Produktion von Antikörpern stimulieren.
Regulatorische
T-Zellen
Die
Mitte der 1990er erstmals beschriebenen regulatorischen T-Zellen tragen neben
dem CD4-Rezeptor noch andere Proteine an ihrer Oberfläche (CD25, FoxP3).
Ihre Aufgabe ist die Modulation der Immunreaktion. Des Weiteren sind
regulatorische T-Zellen vermutlich für die Unterdrückung einer
überschießenden Immunantwort auf ansonsten 'harmlose' Antigene und
Toleranzentwicklung gegen körpereigene Strukturen zuständig.
Zytotoxische
T-Zellen
Die
zytotoxischen T-Zellen können Antigene erkennen, die ihnen mithilfe der
MHC-I-Komplexe präsentiert werden – körpereigene Zellen, die durch
Krankheitserreger (zum Beispiel Viren) befallen sind, melden so ihren Zustand
an das Immunsystem. Die zytotoxischen T-Zellen heften sich dann mit ihren
T-Zell-Rezeptoren an diese Körperzellen; bei diesem Vorgang spielt ihr
CD8-Rezeptor eine entscheidende Rolle. Wenn sich noch weitere Rezeptoren, zum
Beispiel der CD28-Rezeptor der zytotoxischen T-Zellen, an das fremde
Eiweiß geheftet haben, beginnen sich die T-Zellen schnell zu vermehren,
und schütten Substanzen aus, welche die infizierte oder krankhaft
veränderte Zelle absterben lassen (sogenannte Apoptose, programmierter
Zelltod).
B-Lymphozyten
Eine B-Zelle
wird nach Antigenkontakt zur Plasmazelle, die spezifische Antikörper
produziert
B-Lymphozyten,
oder kurz B-Zellen, gehören ebenfalls zu den Leukozyten (weiße
Blutkörperchen). Die Bezeichnung „B-Zellen“ stammte ursprünglich von
ihrem Bildungsort in der Bursa Fabricii bei Vögeln. Bei Säugetieren
entstehen die B-Zellen, wie alle anderen Abwehrzellen auch, im Knochenmark,
daher erhielt der Buchstabe B hier nachträglich die Bedeutung bone marrow
(engl. für Knochenmark). Bindet eine B-Zelle an den Stoff (Antigen), der zu
ihrem Rezeptor passt, kann sie durch Lymphokine aktiviert werden, die von
aktivierten T-Helferzellen ausgeschüttet werden. Die derart aktivierten
B-Zellen können sich daraufhin zu antikörperproduzierenden
Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen entwickeln.
B-Zellen
sind im Gegensatz zu T-Zellen in der Lage, auch freie Antigene zu erkennen und
sie einer Immunreaktion zuzuführen.
Humorale
Bestandteile
Die
humoralen Bestandteile des Immunsystems (von lat. humor „Flüssigkeit“)
bezeichnen verschiedene Plasmaproteine, die passiv im Blut, bzw. der Lymph- und
Gewebsflüssigkeit zirkulieren. Sie sind im Gegensatz zu den Abwehrzellen
nicht in der Lage, aktiv an den Ort einer Infektion zu wandern.
Antikörper
Aufbau eines
Antikörper-Moleküls (IgG)
Zur
Abwehr von in den Organismus eingedrungenen Bakterien, Bakterientoxinen, Viren
oder anderen Fremdstoffen produzieren die B-Lymphozyten und Plasmazellen
maßgeschneiderte Antikörper, die bestimmte Proteine oder auch
Zuckerketten (Antigene) an der Oberfläche der Fremdstoffe erkennen und
sich an diese heften können. Antikörper haben prinzipiell drei
Funktionen:
· 1. Die so genannte
Opsonierung. Das heißt, dass das Antigen durch den Fc-Teil (Teil der
konstanten Kette des Antikörpers) für Phagozyten (Fresszellen) besser
„sichtbar“ gemacht wird.
· 2. Durch den
Antigen-Antikörperkomplex wird das so genannte Komplementsystem aktiviert,
das zum einen wiederum als Opsonin (=Stoffe die Opsonieren) wirkt, zum anderen
Chemotaxine (Lockstoffe für Zellen des Immunsystems) freisetzt und einen
sogenannten MAK (Membran-Angriffs-Komplex) bildet, der Löcher in
Zellmembranen verursacht.
· 3. Antikörper wirken
direkt inaktivierend auf den Eindringling durch Verkleben und Bildung von
großen Komplexen (je nach Antikörperklasse und Anzahl der
Antigendeterminanten).
Die
einfachsten Antikörper, die der so genannten IgG-Klasse, bestehen aus zwei
identischen schweren Ketten und zwei identischen leichten Ketten. Dieschweren
Ketten sind unter anderem für die Verankerung des Antikörpers auf der
Oberfläche von Granulozyten zuständig; die leichten Ketten bilden
zusammen mit den schweren Ketten die für die Erkennung eines spezifischen
Antigens verantwortliche Antigendeterminante im Fab-Fragment. Durchsomatische
Rekombination, somatische Hypermutation und Kombination verschiedener leichter
und schwerer Ketten können Antikörper mehr als 100 Millionen
verschiedene Fab-Fragmente bilden und damit eine Unzahl verschiedener Antigene
erkennen.
Komplementsystem
Das
Komplementsystem ist Teil der angeborenen Immunantwort, es besteht aus einer
Gruppe von über 30 Plasmaproteinen mit ganz unterschiedlichen
Eigenschaften. Ein Teil der zum Komplementsystem gehörenden Proteine sind
zum Beispiel Proteasen, die sich an Mikroorganismen binden können und die
Zellwände des Eindringlings schädigen, wodurch der Eindringling
zerstört wird. Andere Proteine des Komplementsystems, die Anaphylatoxine,
haben gefäßerweiternde Wirkung und fördern die
Entzündungsreaktion. Viele Komplementfaktoren können außerdem
Abwehrzellen zum Ort der Infektion locken und sind in der Lage, Fresszellen zu
aktivieren, die die Eindringlinge dann verschlingen.
Interleukine
Die zu
den Zytokinen gehörenden Interleukine sind körpereigene Botenstoffe,
die von den Zellen des Immunsystems gebildet werden. Man kennt heutzutage
bereits eine große Zahl von Interleukinen (IL-1 bis IL-35; Stand November
2009), die jeweils auf ganz unterschiedliche Abwehrzellen wirken – manche regen
beispielsweise Leukozyten zu Wachstum, Reifung und Teilung an oder sorgen
für deren Aktivierung.
Ablauf einer
Immunreaktion
Falls
Erreger die mechanischen Barrieren überwinden, mit denen sich der
Körper vor einer Infektion schützt, so hängt der Ablauf der
Immunreaktion davon ab, ob das Immunsystem bereits zuvor einmal einen Kontakt
mit diesem bestimmten Erreger hatte.
Bei
einer Erstinfektion beginnt die Immunreaktion meist mit den
antigenpräsentierenden Zellen, hierzu gehören z. B. Makrophagen oder
dendritische Zellen; diese Zellen sind als Teil der angeborenen Immunabwehr in
der Lage, typische Merkmale von Krankheitserregern zu erkennen, ohne zuvor mit
diesem Erreger Kontakt gehabt zu haben. Sie können die Krankheitserreger
aufnehmen (phagozytieren) und in ihrem Inneren einschließen –
förmlich „fressen“, daher werden sie auch als Fresszellen bezeichnet.
Anschließend präsentieren sie Bruchstücke der Erreger an ihrer
Oberfläche den Zellen der adaptiven Immunabwehr (B- und T-Lymphozyten),
die daraufhin in einen aktivierten Zustand übergehen. Einige Abwehrzellen
können daraufhin die Erreger durch Phagozytose oder die Ausschüttung
aggressiver Substanzen direkt abtöten, andere beginnen mit der Produktion
von Antikörpern, die an die Erreger binden und diese einerseits
bewegungsunfähig und damit unschädlich machen, andererseits sie
für die Vernichtung durch weitere Abwehrzellen markieren. Nach der ersten
Infektion mit einem Erreger bleiben die Antikörper und so genannte
Gedächtniszellen erhalten, um bei einer erneuten Infektion wesentlich
schneller und effizienter auf den Eindringling reagieren zu können.
Ob nach
einer Infektion tatsächlich auch eine Erkrankung auftritt, hängt von
einem komplexen Wechselspiel des Immunsystems mit dem (ungebetenen) Gast ab.
Eine Rolle spielen etwa die Menge der eingebrachten Erreger und deren
krankmachenden Eigenschaften (Virulenz), sowie der Zustand des Immunsystems der
betroffenen Person. So kann durch vorherigen Kontakt mit diesem Erreger bereits
eine Immunität bestehen, die Erregerdosis oder -virulenz für einen
Krankheitsausbruch zu gering sein oder das Immunsystem in der Lage sein, trotz
Infektion Krankheitssymptome zu verhindern inapparente Infektion oder stille
Feiung (Immunisierung ohne Impfung oder Erkrankung). Bei intaktem Immunsystem
und geringer Erregerdosis kann also eine Erkrankung wie beispielsweise eine
Erkältung entweder überhaupt nicht ausbrechen oder einen weniger
schweren Verlauf nehmen. Solange sich keine eindeutigen Symptome zeigen, kann
der Verlauf einer Infektion kaum oder gar nicht vorhergesagt werden.
Wenn ein
Krankheitserreger oder eine Tumorzelle keine Immunantwort erzeugt, dem
Immunsystem also entkommt, wird dies als Immunescape bezeichnet.
Reifung und
Alterung des Immunsystems
Das
Immunsystem ist im Mutterleib und kurz nach der Geburt noch nicht in der Lage,
effektiv Krankheitserreger zu bekämpfen. Der Fötus und Säugling
ist daher auf die Schutzfunktion durch mütterliche Antikörper
angewiesen (sog. Nestschutz), die er über die Plazenta, bzw. die Muttermilch
aufnimmt. Bei vielen Säugetieren können Antikörper die Plazenta
gar nicht passieren, die Aufnahme erfolgt dann über das
Antikörper-reiche Kolostrum. Da die transplacentalen Antikörper im
Blut des Babys mit einer Halbwertszeit von ungefähr 4 Wochen abgebaut
werden, schützt diese passive Immunisierung lediglich 3 bis 4 Monate vor
Infektion durch die meisten Keime. Stillen kann durch unspezifische IgAs, die
sich den Schleimhäuten anlagern, noch etwas länger vor Infektionen
der oberen Atemwege und Magen/Darmkeimen schützen.
In den ersten
Lebensmonaten beginnt das Immunsystem, sich auf die Abwehr von Krankheitszellen
vorzubereiten. Dies geschieht durch einen Vorgang der negativen Selektion; das
heißt, der Körper bildet zunächst durch zufällige
genetische Rekombination viele Millionen unterschiedlicher Abwehrzellen, von
denen eine jede ein anderes Antigen erkennen kann. Im Anschluss werden solche
Zellen eliminiert, die eine Immunreaktion auf körpereigene Strukturen
veranlassen würden (Diesen Vorgang fasst man unter dem Begriff Selbsttoleranz
zusammen). Bei den T-Zellen geschieht dies im Thymus, der Reifungsstätte
der T-Zellen. Hier differenzieren sich die T-Zellen in die verschiedenen Typen
(wie CD4+ und CD8+ Zellen) und werden anschließend mit körpereigenen
Substanzen konfrontiert. Wenn eine T-Zelle einen dazu passenden Rezeptor
trägt und an die körpereigene Struktur bindet, stirbt die T-Zelle ab.
Das Immunsystem lernt so „fremd“ von „eigen“ zu unterscheiden.
Mit
fortschreitendem Lebensalter steigert sich die Anfälligkeit des Menschen
gegenüber Krankheiten und anderen Störungen wieder. Dies liegt vor
allem daran, dass sich im Alter die Bildung von B- und T-Lymphozyten
verringert. Des Weiteren sind die Abwehrzellen insgesamt weniger aktiv, was zu
einer Schwächung der Immunabwehr führt, einhergehend mit
erhöhtem Infekt- und Krebsrisiko.
Störungen
und Erkrankungen des Immunsystems
Wie bei
allen biologischen Systemen können sich auch beim Immunsystem Fehler
einschleichen. So kann das Immunsystem seine Fähigkeit verlieren, auf
Erreger oder körpereigene Zellen angemessen zu reagieren: je nach Ursache
der Störung kommt es entweder zu einer zu schwachen oder gar fehlenden
Immunantwort oder zu einer zu starken, überschießenden
Immunreaktion. Auch die Zellen des Immunsystems können maligne entarten und
eine Krebserkrankung auslösen. Ebenso wird ein Einfluss von depressiven
Störungen, Stress und anderen psychischen Erkrankungen auf das Immunsystem
vermutet.
Immundefekte
Fehlen
einzelne Komponenten der Immunantwort oder funktionieren diese nicht mehr richtig,
so kann das Immunsystem Krankheitserreger nicht mehr effektiv bekämpfen
und selbst Erkrankungen, die normalerweise harmlos sind, können
lebensbedrohliche Verläufe annehmen. Immundefekte können angeboren
oder erworben sein:
· Die schwere kombinierte
Immundefizienz (SCID) ist eine Gruppe von angeborenen Immundefekten, die sich
durch Beeinträchtigung sowohl der zellulären Immunabwehr als auch der
humoralen Immunabwehr auszeichnen, daher die Bezeichnung „kombiniert“.
· Die erworbene
Immunschwäche AIDS wird durch das HI-Virus ausgelöst, das sich durch
den Befall der T-Helferzellen erfolgreich der Immunabwehr entzieht. Durch die
Vermehrung des HI-Virus werden jedoch immer mehr Abwehrzellen zerstört, so
dass meist nach einigen Jahren Inkubationszeit eine zunehmende
Abwehrschwäche eintritt und die Anzahl von Infekten und Tumorerkrankungen
zunimmt.
· Eine Neutropenie oder sogar
Agranulozytose kann durch Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (z. B.
Zytostatika) oder durch Autoimmunerkrankungen ausgelöst werden und
führt vor allem zu Schleimhautentzündungen und so genannten
opportunistischen Infekten durch ansonsten harmlose Krankheitserreger.
· Weitere angeborene
Immundefekte sind: Morbus Behcet, DiGeorge-Syndrom, selektiver
Immunglobulin-A-Mangel und das Wiskott-Aldrich-Syndrom, bei denen jeweils ein
bestimmter Anteil der Immunabwehr gestört ist.
Überschießende
Immunantwort
· Autoimmunerkrankungen: Nicht
immer funktionieren die Schutzmechanismen der Selbsttoleranz fehlerfrei, so
dass es zu gefährlichen Autoimmunkrankheiten kommen kann, bei denen das
Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Bei diesen Krankheiten ist
das üblicherweise sehr gut ausbalancierte Gleichgewicht zwischen
einerseits den potentiell selbstzerstörerisch wirkenden (autoreaktiven)
T-Zellen und andererseits den regulatorischen T-Zellen gestört, die die
Ersteren eigentlich in „Schach halten“ sollen. Einige Beispiele für
Autoimmunerkrankungen sind:
· Diabetes Typ I, verursacht durch
Antikörper gegen Beta-Inselzellen der Bauchspeicheldrüse.
· Rheumatoide
Arthritis, bei der es durch eine Immunreaktion zu einer Entzündung der
Gelenkinnenhaut kommt.
· Multiple Sklerose, verursacht durch
Antikörper gegen die Myelinscheide von Nervenfasern.
· Allergie/Heuschnupfen: Das
Immunsystem kann die Fähigkeit verlieren, auf fremde Eiweiße
angemessen zu reagieren. Die übermäßige Aktivierung von
Basophilen (und Eosinophilen), insbesondere aber der ortsständigen
Mastzellen, kann zur allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel Heuschnupfen,
führen. Eine systematische Aktivierung dieser Zellen, also die Aktivierung
im ganzen Körper, kann schwere Symptome bis hin zum anaphylaktischen
Schock auslösen.
Unregelmäßige
Verben oder Starke Verben der deutsche Sprache.
№ |
Infinitiv |
Präsens (2 та 3ос.одн.) |
Präteritum |
Partizip II |
Переклад |
1 |
backen |
bäckst, bäckt / backst, backt |
backte / buk |
hat gebacken |
пекти |
2 |
befehlen |
befiehlst, befiehlt |
befahl |
hat befohlen |
наказувати |
3 |
beginnen |
beginnst, beginnt |
begann |
hat begonnen |
починати(ся) |
4 |
beißen |
beißt |
biss |
hat gebissen |
кусати |
5 |
bergen |
birgst, birgt |
barg |
hat geborgen |
ховати |
6 |
betrügen |
betrügst, betrügt |
betrog |
hat betrogen |
обманювати |
7 |
bewegen |
bewegst, bewegt |
bewog |
hat bewogen |
рухати, схиляти |
8 |
biegen |
biegst, biegt |
bog |
hat gebogen |
гнути |
9 |
bieten |
bietest, bietet |
bot |
hat geboten |
пропонувати |
10 |
binden |
bindest, bindet |
band |
hat gebunden |
зв’язувати |
11 |
bitten |
bittest, bittet |
bat |
hat gebeten |
просити |
12 |
blasen |
bläst |
blies |
hat geblasen |
дути |
13 |
bleiben |
bleibst, bleibt |
blieb |
ist geblieben |
залишатися |
14 |
braten |
brätst, brät |
briet |
hat gebraten |
смажити |
15 |
brechen |
brichst, bricht |
brach |
hat gebrochen ist gebrochen |
ламати, ламатись |
16 |
brennen |
brennst, brennt |
brannte |
hat gebrannt |
горіти |
17 |
bringen |
bringst, bringt |
brachte |
hat gebracht |
приносити |
18 |
denken |
denkst, denkt |
dachte |
hat gedacht |
думати |
19 |
dingen |
dingst, dingt |
dingte / dang |
hat gedungen |
наймати |
20 |
dringen |
dringst, dringt |
drang |
ist gedrungen hat gedrungen |
проникать настаивать |
21 |
dürfen |
darfst, darf |
durfte |
hat gedurft |
могти, наважуватись |
22 |
empfehlen |
empfiehlst, empfiehlt |
empfahl |
hat empfohlen |
рекомендувати, радити |
23 |
erschrecken |
erschrickst, erschrickt |
erschrak |
ist erschrocken |
лякатись |
24 |
erwägen |
erwägst, erwägt |
erwog |
hat erwogen |
обдумувати |
25 |
essen |
isst |
aß |
hat gegessen |
їсти |
26 |
fahren |
fährst, fährt |
fuhr |
hat gefahren ist gefahren |
керувати, їхати |
27 |
fallen |
fällst, fällt |
fiel |
ist gefallen |
падати |
28 |
fangen |
fängst, fängt |
fing |
hat gefangen |
ловити |
29 |
fechten |
fichtst, ficht |
focht |
hat gefochten |
фехтувати |
30 |
finden |
findest, findet |
fand |
hat gefunden |
знаходити |
31 |
fliegen |
fliegst, fliegt |
flog |
ist geflogen |
літати |
32 |
fliehen |
fliehst, flieht |
floh |
ist geflohen |
втікати, рятуватись |
33 |
fließen |
fließt |
floss |
ist geflossen |
текти |
34 |
frieren |
frierst, friert |
fror |
hat gefroren ist gefroren |
мерзнути, замерзати |
35 |
gebären |
gebärst, gebärt / gebierst, gebiert |
gebar |
hat geboren |
народжувати |
36 |
geben |
gibst, gibt |
gab |
hat gegeben |
давати |
37 |
gedeihen |
gedeihst, gedeiht |
gedieh |
ist gediehen |
развиватися |
38 |
gehen |
gehst, geht |
ging |
ist gegangen |
йти, ходити |
39 |
gelingen |
gelingt |
gelang |
ist gelungen |
вдаватися |
40 |
gelten |
giltst, gilt |
galt |
hat gegolten |
коштувати, вартувати |
41 |
genesen |
genest |
genas |
ist genesen |
видужувати |
42 |
genießen |
genießt |
genoss |
hat genossen |
насолоджуватись |
43 |
geschehen |
geschieht |
geschah |
ist geschehen |
відбуватись, траплятись |
44 |
gewinnen |
gewinnst, gewinnt |
gewann |
hat gewonnen |
вигравати |
45 |
gießen |
gießt |
goss |
hat gegossen |
лити |
46 |
gleichen |
gleichst, gleicht |
glich |
hat geglichen |
бути сходим |
47 |
gleiten |
gleitest, gleitet |
glitt |
ist geglitten |
ковзати |
48 |
graben |
gräbst, gräbt |
grub |
hat gegraben |
копати |
49 |
greifen |
greifst, greift |
griff |
hat gegriffen |
хватати |
50 |
haben |
hast, hat |
hatte |
hat gehabt |
мати |
51 |
halten |
hältst, hält |
hielt |
hat gehalten |
тримати |
52 |
hängen |
hängst, hängt |
hing |
hat gehangen |
висіти |
53 |
hauen |
haust, haut |
hieb (мечом) haute (топором) |
hat gehauen |
вдарити, бити |
54 |
heben |
hebst, hebt |
hob (hub) |
hat gehoben |
поднимати |
55 |
heißen |
heißt |
hieß |
hat geheißen |
називатись |
56 |
helfen |
hilfst, hilft |
half |
hat geholfen |
допомагати |
57 |
kennen |
kennst, kennt |
kannte |
hat gekannt |
знати |
58 |
klingen |
klingst, klingt |
klang |
hat geklungen |
дзвонити, звучати |
59 |
kommen |
kommst, kommt |
kam |
ist gekommen |
приходити |
60 |
können |
kannst, kann |
konnte |
hat gekonnt |
могти, вміти |
61 |
kriechen |
kriechst, kriecht |
kroch |
ist gekrochen |
повзати |
62 |
laden |
lädst, lädt |
lud |
hat geladen |
вантажити, заряджати |
63 |
lassen |
lässt |
ließ |
hat gelassen |
залишати, наказувати |
64 |
laufen |
läufst, läuft |
lief |
ist gelaufen |
бігати |
65 |
leiden |
leidest, leidet |
litt |
hat gelitten |
страждати, терпіти |
66 |
leihen |
leihst, leiht |
lieh |
hat geliehen |
позичати |
67 |
lesen |
liest |
las |
hat gelesen |
читати |
68 |
liegen |
liegst, liegt |
lag |
hat gelegen |
лежати |
69 |
lügen |
lügst, lügt |
log |
hat gelogen |
обманювати |
70 |
mahlen |
mahlst, mahlt |
mahlte |
hat gemahlen |
молотити |
71 |
meiden |
meidest, meidet |
mied |
hat gemieden |
уникати |
72 |
melken |
melkst, melkt / milkst, milkt |
melkte / molk |
hat gemelkt / gemolken |
доїти |
73 |
messen |
misst |
maß |
hat gemessen |
міряти |
74 |
misslingen |
misslingst, misslingt |
misslang |
ist misslungen |
не вдаватися |
75 |
mögen |
magst, mag |
mochte |
hat gemocht |
бажати, любити |
76 |
müssen |
musst, muss |
musste |
hat gemusst |
мусити, бати повинним |
77 |
nehmen |
nimmst, nimmt |
nahm |
hat genommen |
брати |
78 |
nennen |
nennst, nennt |
nannte |
hat genannt |
называти |
79 |
pfeifen |
pfeifst, pfeift |
pfiff |
hat gepfiffen |
свистіти |
80 |
preisen |
preist |
pries |
hat gepriesen |
хвалити |
81 |
raten |
rätst, rät |
riet |
hat geraten |
радити |
82 |
reiben |
reibst, reibt |
rieb |
hat gerieben |
терти |
83 |
reißen |
reißt |
riss |
hat gerissen ist gerissen |
рвати рватись |
84 |
reiten |
reitest, reitet |
ritt |
ist geritten |
їздити верхи |
85 |
rennen |
rennst, rennt |
rannte |
ist gerannt |
бігати, гнатись |
86 |
riechen |
riechst, riecht |
roch |
hat gerochen |
нюхати, пахнути |
87 |
ringen |
ringst, ringt |
rang |
hat gerungen |
боротися |
88 |
rinnen |
rinnst, rinnt |
rann |
ist geronnen |
текти |
89 |
rufen |
rufst, ruft |
rief |
hat gerufen |
кричати, кликати |
90 |
salzen |
salzt |
salzte |
hat gesalzt / gesalzen |
солити |
91 |
schaffen |
schaffst, schafft |
schuf |
hat geschaffen |
создавать |
92 |
schallen |
schallst, schallt |
schallte / scholl |
hat geschallt / geschollen |
звучати |
93 |
scheiden |
scheidest, scheidet |
schied |
hat geschieden ist geschieden |
розлучати |
94 |
scheinen |
scheinst, scheint |
schien |
hat geschienen |
світити; здаватись |
95 |
scheren |
scherst, schert / schierst, schiert |
schor / scherte |
hat geschoren / geschert |
стригти |
96 |
schieben |
schiebst, schiebt |
schob |
hat geschoben |
рухати |
97 |
schießen |
schießt |
schoss |
hat geschossen |
стріляти |
98 |
schlafen |
schläfst, schläft |
schlief |
hat geschlafen |
спати |
99 |
schlagen |
schlägst, schlägt |
schlug |
hat geschlagen |
бити |
100 |
schließen |
schließt |
schloss |
hat geschlossen |
закрывати |
101 |
schmelzen |
schmilzt |
schmolz schmolz schmelzte |
ist geschmolzen hat geschmolzen hat geschmelzt |
(роз)танути (роз)плавити (роз)топити |
102 |
schneiden |
schneidest, schneidet |
schnitt |
hat geschnitten |
різати |
103 |
schreiben |
schreibst, schreibt |
schrieb |
hat geschrieben |
писати |
104 |
schreien |
schreist, schreit |
schrie |
hat geschrien |
кричати |
105 |
schreiten |
schreitest, schreitet |
schritt |
ist geschritten |
крокувати |
106 |
schweigen |
schweigst, schweigt |
schwieg |
hat geschwiegen |
мовчати |
107 |
schwimmen |
schwimmst, schwimmt |
schwamm |
ist geschwommen |
плавати |
108 |
schwinden |
schwindest, schwindet |
schwand |
ist geschwunden |
зникати |
109 |
schwören |
schwörst, schwört |
schwur / schwor |
hat geschworen |
клястись |
110 |
sehen |
siehst, sieht |
sah |
hat gesehen |
бачити |
111 |
sein |
bist, ist |
war |
ist gewesen |
бути |
112 |
senden |
sendest, sendet |
sandte / sendete |
hat gesandt / gesendet |
посилати |
113 |
sieden |
siedest, siedet |
sott / siedete |
hat gesotten / gesiedet |
кип’ятити |
114 |
singen |
singst, singt |
sang |
hat gesungen |
співати |
115 |
sinken |
sinkst, sinkt |
sank |
ist gesunken |
падати, поринати |
116 |
sinnen |
sinnst, sinnt |
sann |
hat gesonnen |
думати, розмірковувати |
117 |
sitzen |
sitzt |
saß |
hat gesessen |
сидіти |
118 |
sollen |
sollst, soll |
sollte |
hat gesollt |
мусити, бути зобов’язаним |
119 |
spalten |
spaltest, spaltet |
spaltete |
hat gespalten / gespaltet |
колоти, розколювати |
120 |
sprechen |
sprichst, spricht |
sprach |
hat gesprochen |
говорити, розмовляти |
121 |
springen |
springst, springt |
sprang |
ist gesprungen |
стрибати |
122 |
stechen |
stichst, sticht |
stach |
hat gestochen |
колоти, жалити |
123 |
stecken |
steckst, steckt |
stak / steckte |
hat gesteckt |
всовувати, втикати |
124 |
stehen |
stehst, steht |
stand |
hat gestanden |
стояти |
125 |
stehlen |
stiehlst, stiehlt |
stahl |
hat gestohlen |
красти |
126 |
steigen |
steigst, steigt |
stieg |
ist gestiegen |
підніматися |
127 |
sterben |
stirbst, stirbt |
starb |
ist gestorben |
вмирати |
128 |
stinken |
stinkst, stinkt |
stank |
hat gestunken |
вонять |
129 |
stoßen |
stößt |
stieß |
hat gestoßen ist gestoßen |
штовхати, вдаритися |
130 |
streiten |
streitest, streitet |
stritt |
hat gestritten |
сперечатися, сваритися |
131 |
tragen |
trägst, trägt |
trug |
hat getragen |
носити |
132 |
treffen |
triffst, trifft |
traf |
hat getroffen |
зустрічати |
133 |
treten |
trittst, tritt |
trat |
ist getreten hat getreten |
наступати |
134 |
triefen |
triefst, trieft |
triefte / troff |
ist getrieft / getroffen |
капати, текти |
135 |
trinken |
trinkst, trinkt |
trank |
hat getrunken |
пити |
136 |
tun |
tust, tut |
tat |
hat getan |
робити |
137 |
verderben |
verdirbst, verdirbt |
verdarb |
hat verdorben ist verdorben |
псувати, псуватися |
138 |
verdrießen |
verdrießt |
verdross |
hat verdrossen |
сердити |
139 |
vergessen |
vergisst |
vergaß |
hat vergessen |
забувати |
140 |
verlieren |
verlierst, verliert |
verlor |
hat verloren |
втрачати, губити |
141 |
verschwinden |
verschwindest, verschwindet |
verschwand |
ist verschwunden |
зникати |
142 |
verzeihen |
verzeihst, verzeiht |
verzieh |
hat verziehen |
прощати |
143 |
wachsen |
wächst |
wuchs |
ist gewachsen |
рости |
144 |
waschen |
wäschst, wäscht |
wusch |
hat gewaschen |
мити |
145 |
weisen |
weist |
wies |
hat gewiesen |
вказувати |
146 |
wenden |
wendest, wendet |
wandte / wendete |
hat gewandt / gewendet |
перевертати, використовувати |
147 |
werben |
wirbst, wirbt |
warb |
hat geworben |
вербувати |
148 |
werden |
wirst, wird |
wurde |
ist geworden |
ставати |
149 |
werfen |
wirfst, wirft |
warf |
hat geworfen |
кидати |
150 |
wiegen |
wiegst, wiegt |
wog |
hat gewogen |
зважувати |
151 |
winden |
windest, windet |
wand |
hat gewunden |
мотати, крутити |
152 |
wissen |
weißt, weiß |
wusste |
hat gewusst |
знати |
153 |
wollen |
willst, will |
wollte |
hat gewollt |
хотіти |
154 |
ziehen |
ziehst, zieht |
zog |
hat gezogen ist gezogen |
тягнути, переїжджати |
155 |
zwingen |
zwingst, zwingt |
zwang |
hat gezwungen |
змушувати |
До чоловічого роду належать:
1. Слова, що означають: |
1. Більша частина іменників,
утворених від дієслівних основ: |
9. Назви напоїв: der Wein (вино),
der Sekt (шампанське), |
|
До середнього роду належать:
за значенням |
за формою |
1. Назва дітей і молодих тварин:
das Kind (дитина), das Kalb (теля) |
1. Іменники, утворені від дієслів
у Infinitiv: das Gehen (ходьба), das Treffen (зустріч) |
До жіночого роду
належать:
за значенням |
за формою |
1. Слова, що означають: |
1. Іменники із суфіксами: |
4. Назви літаків, пароплавів: |
-tion (die Organisation —організація) |
У німецькій мові іменник вживається зі службовим словом,
яке називається артиклем. Артикль буває двох видів: означений (der bestimmte
Artikel) і неозначений (der unbestimmte Artikel).
Особа |
Означений артикль |
Неозначений артикль |
Singular (однина) |
der — ч. рід. |
ein — ч. рід. |
Plural (множина) |
die |
множини немає |
Артиклі означений і неозначений відмінюються так:
Означений артикль вживається в таких випадках:
1. Якщо іменник означає не окремий предмет, а всю категорію таких предметів.
Das Flugzeug ist das schnellste Verkehrsmittel des 20. Jahrhunderts. (Літак —
найшвидший засіб сполучення 20 століття.)
2. Якщо іменник був названий раніше.
Wir lesen ein Buch. Das Buch ist interessant. (Ми читаємо
книжку. Книжка цікава.)
3. Коли говорять про єдині у своєму роді предмети.
Die Sonne scheint. (Світить сонце.)
Die Venus ist ein Planet. (Венера — планета.)
Berlin liegt an der Spree. (Берлін розташований на Шпреє.)
Im Herbst beginnt das Schuljahr. (Восени починається шкільний рік.)
Viele Touristen besuchen die Karpaten. (Багато туристів відвідують Карпати.)
4. Якщо перед іменником стоїть прикметник у найвищому ступені.
die beste Schülerin (краща учениця)
der längste Fluss (найдовша ріка)
5. Якщо перед іменником стоїть порядковий числівник.
der achte Tag (восьмий день)
die erste Schülerin (перша учениця)
6. Якщо іменник
вживається з означенням у формі іменника в родовому відмінку.
Das ist das Buch meines Freundes. (Це книга мого друга.)
7. Якщо іменник
вживається з прийменником, що означає місце й час.
Die Bücher aus unserer Bibliothek. (Книги з нашої бібліотеки.)
Die heutige Zeitung. (Сьогоднішня газета.)
8. Якщо співрозмовнику й слухачу відомо, про який предмет ідеться.
Der Kopf tut mir weh. (У мене болить голова.)
Öffne dir Tür! (Відчини двері!)
9. Якщо при запереченні іменника з означеним артиклем і прикметником вживається
nicht.
Das ist die heutige Zeitung. (Це сьогоднішня газета.)
Das ist nicht die heutige Zeitung. (Це не сьогоднішня
газета.)
Неозначений артикль вживається у таких випадках:
1. Після дієслова haben і виразу es gibt.
Ich habe einen Bruder. (У мене є брат.)
Hier gibt es einen Tiergarten. (Тут є зоопарк.)
2. В іменному присудку.
Kyjiw ist eine Großstadt. (Київ — велике місто.)
3. Якщо іменник згадується вперше.
Auf dem Tisch liegt eine Zeitung. (На столі лежить
газета.)
Wir brauchen ein Wörterbuch. (Нам
потрібен словник.)
4. Перед іменником, який стоїть у порівнянні.
Er schwimmt wie ein Fisch. (Він плаває як
риба.)
Артикль не ставиться в таких випадках:
1. Якщо перед іменником стоїть займенник або кількісний числівник:
meine Tasche (моя сумка);
zwei Hefte (два зошити);
dieses Buch (ця книга).
2. У множині, якщо в однині іменник вживається з неозначеним артиклем.
Hier steht ein Tisch. Hier stehen Tische. (Тут стоїть стіл. Тут стоять столи.)
3. У зверненнях.
Kinder, hört zu! (Діти, слухайте!)
4. Якщо перед іменником стоїть означення в родовому відмінку (Genitiv).
Annas Heft liegt auf dem Tisch. (Книга
Анни лежить на столі.)
5. Перед назвами міст і країн середнього роду.
Kyjiw ist die Hauptstadt der Ukraine. (Київ — столиця України.)
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands. (Берлін — столиця
Німеччини.)
6. Перед професіями, національностями та приналежністю до партії в іменному
складному присудку.
Sie ist Programmiererin. (Вона — програміст.)
Er ist Deutsche. (Він — німець.)
Але: якщо перед іменником стоїть прикметник, вживається неозначений артикль.
Sie ist eine gute Lehrerin. (Вона — гарна вчителька.)
7. Перед власними іменами.
Johann Wolfgang Goethe ist ein großer deutscher Dichter. (Йоган Вольфґанґ Ґете — великий німецький поет.)
8. Перед іменниками, що означають речовини, та абстрактними іменниками.
Ich trinke gern Tee. (Я люблю пити чай.)
Überall herrscht Stille. (Скрізь панувала тиша.)
9. У заголовках, оголошеннях.
Diktat (Диктант)
Post (Пошта)
Sportwaren (Спортивні товари)
10. У словосполученнях, прислів’ях, приказках.
zu Hause (вдома)
nach Hause (додому)
auf Schritt und Tritt (на кожному кроці)
Wissen ist Macht. (Знання — сила.)
Meine Schwester spielt Klavier. (Моя сестра грає на піаніно.)
У німецькій мові, як і в українській, іменник змінюється за відмінками, однак у більшості з них закінчення відсутні. На відмінок іменника вказують
головним чином артиклі та займенники, що його супроводжують. Типи відмінків
визначаються за одниною, оскільки у множині всі іменники відмінюються за одним
типом.
В однині розрізняють сильну, слабку та жіночу відміну (die starke Deklination,
die schwache Deklination, die weibliche Deklination).
1. До сильної відміни належить
більша частина іменників чоловічого роду і всі іменники середнього роду (крім
das Herz — серце).
2. Ознака сильної відміни — закінчення -s або -es у родовому відмінку однини
(Genitiv).
3. При відмінюванні іменників середнього роду називний відмінок співпадає зі
знахідним:
Nom.— das Glas, das Kind;
Akk.— das Glas, das Kind.
4. Відмінки іменників відповідають на такі запитання:
Kasus (Відмінок) |
Fragen (Запитання відмінків) |
Nominativ (називний) |
wer? was? (хто? що?) |
Genitiv (родовий) |
wessen? (чий? чия? чиє?) |
Dativ (давальний) |
wem? wo? (кому?/чому? де?) |
Akkusativ (знахідний) |
wen? was? wohin? (кого? що? куди?) |
5. Закінчення -s мають у Genitiv багатоскладові іменники:
des Lehrers (вчителя), des Fensters (вікна).
6. Закінчення -es мають у Genitiv:
а) односкладові іменники:
des Volkes (народу),
des Mannes (чоловіка);
б) іменники на -s, -ß, -x, -z, -tz, -ck, -pf, -st, -sch:
das Glas — des Glases (стакан — стакана);
das Gesetz — des Gesetzes (закон — закону),
der Stock — des Stockes (палка — палки).
7. Іменники на -us,
-ismus, -os не мають закінчення в Genitiv:
der Kosmos (космос),
der Globus (глобус),
der Humanismus (гуманізм).
Kasus (Відмінок) |
Singular |
Singular |
|
maskulin |
neutral |
Nom. |
der Lehrer, ein Lehrer |
das Kind, ein Kind |
Gen. |
des Lehrers, eines Lehrers |
des Kindes, eines Kindes |
Dat. |
dem Lehrer, einem Lehrer |
dem Kind, einem Kind |
Akk. |
den Lehrer, einen Lehrer |
das Kind, ein Kind |
Ознака слабкої відміни іменників —
закінчення -(e)n у всіх відмінках, крім називного.
До слабкої відміни належать іменники тільки чоловічого роду. Вони майже завжди
означають істоти (осіб або тварин).
1. Іменники, що закінчуються на -е:
der Junge (юнак), der
Löwe (лев), der Hase (заєць), der Kollege (колега).
2. Односкладові іменники, що мають у множині суфікс -en:
der Held — die Helden (герой — герої),
der Mensch — die Menschen (людина — люди),
der Herr — die Herren (чоловік — чоловіки).
3. Слова іншомовного походження із суфіксами -ist, -ent, -at, -ant, -and, -nom,
-ot, -loge, -graf, -ik, -arch:
der Polizist (поліцейський),
der Student (студент), der
Aspirant (аспірант), der
Agronom (агроном), der Pilot
(пілот), der Fotograf (фотограф), der Biologe (біолог), der Monarch (монарх), der Katholik (католик).
4. Деякі іменники, що означають неістот: der Automat (автомат), der Planet (планета), der Komet (комета), der Paragraf (параграф).
5. Деякі іменники, що утворюють Genitiv однини з додатковою літерою -s:
der Buchstabe (літера), der
Gedanke (думка), der Frieden
(мир), der Name (ім’я), der Same (насіння), der Funk (радіо), der Haufen (куча), der Wille (воля), der Glaube (віра) та іменник das Herz (серце).
Kasus (Відмінок) |
Singular |
Singular |
Nom. |
der Kollege, ein Kollege |
der Nachbar, ein Nachbar |
Gen. |
des Kollegen, eines Kollegen |
des Nachbarn, eines Nachbarn |
Dat. |
dem Kollegen, einem Kollegen |
dem Nachbarn, einem Nachbarn |
Akk. |
den Kollegen, einen Kollegen |
den Nachbarn, einen Nachbarn |
Kasus (Відмінок) |
Singular |
Singular |
Nom. |
der Buchstabe |
das Herz |
Gen. |
des Buchstabens |
des Herzens |
Dat. |
dem Buchstaben |
dem Herzen |
Akk. |
den Buchstaben |
das Herz |
Ознака жіночої відміни —
відсутність закінчення, відмінок іменника можна визначати тільки за артиклем.
До жіночої відміни належать всі іменники жіночого роду.
У жіночій відміні називний відмінок співпадає зі знахідним (Nom. — die
Lehrerin, Akk. — die Lehrerin), родовий — з давальним (Gen. — der Lehrerin, Dat.
— der Lehrerin).
Kasus (Відмінок) |
Singular |
Singular |
Nom. |
die Lehrerin |
die Universität, die Prüfung |
Gen. |
der Lehrerin |
der Universität, der Prüfung |
Dat. |
der Lehrerin |
der Universität, der Prüfung |
Akk. |
die Lehrerin |
die Universität, die Prüfung |
У множині іменники відмінюються
однаково. Вони приймають закінчення -(e)n тільки у давальному відмінку (Dativ):
Якщо суфікс множини -s, то в Dativ немає закінчення -(e)n.
Якщо суфікс іменника в множині -en, у давальному відмінку він не має ніякого
закінчення:
Nom. — die Frauen, Dat. — den Frauen.
Kasus (Відмінок) |
Plural |
Nom. |
die Freunde, die Lehrer, die Kinder, die
Bücher, die Frauen, die Kinos |
Gen. |
der Freunde, der Lehrer, der Kinder, der
Bücher, der Frauen, der Kinos |
Dat. |
den Freunden, den Lehrern, den Kindern,
den Büchern, den Frauen, den Kinos |
Akk. |
die Freunde, die Lehrer, die Kinder, die
Bücher, die Frauen, die Kinos |
У німецькій мові є п’ять типів утворення множини залежно
від суфіксів множини.
Тип |
Суфікси |
Суфікси |
Суфікси |
Типовий для роду |
Приклади |
Приклади |
|
ч. р. |
ж. р. |
с. р. |
|
однина |
множина |
I |
(¨-)-e |
¨-e |
-e |
більшість іменників ч. р.; декілька — ж. р. |
der Berg |
die Berge |
II |
-(e)n |
-(e)n |
-(e)n |
більшість іменників ж. р.; усі — ч. р. слабкої відміни; декілька — с. р. |
der Junge |
die Jungen |
III |
¨-er |
|
¨-er |
більшість іменників с. р.; декілька — ч. р. |
der Wald |
die Wälder |
IV |
(¨-) |
¨- |
|
іменники ч. р. та с. р. на -er, el, -en та с. р. на -chen, -lein; 2 ім. ж. р. |
der Vater |
die Väter |
V |
-s |
|
-s |
запозичені ч. р. і с. р. |
der Chef |
die Chefs |
Відмінювання прикметників залежить від того, чи є перед
іменником артикль або займенник. Якщо супровідне слово ясно визначає відмінок,
рід або число, то прикметник приймає закінчення -е або -en:
Der letzte Roman dieses berühmten Schriftstellers hatte einen großen
Erfolg. (Останній роман цього видатного
письменника мав великий успіх.)
Якщо супровідного слова немає чи воно не досить чітко визначає відмінок, рід
або число, то сам прикметник приймає закінчення, які вказують на відмінок, рід
і число визначеного ним іменника:
Wir besuchen dieses Museum mit großem Vergnügen. (Ми відвідуємо музей з великим задоволенням.)
Розрізняють три види відміни: слабка, сильна та відміна з неозначеним артиклем,
присвійними і заперечним займенником kein в однині.
Прикметник відмінюється за слабкою відміною, якщо перед
ним стоїть:
1. Означений артикль:
der, die, das, die.
2. Займенники:
dieser, jeder, jener, welcher, mancher, solcher, derselbe, derjenige.
3. Займенники:
alle, sämtliche, beide, keine.
4. Присвійні займенники: meine,
deine у множині.
Прикметники відмінюються за сильною відміною, якщо перед
ними:
1. Не стоїть супровідне слово (займенник, артикль).
2. Стоять неозначені займенники: viele, einige, mehrere, wenige, після слів
folgende, verschiedene у множині.
3. Стоять неозначені числівники: etwas, genug, mehr, viel, wenig, nichts. Після
etwas та nichts прикметники пишуться з великої літери:
Ich habe etwas Neues erfahren. (Я взнав щось нове.)
4. Стоять кількісні числівники (zwei,
drei).
Zwei neue Röcke habe ich mir in der vorigen Woche gekauft. (Минулого тижня я купила дві нові спідниці.)
Kasus |
Singular |
Singular |
Singular |
Plural |
|
maskulin |
neutral |
feminin |
|
Nom. |
großer Erfolg |
blaues Heft |
schöne Blume |
große Ereignisse |
Gen. |
großen Erfolges |
blauen Heftes |
schöner Blume |
großer Ereignisse |
Dat. |
großem Erfolg |
blauem Heft |
schöner Blume |
großen Ereignissen |
Akk. |
großen Erfolg |
blaues Heft |
schöne Blume |
große Ereignisse |
Der Teller ist aus reinem Gold. (Тарілка з чистого золота.)
Heute trinkt man häufiger schwarzen Tee. (Тепер частіше п’ють чорний чай.)
Frische Milch trinkt man gern. (Люблять пити свіже молоко.)
Прикметники у сполученні з
іменниками чоловічого, жіночого та середнього родів, що відмінюються з
неозначеним артиклем, заперечним займенником kein і присвійними займенниками,
мають такі закінчення:
Ich habe mir ein neues Fahrrad
gekauft. (Я купив собі новий велосипед.)
Ich brachte meinen kranken Hund in die Tierklinik. (Я привіз свого хворого собаку у ветеринарну клініку.)
Du sollst kein trockenes Brot essen. (Ти не повинен їсти
сухий хліб.)
Прикметники можна вживати як іменники. Субстантивовані
прикметники вживаются з артиклями der, die, ein, eine. Якщо субстантивований
іменник позначає особу, то він може бути чоловічого чи жіночого роду.
Субстантивовані прикметники середнього роду здебільшого абстрактні (das
Äußere — зовнішність, das Neue —нове).
Kasus |
Singular |
Singular |
Singular |
Plural |
|
maskulin |
neutral |
feminin |
|
Nom. |
der Alte |
dein Äußeres |
die Alte |
die Kranke |
Gen. |
des Alten |
deines Äußeren |
der Alten |
der Kranker |
Dat. |
dem Alten |
deinem Äußeren |
der Alten |
den Kranken |
Akk. |
den Alten |
dein Äußeres |
die Alte |
die Kranke |
Прикметники, які вживаються у значенні іменників, відмінюються, як прикметники,
за тими самими типами відміни:
In unserem Klub sind einige Jugendliche. (У нашому клубі кілька підлітків.)
Die jungen Leute diskutieren mit den Reisenden. (Молоді люди сперечаються з пасажирами.)
Ein alter Beamter gab dem alten Mann einen Brief. (Старий службовець дав старому чоловікові листа.)
У німецьких прикметниках є дві форми — повна та коротка.
Прикметники в повній формі в реченні є означенням, відмінюються за родами й
часами. Вони стоять перед іменником, який визначають, і узгоджуються з ним у
роді, числі та відмінку:
Dieser Schüler hat große Erfolge. (У цього учня великі успіхи.)
Прикметники у короткій формі часто бувають іменною частиною присудка. Вони не відмінюються:
Der Berg ist hoch. (Гора висока.)
Das Gebäude ist modern. (Будинок сучасний.)
Якщо як означення прикметник стоїть перед іншими прикметниками, він не змінюється.
Mein bunt karriertes Kleid. (Строката у клітинку сукня.)
Деякі прикметники, що означають колір і виступають як означення, не отримують закінчень:
lila (ліловий)
rosa (рожевий)
beige [be:6] (бежевий)
ein rosa Kleid, ein beige Rock (рожева сукня, бежева спідниця).
Разом з основною формою (Positiv), якісні прикметники мають два ступені порівняння: вищий (der
Komparativ) і найвищий (der
Superlativ).
Якщо після прикметника в основній формі йде порівняння, то вживається сполучник wie:
Dieses Modell ist ebenso interessant wie das andere. (Ця модель така ж цікава, як і інша.)
Komparativ
утворюється за допомогою суфікса -er, при цьому кореневі голосні в односкладових прикметниках a, o, u приймають умлаут: kalt — kälter (холодний — холодніший);
warm — wärmer (теплий — тепліший);
kurz — kürzer (короткий — коротший)
Superlativ утворюється за
допомогою суфіксу -st, при цьому після приголосних d, t, s, z, sch додається -e
(-est): kurz — der/die/das kürzeste (найкоротший/а/е); warm — der/die/das wärmste (найтепліший/а/е); kalt — der/die/das
kälteste (найхолодніший/а/е)
Є ще одна форма Superlativ — з am. Вона є в реченні частиною прикметника або
членом речення:
Dieser Weg ist am kürzesten. (Ця
дорога найкоротша.)
Am schnellsten mache ich die Matheaufgabe. (Швидше
за все я роблю завдання з математики.)
Винятком є такі прикметники та
прислівники:
gut (добрий) |
besser (кращий) |
der/die/das beste (найкращий) |
am besten (кращий за всіх) |
hoch (високий) |
höher (вищий) |
der/die/das höchste |
am höchsten (вищий за всіх) |
nah (близький) |
näher (ближчий) |
der/die/das nächste (найближчий) |
am nächsten (ближчий за всіх) |
gern (охоче) |
lieber |
der/die/das liebste (найохочіший) |
am liebsten (охочіше за все) |
viel (багато) |
mehr (більше) |
die meisten (найбільше) |
am meisten (більше за все) |
bald (скоро) |
eher (скоріше) |
der/die/das eheste (якнайскоріше) |
am ehesten (скоріше за все) |
Особові займенники |
Присвійні займенники |
Зворотний
займенник sich (-ся) |
Безособовий
займенник es (не перекладається) |
Вказівні
займенники |
Неозначені
(man (не перекладається), jemand — хтось) й заперечні займенники kein
(ніякий), niemand (ніхто) та ін. |
Відносні
займенники |
Питальні
займенники |
|
До присвійних займенників
належать:
Mein Vater ist Arzt und meine Mutter ist Lehrerin. (Мій батько лікар, а моя мати вчителька.)
Ihr Heft ist immer sauber. (Її зошит
завжди чистий.)
Присвійні займенники відмінюються в однині як неозначений
артикль, а в множині — як означений.
Kasus |
Singular |
Singular |
Singular |
Plural |
Nom. |
mein Malkasten |
dein Buch |
seine Tasche |
unsere Hefte |
Gen. |
meines Malkastens |
deines Buches |
seiner Tasche |
unserer Hefte |
Dat. |
meinem Malkasten |
deinem Buch |
seiner Tasche |
unseren Heften |
Akk. |
meinen Malkasten |
dein Buch |
seine Tasche |
unsere Hefte |
Ich nehme mein Vokabelheft. (Я беру свій словник.)
Er schreibt mit seinem Kuli. (Він пише своєю ручкою.)
Die Mutter ruft ihre Tochter. (Мати кличе свою доньку.)
У німецькій мові
присвійні займенники вживаються частіше, ніж в українській.
Die Frau kämmt sich ihre Haare und zieht ihre Jacke an. (Жінка причісує волосся та одягає куртку.)
Вказівні займенники вказують на певну особу або певний предмет:
dieser, dieses, diese (цей, це, ця)
jener, jenes, jene (той, те, та)
solcher, solches, solche (такий, таке, така)
das (те, це)
es (те, це)
Dieser, jener, solcher відмінюються, як означений артикль; вживаються як прикметник.
Kasus |
Singular |
Singular |
Singular |
Plural |
|
maskulin |
neutral |
feminin |
|
Nom. |
dieser Tag |
jenes Buch |
solche Stadt |
diese Hefte |
Gen. |
dieses Tages |
jenes Buches |
solcher Stadt |
dieser Hefte |
Dat. |
diesem Tag |
jenem Buch |
solcher Stadt |
diesen Heften |
Akk. |
diesen Tag |
jenes Buch |
solche Stadt |
diese Hefte |
Займенник solcher, solches, solchе (Singular), solche (Plural) — такий, таке,
така, такі, вживається зазвичай в однині з неозначеним артиклем і відмінюється,
як прикметник, після неозначеного артикля:
In diesem Winter herrschte eine solche Kälte, dass viele Obstbäume
erfroren. (Цієї зими був такий холод, що
багато плодових дерев замерзло.)
Solch eine Kälte, bei solch einer Kälte — не відмінюється.
У займенниках derselbe, dieselbe, dasselbe (Singular), dieselben (Plural) — той
самий, та сама, те саме, відмінюються обидві частини: артикль (der, die, das)
та прикметник.
Ich studiere an derselben Uni wie mein Freund. (Я навчаюсь у тому самому університеті, що й мій друг.)
У займенниках derjenige, diejenige, dasjenige (Singular), diejenigen (Plural) (той, та, те; те)
відмінюються обидві частини: der, die, das, die та прикметник:
Man hat denjenigen Schüler ausgewählt, der Deutsch gut spricht. (Вибрали того учня, що добре розмовляє німецькою.)
Kasus |
Singular |
Singular |
Singular |
Plural |
|
maskulin |
neutral |
feminin |
|
Nom. |
derselbe |
dasselbe |
dieselbe |
dieselben |
Gen. |
desselben |
desselben |
derselben |
derselben |
Dat. |
demselben |
demselben |
derselben |
denselben |
Akk. |
denselben |
dasselbe |
dieselbe |
dieselben |
У мові часто вживаються вказівні займенники das, es.
Wer ist das? Das ist Direktorin. (Хто це? Це наша директор.)
Was ist das? Das ist das Schewtschenko-Denkmal. (Що це? Це пам’ятник Шевченку.)
Ich besuchte Deutschland. Weißt du das? — Ja, ich weiß es. (Я відвідав Німеччину. Ти знаєш це? — Так, я це знаю.)
До питальних займенників належать:
wer? (хто?), was? (що?),
welcher? welches? welche? (який? яке? яка?),
was für ein? was für eine? (який? яка?)
Wer antwortet? (Хто відповідає?) Der Schüler antwortet. (Учень відповідає.) Was steht an der Ecke? (Що стоїть у кутку?) Der Fernseher steht da. (Там стоїть телевізор.) Was ist deine Mutter von Beruf? (Хто твоя мати за професією?) Sie ist
Programmiererin. (Вона програміст.)
Wessen Buch
ist das? (Чия це книга?) Wem gehört das Heft? (Кому належить зошит?)
Питальний займенник welcher? welches? welche? вживають, якщо вибирають один
предмет із кількох.
Welchen
Bleistift nehmen Sie, den roten oder den blauen? (Який олівець Ви берете, червоний чи синій?) Welcher Wagen gehört Ihnen? — Der
schwarze. (Яка машина належить Вам? — Чорна.)
Займенник was für ein? (що за..?) вживається, якщо хочуть довідатися про
характеристику предмета, його якості. Відмінюється тільки ein, як неозначений
артикль. У множині залишається тільки was für?
Was für
ein Mensch ist er? — Ein sehr schwieriger. (Що він за людина? — Дуже важка.)
Was für eine Kamera haben Sie? — Eine ganz einfache. (Яка у Вас камера? — Дуже проста.)
Відносними займенниками є:
Відносні займенники виконують роль сполучного слова, вони вводять підрядні
означальні речення (Attributsätze, Relativsätze) і водночас є членами
речення.
Відносний займенник узгоджується з іменником, до якого належить, у роді та
числі. Він приймає ознаку відмінка, відповідного функції цього іменника.
Відносний займенник welcher, welches, welche вживається тільки для того, щоб
уникнути повторення одних і тих самих займенників.
Erika ist das die, welche wir letzte Woche getroffen haben. (Еріка — це та, яку ми зустріли минулого тижня.)
Der letzte Roman von Theodor Fontane, den ich vor kurzem gelesen habe,
gefällt mir sehr. (Останній роман Теодора Фонтане, який я нещодавно
читав, мені дуже подобається.)
Неозначені займенники вказують на те, що
особи або предмети не визначені, невідомі або малознайомі: man (не
перекладається); jemand (хтось, хто-небудь);
jeder, -s, -e (кожний, всякий; кожне,
всяке; кожна, всяка); sämtliche, alle (всі). einige (деякі); viele (багато хто); mancher, manche, manches,
manche (інші, інша, інше, багато хто);
beide (обидва, обидві);
wenige (мало хто); etwas (щось, що-небудь).
До заперечних займенників належать: kein, keine
(ніякий, ніяке, ніяка);
niemand (ніхто); nichts (ніщо).
Займенник man не відмінюється. Він є завжди
підметом неозначено-особового речення:
1. Man вживається тільки в називному відмінку, в
інших відмінках вживається займенник einer. Man означає багато незнайомих осіб
або невизначену спільність.
Man spielt. (Грають.) In der Zeitung kann man viele Artikel lesen. (У газеті можна прочитати багато статей.) Diese Fernsehsendung kann einem gefallen. (Ця телепередача може комусь сподобатися.)
2. Займенники jemand (хтось) та niemand (ніхто) означають у позитивному та негативному реченні одну особу або групу незнайомих осіб, що вживаються тільки в однині та не мають закінчень у давальному і знахідному відмінках:
Haben Sie jemand gesehen? (Ви бачили кого-небудь?) Ich habe mit niemand gesprochen. (Я ні з ким не розмовляла.)
3. Займенник jeder змінюється, як означений артикль.
Jedes Kind muss mit sechs Jahren zur Schule
gehen. (Кожна дитина в шість років повинна відвідувати школу.)
Jeder не має множини, у множині замість нього вживається займенник alle.
Alle Kinder müssen mit sechs Jahren zur
Schule gehen. (Усі діти повинні з шести років відвідувати школу.)
4. Займенники alle, einige, viele, beide, wenige вживаються тільки у множині і відмінюються, як означений артикль.
5.
Займенник etwas вказує не на неозначену особу, а на неозначений предмет. Він не
змінюється.
Ich habe dich etwas gefragt! (Я в тебе щось запитав.)
6. Займенники kein, keine заперечують тільки
іменник і стоять перед ним, змінюються, як неозначений артикль, в однині і, як
означений, у множині.
Ich habe keinen Kuli. (У мене немає ручки.)
7. Займенник nichts не змінюється.
Sie hat nichts geantwortet. (Вона нічого не відповіла.)
8. Займенник irgend указує на щось неозначене: irgendwelcher (якийсь), irgendwer (хтось), irgendwann (колись), irgendjemand (дехто).
Irgendwer hat mir das gesagt. (Хтось мені це казав.)
9. Займенник mancher, manches, manche у множині означає особу або групу осіб, а також один або декілька предметів.
Wir haben schon manches erlebt. (Ми уже дещо пережили.)
Manche (Menschen) gehen oft ins Theater. (Деякі (багато хто) (люди) часто ходять у театр.)
Безособовий займенник es вживається як підмет у
безособових реченнях. Він не змінюється.
Es ist kühl. (Прохолодно.)
Es regnet/donnert/blitzt. (Іде дощ/гримить/блискає
блискавка.)
Прийменники, які керують Dativ та Akkusativ (відповідають
на запитання wo?), вимагають давального відмінка (на запитання wohin? — знахідного):
an — на, в, до, за, біля; auf — на, до, в; hinter — за, позаду; neben — біля,
поруч, близько, поряд; in — в, через (якийсь час), на; über — над, про,
через, більш, понад; unter — під, серед, між; vor — перед, до, від; zwischen —
між
Die Frau stellt die Vase (wohin?) auf den Tisch. (Жінка ставить вазу (куди?) на стіл.)
Meine Freundin studiert (wo?) an der Universität. (Моя подруга навчається (де?) в університеті.)
Die Vase steht (wo?) auf dem Tisch. (Ваза стоїть (де?) на столі.)
Das Bild hängt (wo?) über dem Tisch. (Картина висить (де?) над столом.)
Деякі прийменники, що вимагають давального і знахідного відмінків, можуть зливатися з означеним артиклем:
am → an + dem (am Gebäude — біля будівлі)
im → in + dem (im Zimmer — у кімнаті)
ans → an + das (ans Gebäude — до будівлі)
ins → in + das (ins Zimmer — у кімнату)
aufs → auf + das (aufs Feld — у поле)
Знахідного відмінка вимагають такі прийменники:
durch — через, по, за допомогою; für — для, за; ohne — без; um — навколо, в, на; entlang — уздовж; gegen — проти, біля; wider — проти; bis — до.
Wir gingen durch den Wald. (Ми йшли через ліс.)
Ich brauche einen Rucksack für die Wanderung. (Для мандрівки мені потрібен рюкзак.)
Ich übersetze den Text ohne Wörterbuch. (Я перекладаю текст без словника.)
Ich stehe um 7 Uhr auf. (Я встаю о сьомій годині.)
Sie protestieren gegen den Bau dieses Gebäudes. (Вони протестують проти зведення цієї будівлі.)
Давального відмінка вимагають такі прийменники: mit — з, на; nach — після, по, через, в, на; aus — з; zu — для, до; von — від, з, про; bei — у, при; seit — з (часу); entgegen —
проти, всупереч, назустріч; außer
— крім;
gegenüber — напроти, проти.
Mit dem Lehrer gehen wir ins Museum. (З учителем ми йдемо в музей.)
Nach der Stunde haben wir Pause. (Після уроку у нас перерва.)
Aus der Schule gehe ich nach Hause. (Зі школи я йду додому.)
Ich gehe heute zum Arzt. (Я йду сьогодні до лікаря.)
Meine Oma wohnt nicht weit von der Bushaltestelle. (Моя бабуся живе неподалік від автобусної зупинки.)
In Deutschland wohnte ich bei meinem Freund. (У Німеччині я жив у мого друга.)
Seit einem Monat besuche ich den Sprachkurs. (Уже місяць я відвідую мовні курси.)
Außer diesem Schüler kann ihm niemand helfen. (Крім цього учня йому ніхто не може допомогти.)
Прийменники zu, von,
bei можуть зливатися з означеним артиклем.
zu + dem = zum |
zu + der = zur |
von + dem = vom |
bei + dem = beim |
Прийменники nach
та
gegenüber можуть стояти як перед іменником, так і після нього.
Nach der Schule treibt er Sport. (Після школи він займається спортом.)
Meiner Meinung nach müssen wir unsere Natur schützen. (На мою думку, ми повинні захищати природу.)
Dem Haus gegenüber befindet sich der Markt. (Напроти будинку знаходиться базар.)
Gegenüber der Post befindet sich das Reisebüro. (Напроти пошти знаходиться туристичне бюро.)
Прийменник
entgegen також стоїть після іменника.
Das Kind läuft der Mutter entgegen. (Дитина біжить
назустріч матері.)
Прийменники, що вимагають родового відмінка: statt
(anstatt) — замість; infolge — внаслідок, через; während — протягом, під
час; unweit — недалеко від; wegen — через, із-за; längs — уздовж; laut —
згідно, відповідно; trotz — незважаючи на.
Statt des Buches nahm der Schüler ein Heft mit. (Замість книги учень узяв зошит.)
Während der Stunde muss man dem Lehrer zuhören. (Протягом уроку слід слухати вчителя.)
Прийменник wegen
стоїть як перед іменником, так і після нього.
Wegen des schlechten Wetters kam ich in die Schule nicht. Або: Des
schlechten Wetters wegen kam ich in die Schule nicht. (Через погану погоду я не прийшов до школи.)
Längs des Baches wachsen Tannen. (Уздовж струмка ростуть ялини.)
Unweit des Dorfes lag ein tiefer See. (Недалеко від села знаходилося глибоке озеро.)
Infolge seines Rechenfehlers hat er eine Drei in Mathematik bekommen. (Через свої помилки в розрахунках він отримав трійку з математики.)
Прийменники trotz та laut вживаються як з родовим, так і з давальним
відмінками.
Trotz seines hohen Alters ging er schneller als ich. (Незважаючи на свій похилий вік він ішов швидше за
мене.)
Laut Gesetz hat jeder Bürger der Ukraine das Recht auf Bildung. (Згідно із законом кожен громадянин України має право на освіту.)
У німецькій мові є такі групи
числівників:
1. Grundzahlwörter
(кількісні): ein, zwei, drei — zwei Schüler (два учні), drei Tage (три дні).
2. Ordnungszahlwörter (порядкові), що відповідають на запитання welche? (які?):
der 23. August (двадцять третє серпня).
3.
Bruchzahlen (дробові):
1/3 (ein Drittel (третина), 1/20 (ein Zwanzigstel (одна двадцята).
1. Кількісні числівники від 1 до 12 за своїм словотвором
прості:
1 (eins), 2 (zwei), 3 (drei), 4 (vier), 5 (fünf), 6 (sechs), 7 (sieben), 8
(acht), 9 (neun), 10 (zehn), 11 (elf), 12 (zwölf).
Числівник «один» має форму “eins”, якщо за ним не йде іменник.
Ich komme morgen um eins. (Я прийду завтра о першій.)
Якщо після числівника «один» стоїть іменник, то вживається форма ein, eine,
ein і він відмінюється, як неозначений артикль.
Er hat nur ein Buch und eine Zeitschrift genommen. (Він узяв тільки одну книжку і один журнал.)
2. Числівники від 13 до 19 утворюються шляхом додавання до назв одиниць числівника zehn:
13 (dreizehn), 15 (fünfzehn), 16 (sechzehn, корінь втрачає -s), 17 (siebzehn, корінь втрачає -en).
3. Числівники від 20 до 90 утворюються шляхом додавання до назви одиниць суфікса -zig:
20 (zwanzig (змінюється корінь)), 30
(dreißig (змінюється суфікс)), 40
(vierzig), 60 (sechzig (корінь втрачає -s)), 70
(siebzig (корінь втрачає -en)).
4. Назви сотень утворюються шляхом додавання до назв одиниць числівника hundert:
100 ((ein)hundert), 200 (zweihundert).
5. Назви тисяч утворюються шляхом додавання до назв одиниць числівника tausend:
1000 (eintausend), 2000 (zweitausend), 6000 (sechstausend).
6. Числівники від 21 до 99 утворюються так: спочатку називаються одиниці, потім вживається сполучник und, потім — десятки:
25 (fünfundzwanzig), 68 (achtundsechzig).
7. Числівники від 101 до 200 і далі читаються так:
101 (hunderteins), 350 (dreihundertfünfzig), 2561
(zweitausendfünfhunderteinundsechzig).
8. Дати читаються так: 1991
(neunzehnhunderteinundneunzig), 2005 (zweitausendfünf); im Jahr 33 vor
Chr. — dreiunddreißig vor Christus (у тридцять третьому році до Різдва Христового).
Числівники пишуться
як одне слово. Окрема назва мільйонів і мільярдів — з великої літери.
Порядкові числівники утворюються від кількісних таким
чином:
Від 2 до 19: |
Від 20: |
Винятки |
der zweite |
der zwanzigste |
der erste |
Порядкові числівники вживаються з означеним артиклем і відмінюються, як
прикметники.
Der 24. August ist der Tag der Unabhängigkeit der Ukraine. (24 серпня — День незалежності України.)
Зазвичай порядкові
числівники при зазначенні дат позначаються на письмі цифрами. У цьому випадку
після цифри ставиться крапка, яка замінює суфікс і закінчення відмінку: der 28.
Juni (двадцять восьме червня).
У листах дата пишеться так: Charkiw, den 24. Mai 2005 (den vierundzwanzigsten
Mai zweitausendfünf) (Харків, 24
травня 2005 року).
У римських числах, наприклад при зазначенні королів, порядковий числівник також
відмінюється.
Ludwig II. — Ludwig der Zweite (Людовік Другий)
Unter Karl V. (unter Karl dem Fünften) waren Deutschland und Spanien
vereint. (При королі Карлі П’ятому Німеччина та Іспанія були об’єднані.)
Для німецького речення типові три
властивості:
1. Двочленність
(підмет і присудок):
(Іде сніг.)
Man singt. (Співають.)
erst gegen Abend.
(Я прийду тільки під вечір.)
2. Вербальний
характер (присудок завжди має у своєму складі дієслово):
Er Schüler.
(Він учень.)
Sein Vater Arzt. (Його тато
лікар.)
3. Постійне місце
присудка (друге місце у розповідному, та перше — у питальному й наказовому):
Wir gerne ins Freie. (Ми охоче їдемо на природу.) (Aussagesatz.)
du im Sommer in die
Karpaten? (Чи їдеш ти влітку в Карпати?) (Fragesatz.)
lauter! (Читай голосніше!) (Aufforderungssatz.)
1. При прямому порядку слів підмет стоїть перед присудком:
Ich helfe immer meinen Freunden. (Я завжди допомагаю своїм друзям.)
У розповідному реченні може бути прямий чи
зворотний порядок слів.
2. При зворотному порядку слів підмет стоїть
після присудка:
Im Sommer verbringen viele Kinder ihre
Sommerferien im Ferienlager. (Улітку
багато дітей проводять літні канікули в літньому таборі.)
Існують кілька видів питальних речень.
1. Загальне питальне речення:
Schreibt ihr heute einen Aufsatz? (Ви пишете сьогодні твір?)
2. Спеціальне питальне речення:
Welche Sehenswürdigkeiten der Stadt Kyjiw
kennst du? (Які визначні місця міста Києва ти знаєш?)
3. Альтернативне питальне речення:
Gehst du in den Park oder bleibst du zu Hause? (Ти йдеш у парк чи залишаєшься вдома?)
Речення, що входять до складу складносурядного речення, з’єднуються за допомогою сполучників: und (і, а), aber (але, а), oder (або), sondern (а, але), denn (тому що, бо), doch (все-таки, все ж), trotzdem (незважаючи на), dann (потім), deshalb (тому), darum (тому), deswegen (тому, з цієї причини). Парні сполучники: entweder
... oder (або ... або), sowohl ...
als auch (як ... так і), nicht nur
... sondern auch (не тільки ... але й), bald ...
bald (то ... то), teils ...
teils (частково ... частково), weder ...
noch (ані ... ані).
Сполучники und, aber, oder, denn, entweder ...
oder, sowohl ... als auch, sondern; nicht nur ... sondern auch не впливають на порядок слів:
Heute bin ich sehr beschäftigt, denn morgen reise ich ab. (Сьогодні я дуже зайнятий, тому що завтра їду.)
Heute bin ich sehr beschäftigt, denn ich reise morgen ab. (Сьогодні я дуже зайнятий, тому що завтра їду.)
Після сполучників deshalb,
darum, deswegen, dann, trotzdem, teils ... teils, bald ... bald, weder ... noch
вживається зворотний порядок слів.
Bald regnet es, bald scheint die Sonne. (То дощить, то світить сонце.)
Das Buch ist interessant, darum will ich es lesen. (Книга цікава, тому я хочу її прочитати.)
Er hatte sich sehr beeilt, trotzdem kam er zu spät. (Він дуже поспішав, незважаючи на це він запізнився.)
Bald ist die Patientin optimistisch, bald ist sie verzweifelt. (Пацієнтка то оптимістична, то у відчаї.)
Er war weder zu Hause, noch konnten wir ihn in seinem Büro erreichen. (Його не було ані вдома, ані в бюро ми його не могли застати.)
Складнопідрядне речення — це складне речення, яке
складається з головного та підрядного (підрядних, залежних від головного)
речень. Підрядне речення може вживатися як після, так і перед головним.
Побудова складнопідрядного речення
Wir gehen heute in den Wald nicht, weil das Wetter schlecht ist. (Ми сьогодні не підемо в ліс, оскільки погода погана.)
Wenn ich Zeit habe, treibe ich Sport. (Якщо у мене є час,
я займатимуся спортом.)
Додаткові підрядні речення виконують у складнопідрядному
реченні функцію об’єкта і вводяться сполучниками dass, ob, wer, was, wie, wann,
wofür, woher, wohin тощо.
Ich weiß, dass wir morgen eine Kontrollarbeit schreiben. (Я знаю, що ми завтра пишемо контрольну роботу.) Ich
möchte wissen, wofür du dich interessierst. (Я хотів би знати, чим ти цікавишся.)
Sage, was du in den Ferien gelesen hast. (Скажи, що ти прочитав на канікулах.)
Kannst du mir sagen, wann du zu mir kommst? (Чи можеш ти мені сказати, коли ти до мене прийдеш?)
Підрядні речення причини відповідають на питання warum? aus
welchem Grunde? (чому? з якої причини?) і вводяться
сполучниками weil, da, denn.
Побудова речення
Ich habe du Jacke mitgenommen, weil es abends kühl wird. (Я взяв із собою куртку, тому що ввечері стає прохолодно.)
Da (weil) das Geschäft renowiert wird, bleibt es geschlossen. (Оскільки магазин ремонтується, він залишається зачиненим.)
Ich komme später, denn ich habe noch etwas zu erledigen. (Я прийду пізніше, тому що мені потрібно дещо зробити.)
Підрядні речення часу відповідають на питання wann? (коли?), seit
wann? (з якого часу?), wie
lange? (як довго?);
als, wenn (коли),
nachdem (після того як),
während (у той час, коли), sobald (як тільки), seitdem (відтоді як), bis (доти, доки не), bevor (перш ніж), ehe (перш ніж), golange (доки).
Вживання сполучників als та wenn:
|
Vergangenheit (минулий час) |
Gegenwart (теперішній час) |
Zukunft |
einmalige Handlung |
als |
wenn |
wenn |
mehrmalige Handlung |
wenn |
wenn |
wenn |
Сполучник als виражає завжди одноразову дію в минулому.
Als ich voriges Jahr in Weimar war, war das Goethe-Haus geschlossen. (Коли я був минулого року у Веймарі, будинок Ґете був зачинений.)
Сполучник wenn виражає повторювану дію як у минулому, так і в майбутньому, а
також одноразову в теперішньому.
Wenn ich in diesem Jahr wieder nach Hause komme, besuche ich unbedingt das
Goethe-Haus. (Коли я цього року знову приїду додому, я
обов’язково відвідаю будинок Ґете.)
Wenn ich nach Weimar fahre, besuche ich (jedesmal, meistens) auch das
Goethe-Haus. (Коли я їду у Веймар, я відвідую (щоразу,
найчастіше) також будинок Ґете.)
Сполучник während означає одночасність дій в головному та підрядному
реченнях.
Während die Mutter das Essen zubereitete, spielte ihr Kind im Hof. (У той час, коли мати готувала їжу, її дитина гралася у дворі.)
Сполучник solange показує часові рамки, в яких відбуваються обидві події.
Solange es regnete, bleiben wir zu Hause. (Доки йшов дощ, ми залишалися вдома.)
Сполучник bis
показує, що дія в головному реченні триває до початку дії в підрядному реченні.
Bis der erste Schnee fiel, musste das Haus fertig sein. (Доки не випав перший сніг, дім повинен
бути готовим.)
Сполучник bevor показує, що дія в підрядному реченні відбудеться тільки після
дії в головному.
Bevor er den Text übersetzen konnte, musste er neue Wörter
lernen. (Перш ніж перекласти текст, він повинен був вивчити
нові слова.)
Сполучник sobald виражає кінець події, що відбувається в підрядному реченні.
Sobald wir das Haus verließen, begann es zu regnen. (Тільки-но ми вийшли з будинку, почався дощ.)
Сполучник seitdem
означає початок дії та її наявність у той момент, коли відбувається дія в
головному реченні.
Seitdem ich im Gymnasium lerne, lerne ich Deutsch. (Відтоді як я навчаюся в гімназії, я вчу німецьку.)
Сполучник nachdem вказує на те, що подія в головному реченні відбудеться тільки
після події в підрядному.
Nachdem ich mich ausgeruht hatte, machte ich mich wieder an die Arbeit. (Після того як я відпочив, я знову став до роботи.)
Nachdem ich die Prüfungen abgelegt habe, fahre ich ans Meer. (Після того як я складу іспити, я поїду до моря.)
Сполучник вказує на те, що подія в підрядному реченні відбулася раніше, ніж
подія в головному реченні. Тому дії слід виражати відповідно такими часовими
формами:
Підрядні речення мети відповідають на запитання wozu? (для чого?) zu
welchem Zweck? (з якою метою?).
Der Lehrer schreibt die Regeln an die Tafel, damit die Scüler sie
abschreiben. (Учитель пише правила на дошці, щоб учні їх списали.)
Якщо підмети в двох частинах складнопідрядного речення співпадають, то підрядні речення замінюються інфінітивною конструкцією um + zu +
Infinitiv.
Означальні підрядні речення відповідають на запитання
welcher? (який?), was für ein? (щоза?).
Роль сполучного слова
виконують відносні займенники der, die, das, die (множина).
Kasus |
Singular |
Singular |
Singular |
Plural |
|
maskulin |
neutral |
feminin |
|
Nom. |
der |
das |
die |
die |
Gen. |
dessen |
dessen |
deren |
deren |
Dat. |
dem |
dem |
der |
denen |
Akk. |
den |
das |
die |
die |
Das Buch, das auf dem Tisch liegt, habe ich geschenkt bekommen. (Книжку, яка лежить на столі, я одержав у подарунок.)
Wie alt ist dein Mitschüler geworden, dessen Geburtstag ihr gestern
gefeiert habt? (Скільки років виповнилось твоєму однокласнику, день
народження якого ви святкували вчора?)
Die Feiren, auf die ich mich freue, werde ich am Meer verbringen. (Канікули, яким я радію, я проведу біля моря.)
Підрядні умовні речення відповідають на запитання unter
welcher Bedingung? (за якої умови?).
Підрядні умовні речення вводяться сполучниками wenn або falls.
Wenn du ein Lehrbuch brauchst, leihe es in der Schulbibliothek aus. (Якщо тобі потрібен підручник, візьми його в шкільній бібліотеці.)
Falls man sich das Bein verletzt, wendet man sich an den Arzt. (Якщо пошкодиш ногу, звертаєшся до лікаря.)
Якщо умова виконання дії нереальна, то вживається Konjunktiv
II.
Wenn ich morgen Zeit hätte, würde ich zu dir kommen. (Якщо б у мене завтра був час, я прийшла б до тебе.)
Wenn das Wetter gestern besser gewesen wäre, wären wir in den
Park gegangen. (Якщо б погода була вчора кращою, ми пішли б у парк.)
Підрядне речення відповідає на запитання: незважаючи на
що? Сполучник — obwohl.
Obwohl das Wetter schlecht ist, gehen wir sowieso spazieren. (Не дивлячись на те, що погода погана, ми все одно йдемо гуляти.)
Порівняльні підрядні речення вводяться сполучниками je ...
desto.
Je mehr der Sportler trainiert, desto besser sind seine Sportleistungen. (Чим більше спортсмен тренується, тим кращі його спортивні досягнення.)
Literatur
A. Die Materiale des Lehrstuhls.
B. Ergänzungen:
1. Бушина Л. М., Елисеева Л. Н., Яцковская В. Я. Пособие по обучению на
немецкомязыке для медицинскихвузов. – М., Высшая школа. – 1990.
2. Бушина Л. М., Елисеева Л. Н., Яцковская В. Я. Учебник неметкого язика для
медицинских вузов. – М., Высшая школа. – 1990.
3. Криворук Т. Б., Шамрай Н. С., Гутнікевич
Ю. В.
Deuthsch-Німецька мова: Підручник для медичних ВНЗ І—ІІІ рівнів акредитації. – Київ: Медицина, 2012. – 400 с.
4. Зернова В.К. Deutscher Lehrkomplex. – Полтава. Дивосвіт. – 2003.
5. Петров В.И., Чупятова В.С., Цветова М.В. Русско-немецкий
словарь-разговорник медицинских терминов и словосочетаний. – М., Русский язык.
– 2002.
6. OMR Dr. Med. Dolf Kunzel Der
menschliche Organismus gesund und krank. – VEB Verlag Vlk uns Gesundheit. –
Berlin. – 1986.
7. Prof. Dr. Klaus – Ulrich Benner Der Körper des
Menschen. – Weltbildverlag GmbH. – Augsburg – 1990.
8. Helbig H., Buscha J. Deutsche
Grammatik. – Leipzig. – 1992.
9. Stalb H. Deutsch für Studenten.
Text und Übungsbuch. Neubearbeitung. – München, 1991.
10. http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon
Video zum Thema 11